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Everything changes - Riskante Lust

Everything changes - Riskante Lust

Titel: Everything changes - Riskante Lust
Autoren: Megan Hart
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wärst überrascht, was Jamie vergessen kann, wenn er will.“
    „Aber ich werde es nicht vergessen“, sagte Anne entschlossen. In ihren Augen schimmerten Tränen. „Niemals.“
    Er gab ihr einen Kuss auf die Stirn. „Doch, das wirst du.“
    „Und du?“
    Es war alles zu viel. Zu viel zwischen ihnen, zu viele Schichten, mit denen er nicht gerechnet hatte. Wie die Oberfläche eines Sees, der bis zu einem gewissen Punkt durchsichtig ist und dann trüb wird, und er trat Wasser, ohne zu wissen, was sich unter ihm befand. Er war eine wandelnde Katastrophe und durfte nicht zulassen, dass sie sich für ihn entschied. Er musste gehen.
    Er gab ihr noch einen Kuss auf die Stirn, sanfter dieses Mal. „Anne, das habe ich bereits.“
    Dann stand er auf und ließ sie allein.
    John Kennedy schob die Kaffeekanne über den Tisch im Diner und sagte: „Trink aus, geht auf mich.“
    „Ich kann dafür bezahlen, Dad.“ Alex füllte seinen Becher mit dem schwarzen, bitteren Kaffee und fügte Zucker und Milch hinzu.
    Sein Dad schnaubte. „Du trinkst deinen Kaffee wie eine Pussy.“
    Alex ließ sich davon nicht provozieren. Verglichen mit einigen Dingen, die sein Dad ihm in der Vergangenheit an den Kopf geschmissen hatte, war das hier nahezueine Umarmung. Sie tranken ihren Kaffee schweigend, unterbrochen nur vom Klappern von Besteck auf Tellern und leisen Unterhaltungen im Hintergrund.
    „Hast du eine für mich?“ Sein Dad deutete auf die Packung Marlboro, die Alex in seiner Hemdtasche hatte. „Deine Mutter hat mir alles mögliche Zeug verboten.“
    Alex gab ihm die ganze Packung. „Kannst du behalten.“
    Sein Dad hob eine graue Augenbraue. Alex schwor sich, wenn sein Haar jemals so wild und ungezähmt wachsen würde wie das seines Vaters, würde er sich eine Glatze rasieren. Sein Dad nahm einen tiefen, dankbaren Zug, bevor er anfing zu husten und die Zigarette ausdrückte.
    „Verdammte Dinger“, sagte John mürrisch. „Die bringen einen ja um.“
    Sein Dad lehnte sich in der Sitzecke zurück und starrte ihn an. Alex erwiderte den Blick. Es war lange her. Er hatte ab und zu mit seinen Eltern telefoniert und war auch mit seinen jüngeren Schwestern in Kontakt geblieben, aber das war nicht das Gleiche.
    „Hör zu“, sagte sein Dad plötzlich, als ertrüge er die Stille nicht mehr. „Ich wollte nur sagen … es tut mir leid.“
    Alex spannte die Kiefermuskeln an, um die Worte zurückzuhalten, die drohten, aus ihm herauszuplatzen. „Was tut dir leid?“
    „Dass ich dir gegenüber ein betrunkenes Arschloch war“, sagte sein Vater so ernst, dass kein Zweifel an der Aufrichtigkeit seiner Worte bestand. „Ich bin jetzt seit fünf Jahren trocken – und so Gott will, werde ich es auch bleiben.“
    Alex blinzelte kurz. Jahre aufgestauten Ärgers versuchten, sich an die Oberfläche zu drängen und sich unter dieser bescheidenen, schlichten Ehrlichkeit aufzulösen. „Dad …“
    John hob abwehrend die Hand. „Nein. Nein, hör mir zu, mein Junge. Ich weiß, ich war dir und deinen Schwestern ein verdammt mieser Vater und ein noch schlechterer Ehemann für deine Mutter. Aber ich habe mich verändert. Und ich versuche, es wiedergutzumachen. Also bin ich verdammt froh, dass du zurückgekommen bist, mein Sohn, damit ich dir das sagen kann. Das ist schon alles.“
    Sein Dad nickte, eine Geste, die so vertraut war wie die Entschuldigung fremd. Alex wies ihn nicht darauf hin, dass er zwar nicht mit seiner Familie in engem Kontakt geblieben war, aber trotzdem immer dafür gesorgt hatte, dass die Schecks jeden Monat pünktlich eintrafen. Sie hatten immer gewusst, wo er zu finden war. Wenn sein Dad wirklich Wiedergutmachung leisten wollte, hätte er das vor langer Zeit tun können.
    „Ist schon gut, Dad.“
    „Wie geht es dir?“, fragte sein Dad, beinahe wie in einem Nachsatz. „Geht es dir gut?“
    „Äh … ja. Sicher. Mir geht es gut.“ Er erzählte seinem Dad von dem Verkauf von Transcom , aber sehr viel mehr nicht. Gemeinsam gingen sie zur Kasse, und obwohl sein Dad gesagt hatte, er würde bezahlen, holte Alex sein Portemonnaie heraus und beglich die Rechnung.
    „Gibt es eine besondere Lady in deinem Leben?“ Auf dem Parkplatz knuffte sein Dad ihm mit einem Grinsen in die Rippen, bei dem er Zähne zeigte, an denen viel zu tun war.
    Alex schaute in den Sommersonnenschein und blinzelte gegen die Helligkeit. Ein leichter Wind machte den Tag weniger heiß, als er es sonst gewesen wäre, doch trotzdem rann ihm der Schweiß den
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