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Evermore - Das dunkle Feuer - Noël, A: Evermore - Das dunkle Feuer

Titel: Evermore - Das dunkle Feuer - Noël, A: Evermore - Das dunkle Feuer
Autoren: Alyson Noël
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vor dir selbst. Das war meine einzige Absicht - auf dich aufzupassen … mich um dich zu kümmern!«
    »Ach ja?« Meine Augen werden schmal, als ein neuer Gedanke Gestalt annimmt. »War das wirklich alles, was du beabsichtigt hast? Ehrlich?«
    »Wovon redest du eigentlich?« Blinzelnd versucht er, meine Worte zu entschlüsseln.
    »Du weißt ganz genau, wovon ich rede«, erwidere ich, und Wut, Empörung und die Niederlage lassen mich am ganzen Leib zittern, während ich Romans Hemd umklammere, sein von dem Gegengift beflecktes Hemd. »Du hast es mit Absicht getan.« Zornig funkele ich ihn an; ich habe keinen wirklichen Beweis, dass es wahr ist, aber trotzdem, nachdem die Worte einmal heraus sind, laut ausgesprochen wurden, gewinnt der Gedanke an Kraft und Form, so sehr, dass ich es schnell wiederhole, sogar noch weitergehe. »Du hast es mit Absicht getan. Das ist kein Irrtum. Du hast genau gewusst, was du tust, als du hergekommen bist. Also, so läuft das jetzt? Hast du vor, das Spiel von vierhundert Jahren so zu gewinnen? Ist das dein großer Schachzug? Mir ,
die du angeblich liebst, das wegzunehmen, was ich mir auf der ganzen Welt am meisten wünsche? Dafür zu sorgen, dass ich nie, niemals mit Damen zusammen sein kann? So spielst du also, Jude? Glaubst du wirklich, dass mich das dazu bringen wird, meinen Seelengefährten aufzugeben und mich für dich zu entscheiden?«
    Ich schüttele den Kopf und blicke auf Romans Hemd hinunter. Mein Herz wird bleischwer, als ich den grünen Fleck darauf betrachte, als ich an Romans trauriges, erbärmliches Leben denke und daran, was jetzt aus seiner Seele geworden ist. Und ich weiß, ich war so nahe, so nahe dran, etwas zu bewegen, zu bekommen, was ich will - und jetzt das.
    Alles ist binnen eines Augenblicks verloren.
    »Ever« , fleht Jude, und die Pein meiner Worte ist deutlich in seiner Stimme zu hören, in seinen Augen zu sehen, als er auf mich zukommt, die Hände nach mir ausstreckt, doch ich lasse ihn nicht an mich heran, lasse mich nicht von ihm berühren. »Wie kannst du so etwas sagen?« , fragt er und bleibt endlich stehen, gesteht seine Niederlage ein. »Ich liebe dich wirklich. Das weißt du doch. Ich habe dich all die Jahrhunderte lang geliebt. Aber ich bin nicht in der Absicht losgezogen, das hier zu tun - dich auf diese Weise von Damen fernzuhalten. Du bedeutest mir zu viel, um jemals so etwas zu tun; dein Glück ist mir wichtig, genau, wie ich es dir gesagt habe. Und wenn du schließlich deine Wahl triffst, dich zwischen uns entscheidest, dann will ich, dass es dabei fair zugeht. Diesmal bin ich fest entschlossen, dass das Ganze fair ablaufen soll.«
    »Aber ich habe mich doch schon entschieden«, sage ich, und meine Stimme ist jetzt ein Flüstern. Ich habe einfach keine Kraft mehr, um weiter zu streiten. Das Hemd noch
immer in den Händen, erhebe ich mich gerade von dem Bett, als Haven hereinkommt und mich so antrifft.
    Ihre Augen lodern, während sie die Szene überblickt und augenblicklich sämtliche Leerstellen füllt und die Puzzleteilchen zusammensetzt, als sie Romans Hemd in meinen Händen erblickt.
    »Was hast du getan?«, stößt sie hervor, und ihre Stimme ist so leise, so drohend, dass es mir kalt den Rücken hinunterläuft. »Was zur Hölle hast du getan?«
    Sie schnappt sich das Hemd, presst es gegen ihre von Spitzen bedeckte Brust, während sie mich zornig anfunkelt; sie geht davon aus, dass es meine Schuld ist und achtet nicht auf Jude, als er vortritt und versucht, die volle Verantwortung für alles zu übernehmen.
    »Ich hätte es wissen müssen.« Die Augen zu Schlitzen zusammengekniffen, schüttelt sie den Kopf. »Hätte es die ganze Zeit wissen müssen …, als du bei mir zuhause aufgekreuzt bist und versucht hast, auf nett zu machen … Das war überhaupt nicht ehrlich. Du hast mich benutzt, hast mich ausgespielt, mich ausgehorcht, um rauszufinden, wann ich weg bin, damit du ihn allein zu fassen kriegst und ihn dann …, und ihn dann umbringen kannst.«
    »Es ist nicht so, wie du denkst!«, schreie ich auf. »Es ist alles ganz anders!« Doch ganz gleich wie oft ich es wiederhole, es dringt nicht durch. Ihre Entscheidung steht, was mich betrifft, was Jude betrifft, und alles, was heute Abend hier geschehen ist.
    »Oh, es ist so, wie ich denke. Ganz genau so. Und verlass dich drauf, Ever, damit kommst du nicht davon. Diesmal nicht. Du pfuschst mir nicht mehr in mein Leben rein. Du nimmst mir niemanden mehr weg, der mir etwas bedeutet. Jetzt ist
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