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Evermore - Das dunkle Feuer - Noël, A: Evermore - Das dunkle Feuer

Titel: Evermore - Das dunkle Feuer - Noël, A: Evermore - Das dunkle Feuer
Autoren: Alyson Noël
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wenigstens mir vertrauen?«
    Er sieht mich mit zur Seite geneigtem Kopf an, und sein Ouroboros-Tattoo blitzt auf und verschwindet wieder.
    »Wenn ich’s recht bedenke, habe ich wirklich etwas, was ich dir geben kann. Etwas, von dem ich genau weiß, dass du ganz wild darauf bist. Etwas, das nur ich dir geben kann.«
    »Na, wenn das nichts ist!« Er lächelt. »Jetzt kommen wir ins Geschäft. Ich wusste ja, dass du es dir schließlich noch mal überlegst; ich wusste, dass du kapierst, was Sache ist.« Er rückt noch näher, fasst mein Bein fester.
    Doch ich sitze einfach weiter da, atme ruhig und gleichmäßig und bin mir des Lichts bewusst, das noch immer in mir strahlt. »Das meine ich nicht«, sage ich. »Es ist … Es ist etwas viel Besseres.«
    Er kneift die Augen zusammen. »Ach, nun sei doch nicht so streng mit dir, Schätzchen. Das erste Mal läuft’s nie besonders. Ich verspreche dir, wir machen’s oft genug, dass du ordentlich üben kannst und besser wirst.«

    Und obgleich er lacht, als er das sagt und offensichtlich will, dass ich mitlache, tue ich es nicht. Ich denke noch immer über das nach, was ich gerade gesagt habe, über diesen neuen Plan, der in meinem Kopf Gestalt annimmt. Mir ist klar, dass es nicht gerade das sein wird, was er erwartet, und vielleicht wird er mich danach sogar noch mehr hassen, aber trotzdem, es ist die einzige Möglichkeit, die mir einfällt, wie ich ihn dazu bringen kann, eine Verbindung mit mir einzugehen. Nun ja, das heißt, wenn man überhaupt mit einer verlorenen Seele Verbindung aufnehmen kann …
    »Lass mein Bein los.« Meine Augen blicken fest in seine.
    »Ach verdammt!« Er schüttelt den Kopf. »Siehst du, ich wusste ja, dass du nur Mist erzählst. Du machst einfach gern Typen an und lässt sie dann abblitzen, Ever, genau so bist du drauf, weißt du das? Du bist nichts anderes als …«
    »Lass mein Bein los, und nimm stattdessen meine Hände«, sage ich mit ruhiger, entschlossener Stimme. »Glaub mir, du hast nichts zu verlieren, das verspreche ich dir.«
    Er zögert, allerdings nur einen Augenblick lang, ehe er tut, was ich gesagt habe. Wir sitzen beide im Schneidersitz auf dem Bett; meine bloßen Knie sind gegen seine gedrückt. Seine Hände umklammern die meinen, und die ganze Szene erinnert mich vage an den Bindezauber, der diese ganze Misere ausgelöst hat.
    Nur ist das hier nicht so wie damals.
    Ganz und gar nicht.
    Ich bin im Begriff, einen gewaltigen Vertrauensvorschuss zu gewähren. Ich bin im Begriff, etwas mit Roman zu teilen, was definitiv dazu führen wird, dass er mir das Gegengift gibt. Also sehe ich ihm unverwandt in die Augen und sage: »In deiner Argumentation ist ein Fehler.«
    Er blinzelt.

    »Dein Argument. Dass es nichts gibt außer dem Hier und Jetzt. Wenn du das wirklich glauben würdest, wieso hast du dann versucht, mit Drina in Verbindung zu treten? Wenn du wirklich glauben würdest, dass es nichts gibt außer dem hier, der Erdebene, wo wir jetzt sitzen, womit genau willst du dann Verbindung aufnehmen?«
    Roman sieht mich an und ist ganz offenkundig perplex. »Mit ihrem Wesen …, mit ihrem …« Er schüttelt den Kopf und versucht, meine Hände loszulassen, doch ich fasse seine nur noch fester. »Was zum Teufel soll das?«, verlangt er zu wissen und ist eindeutig sauer auf mich.
    »Es endet hier nicht, Roman. Es gibt mehr, viel mehr. Mehr, als du dir jemals vorstellen könntest. Das hier, was du hier siehst - das ist alles nur ein winzig kleiner Ausschnitt auf einem viel größeren Schirm. Aber ich habe das Gefühl, das ahnst du schon, ganz gleich was du sagst. Und weil du das schon ahnst, bist du offen dafür. Also überlege ich mir, ob wir nicht vielleicht einen Deal aushandeln können.«
    »Ich wusste es ja!« Lachend schüttelt er den Kopf. »Ich wusste, dass du nicht aufgegeben hast. Nur nicht unterkriegen lassen, was, Ever?«
    Doch ich achte nicht auf seine Worte und mache einfach weiter. »Wenn ich dich zu Drina führe, wenn ich dir zeige, wo sie ruht, gibst du mir dann das Gegengift?«
    Er lässt meine Hände fallen, und sein Gesicht ist vor Schreck kalkweiß; ganz offensichtlich hat er Mühe, sich zu fangen. »Willst du mich auf den Arm nehmen?«
    »Nein.« Ich schüttele den Kopf. »Bestimmt nicht. Ich schwör’s.«
    »Warum machst du das dann?«
    »Weil ich es bloß fair finde. Du gibst mir, was ich mir am meisten wünsche, und ich gebe dir, was du dir am meisten
wünschst. Vielleicht gefällt dir nicht, was du siehst,
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