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Eva und die 40 Maenner - Roman

Eva und die 40 Maenner - Roman

Titel: Eva und die 40 Maenner - Roman
Autoren: Christiane Andre
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verteidigt …«
    Eva schluckte und zuckte dann bemüht lässig mit der Schulter. »Den Kerl kannst du vergessen. Ich hab mal einen Moment geglaubt, er und ich … kämen gut miteinander aus. Aber er ist unzuverlässig und falsch und hintenrum. Und ein Casanova vor dem Herrn. Ich … äh … hab übrigens Kirsten gesteckt, dass auch Charlotte was mit ihm hat. Als sie zu dritt über mich hergefallen sind. Hab ich eben vergessen zu erwähnen.«
    Irmelas Augen waren tellerrund. »Charlotte hat … was?«
    »Na, du weißt das doch besser als ich. Charlottes heimliche Affäre mit Nils.«
    »Aber … wie kommst du denn darauf?«
    Jetzt war Eva an der Reihe, die Freundin mit großen Augen anzuschauen. »Ich war doch im Küchenladen dabei, als sie zusammengebrochen ist. Du hast gesagt …«
    Irmela lachte laut auf. »Oh, ich kapiere! Aber doch nicht Nils Fehrenberg, der Uneinnehmbare! Nee, das hätte Kirsten aber schon lange raus und hätte Charlotte die Augen ausgekratzt. Es ist Lutz Dassler, dieses schmächtige Kerlchen. Jetztist es auch egal, wenn du’s weißt. Hätte Charlotte eben nicht so auf dir herumhacken sollen.«
    Eva merkte, dass ihr eine unerklärliche Last vom Herzen fiel. Also war er es nicht? Aber es blieb ja noch Kirsten und sein ewiges Hin und Her mit ihr. Vielleicht war er also kein ganz so schlimmer Schürzenjäger, aber doch immer noch unzuverlässig und unstet. Trotzdem stahl sich ein Lächeln auf ihr Gesicht.
    »Lutz Dassler?«, fragte sie rasch, um ihre Erleichterung zu überspielen. »Dieses Männchen mit dem komischen Schnauzbart? Irmela, er ist verheiratet!«
    »Seit wann stört das noch irgendwen?«, erwiderte die Freundin trocken. »Wo die Liebe eben hinfällt. Bei dir zum Beispiel …« Sie musterte Eva, die sich plötzlich etwas unbehaglich fühlte. »All diese Männer, die sich für dich interessiert haben. Aber es ging einfach nichts bei dir, richtig? Stattdessen haben Frauen oft einen Hang, ihr Herz an diejenigen zu hängen, die nicht zu haben sind.«
    Eva hielt ihrem Blick stand. Wollte Irmela ihr damit etwas Bestimmtes sagen?
    »Oder nimm Kirsten«, fuhr Irmela fort. »Ewig und drei Tage hatte sie die falschen Männer an der Angel, und dann geht sie hin und verliebt sich endlich in einen …«
    »Ach, lass uns doch von etwas anderem reden als von der Liebe«, unterbrach Eva schnell. »Männer sind ja wahrhaftig nicht mein wichtigstes Problem.« Sie warf Irmela ein schwaches Lächeln zu. »Gerade dachte ich, ich hätte mein neues Leben in trockenen Tüchern, und jetzt stehe ich wieder am Anfang. Ein Haufen Feinde, zwei wacklige Jobs und so gut wie obdachlos.«
    Irmela öffnete den Mund, um zu widersprechen, schloss ihn dann aber wieder. Stattdessen drückte sie kurz Evas Hand. »Es gibt etwas, das ich dir schon länger sagen wollte. Ich habe ein riesiges Gästezimmer, das meistens leer steht.Und hier ist sowieso zu viel Platz. Wer braucht schon fünf Zimmer ganz für sich allein? Ich wollte dir anbieten, hier bei mir einzuziehen.«
    Eva betrachtete sie verblüfft. »Das ist ein überraschendes Angebot. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass du so etwas wollen könntest.«
    »Aber ich.« Irmela betrachtete sie unter ihren roten Fransen hinweg. »Wie gesagt, sogar schon vor einer Weile, aber ich glaubte, das wäre bestimmt nicht das, was du wolltest. Von einer aufgedrehten Freundin zur nächsten. Ich dachte, du wolltest am liebsten alleine wohnen.«
    »Meinst du das ernst? Aber wieso? Du brauchst das Geld nicht, und außerdem bist du daran gewöhnt, deine Ruhe zu haben.«
    Irmela schnaubte leise. »Ruhe! Ruhe kann ich haben, wenn ich tot bin. Und um das Geld geht’s nicht, das stimmt. Es ist nur so …« Ihre Stimme wurde ein wenig leiser, und sie blickte angestrengt nach draußen in das schwindende Licht. »Es ist so, dass mir diese leere Riesenwohnung manchmal auch ein bisschen aufs Gemüt schlägt, weißt du. Das ist erst in letzter Zeit so, früher hatte ich solche Anwandlungen nie. Da bin ich raus und hab Leute besucht oder einfach was gekocht und Freunde eingeladen. Auf so was hab ich in letzter Zeit aber nicht immer Lust, keine Ahnung, wieso. Manchmal sitze ich dann da und denke, es wär schön, wenn einfach jemand da wäre. Es muss gar kein Mann sein, überhaupt nicht. Einfach jemand, der einen mag.«
    Eva warf ihr einen Seitenblick zu. Ihre eigenen Probleme schienen mit einem Mal etwas kleiner.
    »Was ist es?«, fragte sie leise.
    Irmela zuckte nicht mit der Wimper, doch ihre
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