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Eva und die 40 Maenner - Roman

Eva und die 40 Maenner - Roman

Titel: Eva und die 40 Maenner - Roman
Autoren: Christiane Andre
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ruhig«, wollte sie zu ihr sagen, aber die Freundin war schon an der offen stehenden Tür zum Flur.
    »Hier sind wir!«, rief sie mit angespannter Stimme.
    Da stand Uli schon, das kurze, blonde, an den Seiten schon schütter werdende Haar leicht verweht. » Wir ? Was soll denn das werden?«
    Silke ging mit steifen Schritten zurück zum Sofa. »Wir sind weniger als vorhin, oder? Da war ein halbes Dutzend Leute dabei, als ich mir anhören musste, dass du mich betrügst!«
    Uli kam mit vorsichtigen Schritten näher. »Wie oft muss ich es noch sagen? Ich habe dich nicht betrogen. Vera bekam diese Stiche im Lendenwirbelbereich, als sie sich den Schuh zumachen wollte. Und ich habe geholfen, weiter nichts.«
    Silkes verächtliches Schnauben war so heftig, dass Eva den Luftzug spürte. »Ach, so nennt man das jetzt? Da hast du sie eben hingelegt und …«
    »Jawohl! Du weißt genau, dass es chiropraktische Griffe gibt, die Lendenwirbel und Ischiasnerv entlasten.«
    »Und dafür musstest du dich nackt mit ihr auf eine Matratze legen.«
    »Ich war nicht nackt!«, donnerte Uli. »Und deine Freundin übrigens auch nicht, bloß oben herum, ich musste ja rankommen an ihr Kreuz. Ich hatte nur mein Hemd gelockert, jawohl, das gebe ich zu. Es war verdammt heiß in diesem Zimmer. Und dass ausgerechnet dann diese Gören …«
    »Die können am wenigsten dafür«, fuhr ihn Silke an, dann ließ sie sich mit einem Schluchzer aufs Sofa zurückfallen. »Ach, wie hast du mich gedemütigt. Vor allen Leuten, quasi vor der ganzen Schule!«
    Uli sah sehr unwirsch drein, sagte aber nichts. Evas Blick wich er aus.
    Die fühlte unerwartet mit ihm. Mit ungerechten Anwürfen kannte sie sich mittlerweile ja gut aus. »Silke, ich glaube nicht, dass die ganze Schule Bescheid weiß. Frau Helmholtz wird da schon vorgebaut haben. Außerdem hat Uli vielleicht ja wirklich …«
    »Na, die ganze Schule hat ja auch ein anderes Thema gehabt, über das sie sich auslassen konnte, was, Eva?« Uli schien nicht verstanden zu haben, dass sie ihn verteidigte. Sein Blick war bitter. »Insofern ist es eigentlich erstaunlich, dass ausgerechnet du hier über mich zu Gericht sitzen willst.«
    »Ich wollte in keiner Weise …«
    »Lass Eva in Ruhe. Die wollte gar nicht hier sein, aber ich hab sie gebeten!« Silkes schmale Gestalt bebte. »Und mal ganz abgesehen von Vera: Ich weiß doch schon seit Wochen, dass du eine Affäre hast. Egal mit wem! Darum liegt auch unsere Ehe in Trümmern. Aber du hast die ganze Zeit behauptet …«
    »Und das tue ich auch immer noch! Ich habe keine Freundin, keine Affäre und …«
    »Ha! Ich fasse es nicht, wie du immer noch da stehen und alles abstreiten kannst, wo du gerade in flagranti …«
    » Nichts bin ich! Ich …«
    »Leute! Leute!! So hat das doch keinen Sinn.«
    »Halt dich bitte raus, Eva. Womöglich stachelst du Silke noch an in ihrem Wahn.«
    Jetzt war Eva an der Reihe, Uli wütend anzublitzen. »Ich war immer absolut fair und zurückhaltend. Solche Vorwürfe gerade von dir …«
    »Hört endlich auf!«, fuhr Silke entnervt dazwischen und funkelte beide an. »Jetzt geht es um was anderes!«
    »Doch, unter Umständen geht es genau darum. Hast du schon mal darüber nachgedacht, dass unsere Schwierigkeiten vielleicht sogar mit ihr zu tun haben?« Anklagend wiesUli mit dem Finger auf Eva, sah aber seine Frau an. »Es läuft doch schlechter bei uns, seit sie da ist. Ja, guck nicht so, es stimmt! Du hast noch weniger Zeit als früher, beschäftigst dich ständig mit den Männergeschichten deiner Freundin, anstatt mit deinem eigenen Mann, gehst mich öfter an, nur weil sie schlechte Erfahrungen mit ihrem eigenen Kerl gemacht hat. Es ist beinahe so, als hätte sie dich mit irgendeinem Virus angesteckt!«
    Eva traute ihren Ohren nicht. Auch Silke lauschte den Worten ihres Mannes mit offenem Mund.
    »Vielleicht bist du aber auch mit dir selber unzufrieden, seit sie da ist. Klar, sie kocht gut, sieht gut aus und hat so einen Charme – da kann man als Frau vielleicht an sich selber zweifeln. Was weiß ich?! Jedenfalls bin ich der Leidtragende …«
    »Uli, ich glaube einfach nicht, was du da sagst …« Evas Stimme klang belegt, ihr fehlten beinahe die Worte. Silke schien es ähnlich zu gehen; sie hatte den Kopf in die Hände gestützt und stöhnte.
    »Tut mir leid, Eva. Aber es ist doch wahr, ständig bist du Thema hier, garantiert vergleicht sie sich dauernd mit dir.«
    »Und schneidet schlecht dabei ab.« Das war Silke, mit zittriger
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