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Ethan von Athos

Ethan von Athos

Titel: Ethan von Athos
Autoren: Lois McMaster Bujold
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auftaucht, um Millisors Tod zu untersuchen. Allerdings scheint es, dass sie jetzt wieder auf Jackson’s Whole angesetzt werden – ich wünsche ihnen allen viel Freude aneinander.« Sie streckte sich und grinste, wie eine Katze, die sich nach erfolgreicher Jagd an einem Vogel den Bauch vollgeschlagen hat und sich jetzt ein paar Federn aus den Zähnen holt.
    »Ich selbst würde auch gerne jede weitere Begegnung mit Cetagandanern vermeiden«, sagte Ethan. »Wenn möglich.«
    »Sollte nicht zu schwierig sein. Ihrem Seelenfrieden zuliebe darf ich erwähnen, dass Ghem-Oberst Millisor vor seinem Tod noch eine Bestätigung von Heidas Zerstörung der Bharaputra-Kulturen an seine Vorgesetzten abschicken konnte. Ich bezweifle, dass die Cetagandaner noch weiteres Interesse für Athos zeigen werden. Mr. Cee ist allerdings ein anderes Thema, da derselbe Bericht auch seine Anwesenheit hier auf Station Kline bestätigt hat.
    Aber ich selbst habe auch einen Stapel mit Berichten, die Admiral Naismith für Monate Stoff zum Nachdenken geben werden. Ich bin froh, dass nicht ich entscheiden muss, was mit all dem anzufangen ist. Mir fehlt nur noch etwas, um diesen Tag abzurunden – und da kommt es schon, hoffe ich.« Sie nickte an Ethans Schulter vorbei, und er drehte sich auf seinem Stuhl um.
    Terrence Cee bahnte sich seinen Weg auf sie zu. Sein grüner Stationsoverall war unauffällig genug, obgleich einige ältere Frauen dem drahtigen, blonden jungen Mann nachschauten, wie Ethan bemerkte.
    Er setzte sich zu ihnen, nickte Quinn zu und lächelte Ethan kurz an. »Guten Tag, Kommandantin, Doktor.« – Quinn erwiderte das Lächeln. »Guten Tag, Mr. Cee. Kann ich Ihnen etwas zu trinken kommen lassen? Burgunder, Sherry, Champagner, Bier …«
    »Tee«, sagte Cee, »einfach nur Tee.«
    Quinn gab die Bestellung mit ihrer Kreditkarte am Bedienautomat ihres Tisches ein. Die Station schien nicht alle guten Dinge bloß zu importieren. Der Tee – eine angenehme, aromatische schwarze Sorte, die auf Station Kline angebaut und verarbeitet wurde – erschien prompt, dampfend in einem durchsichtigen Becher. Ethan bestellte sich auch welchen und verbarg hinter dieser Transaktion das leichte Unbehagen, das Cees Anwesenheit ihm bereitete. Der Telepath konnte jetzt auch kein Interesse mehr an Athos haben.
    Cee nippte, Quinn nippte. »Nun«, sagte Quinn, »haben Sie’s dabei?«
    Cee nickte, nippte wieder und legte drei dünne Datendisketten und eine Isolierschachtel etwa von der Größe von Ethans halber Handfläche auf den Tisch. Alles verschwand in Quinns Jacke. Auf Ethans fragenden Blick hin zuckte Quinn die Achseln und sagte: »Es scheint, wir handeln hier alle mit Fleisch«, woraus Ethan schloss, dass die Schachtel die versprochene Gewebeprobe des Telepathen enthielt.
    »Ich dachte, Terrence würde mit Ihnen zu den Dendarii-Söldnern gehen«, sagte Ethan überrascht.
    »Ich habe versucht, ihn dazu zu überreden – übrigens, Mr. Cee, das Angebot bleibt bestehen.«
    Terrence Cee schüttelte den Kopf. »Als mir Millisor im Nacken saß, schien es mir der einzige Ausweg zu sein. Sie haben mir ein bisschen Freiraum gegeben, um eine Wahl zu treffen, Kommandantin Quinn – dafür danke ich Ihnen.« Mit einer Fingerbewegung in Richtung der Päckchen, die in ihrer Jacke verschwunden waren, verwies er auf die greifbare Form seines Danks.
    »Ich bin zu nett«, seufzte Quinn sarkastisch. »Falls Sie Ihre Meinung später noch ändern sollten, können Sie sich immer noch mit uns in Verbindung setzen, wissen Sie. Halten Sie Ausschau nach einem Haufen Durcheinander mit einem kleinen Mann obendrauf, dessen Denken sich in ungewöhnlichen Wendungen bewegt, und sagen sie ihm, dass Quinn sie geschickt hat. Er wird Sie aufnehmen.«
    »Ich werde daran denken«, versprach Cee unverbindlich.
    »Na ja – ich werde nicht allein reisen.« Quinn lächelte selbstzufrieden. »Ich habe einen anderen Rekruten aufgetrieben, der mir auf der Rückreise Gesellschaft leistet. Ein interessanter Bursche – ein Wanderarbeiter. Er hat sich schon überall in der Galaxis herumgetrieben. Sie sollten ihn mal kennenlernen, Mr. Cee. Er ist ungefähr so groß wie Sie – mager – auch blond.« Sie hob ihr gestieltes Glas, prostete ihm zu und kippte den Rest ihres blauen Getränks hinunter. »Auf die Verwirrung des Feindes!«
    »Danke, Kommandantin«, sagte Cee aufrichtig.
    »Wohin … äh … wollen Sie jetzt gehen, wenn nicht zu den Dendarii-Söldnern?«, fragte ihn Ethan.
    Cee breitete seine
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