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Eternal - In den Armen des Vampirs

Eternal - In den Armen des Vampirs

Titel: Eternal - In den Armen des Vampirs
Autoren: V. K. Forrest
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verlassen.
    Und sie würde es tun. Sie hatten beide das Unvermeidliche gewusst, seit der ersten Nacht, in der sie miteinander geschlafen hatten, in jenem Hotelzimmer in Virginia.
    Sie strich mit ihren Fingerspitzen über seine Brust, sorgfältig darauf achtend, dass sie ihn nicht aufweckte. So wollte sie ihn in Erinnerung behalten: entspannt, lächelnd. Sie ließ den Blick über seinen nackten Körper wandern und versuchte, sich jeden Muskel, jeden Quadratzentimeter Haut einzuprägen.
    Macy hatte die ersten Befragungen durch das FBI hinter sich gebracht. Sie erzählte der Polizei alles, was sie noch von der Nacht wusste, in der Marvin Clacker sie entführt hatte; irgendwann jedoch musste sie gestürzt sein und sich den Kopf angeschlagen haben. Infolge der leichten Gehirnerschütterung erinnerte sie sich an nichts mehr, was geschehen war, nachdem sie den Flughafen von Philadelphia passiert hatten.
    Offenbar hatte Arlan Fia angerufen, als er bemerkt hatte, dass sie verschwunden war. Fia war einer Eingebung gefolgt. Marvin Clacker stand als Nachbar auf einer der polizeilichen Namenslisten von Leuten, die nach dem Mord an Macys Familie befragt worden waren. Fia hatte ihn bereits im Auge gehabt. Gut geraten, lachte Fia bei der ersten Befragung. Ihr Exfreund, Special Agent Duncan, sagte zu Macy, dass Fia noch alle kniffligen Fälle gelöst hätte.
    Als sie an Fia dachte, musste Macy lächeln. Fia hatte ihr geglaubt. Sie war ihrem Bauchgefühl gefolgt, hatte Teddy aufgespürt und Macy gerettet. Nun war Teddy tot und würde nie wieder eine Familie quälen und umbringen. Sie konnte nun endlich ihre Eltern und Minnie und Mariah in Frieden ruhen lassen.
    Macy stieg aus dem Bett, vorsichtig, ohne Arlan zu stören. In einem Fleck aus Mondlicht stehend, zog sie sich langsam an. Vielleicht hätte sie Mondlicht mit etwas Schlimmem verbinden sollen, aber das tat sie nicht. Irgendwie bedeutete Mondlicht nun Leben für sie.
    In Shorts und einem T-Shirt tappte Macy auf die andere Seite des Bettes. Sie warf einen letzten langen Blick auf Arlans Gesicht und beugte sich hinunter, um ihn zu küssen. Sie wollte seine Lippen ein letztes Mal auf ihren spüren, aber sein Kopf lag so, dass zu befürchten stand, dass sie ihn aufwecken würde. Stattdessen küsste sie seinen Hals.
    Macy verabschiedete sich nicht.
    Sie ging aus dem Schlafzimmer und den dunklen Gang hinunter zur Haustür. Ihr Auto stand vollgepackt vor dem Hotel. Sie hatte keine Ahnung, wohin sie fahren sollte. Vielleicht nach Maine. Sie wusste, dass das FBI nach ihr suchen würde, aber sie hoffte, dass sie sich nicht zu große Mühe dabei geben würden. Sie brauchte einen neuen Ausweis. Vielleicht würde sie auch ihren Namen ändern.
    Macy legte die Hand auf den Türknauf. Sie war ein wenig traurig. Als sie in dieser Auffahrt aufgewacht war und Teddy tot daliegen sah, hatte sie einen flüchtigen Augenblick lang geglaubt, dass es nun vorbei war mit dem Weglaufen. Mit dem Herumzigeunern. Aber dann erkannte sie, dass sie nun einmal eben genau das war: eine Herumtreiberin. Eine Frau, die ihr Auto nicht abschloss und ihre Fenster nachts nicht verriegelte.
    Macy öffnete die Haustür. Als sie nach draußen trat, sah sie Fia auf den Stufen sitzen. Macy hätte sich darüber wundern müssen, Fia um ein Uhr morgens hier vorzufinden, aber sie tat es nicht. Macy konnte noch immer nicht von sich behaupten, dass sie an übersinnliche Fähigkeiten glaubte, aber sie behauptete nun immerhin nicht mehr, dass sie
nicht
daran glaubte. Sie und Fia waren auf eine Art miteinander verbunden, für die Macy keine Erklärung hatte.
    »Du verlässt uns«, sagte Fia mit ungewöhnlich weicher Stimme.
    Macy setzte sich neben sie. »Ja.«
    »Wir sind noch nicht mit den Befragungen fertig.«
    »Ich weiß.« Macy starrte in die Dunkelheit hinaus und lauschte den Geräuschen der Nacht, den Fröschen und Grillen. Irgendwo in der Ferne hörte sie den Schrei einer Eule.
    »Wir werden nach dir suchen müssen«, sagte Fia.
    »Ich weiß.« Sie wandte sich ihr zu. »Aber du solltest nicht damit rechnen, dass ihr mich findet.«
    Fia sah wieder vor sich hin und faltete die Hände in ihrem Schoß. Sie trug ganz gegen ihre Gewohnheit Shorts, ein T-Shirt und Flip-Flops. Das Haar fiel ihr in einem glatten dunkelroten Vorhang über die Wangen. »Du hast ihm nicht gesagt, dass du gehst, oder?«
    Fia sah Tränen in Macys Augen.
    »Es tut mir leid«, schniefte Macy und wischte sich über die Augen. »Ich habe in den letzten 14
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