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ES NERVT ! Ist gesunder Menschenverstand heilbar? (German Edition)

ES NERVT ! Ist gesunder Menschenverstand heilbar? (German Edition)

Titel: ES NERVT ! Ist gesunder Menschenverstand heilbar? (German Edition)
Autoren: Michael Röder
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austreten kann, aber das ist ein anderer Themenkreis, dem ich mich allerdings auch noch irgendwann ausführlich widmen muss.
    Ich will jetzt auch gar nicht weiter darauf eingehen, dass so gut wie jede der sogenannten Weltreligionen für allerlei Gemetzel auf diesem, unseren Planeten zuständig war, bzw. noch ist. Man stelle sich nur vor, es hätte niemals auch nur einen einzigen religiös motivierten Feldzug gegeben. Wie würde es dann heute auf der Welt aussehen? Die Menschheit wäre um ein paar Millionen Mitbewohner größer, wahrscheinlich sogar ein paar Milliarden, denn diejenigen, die aufgrund der irrigen Annahme, ihr Gott wäre besser als der des Gegners, ihr Leben gelassen haben, hätten ja vermutlich für ein paar Nachkommen gesorgt. Und das läppert sich ganz schön - über ein paar Jahrhunderte. Möglicherweise sind Religionen also doch etwas Nützliches, schon alleine um die Explosion der Weltbevölkerung zumindest etwas einzudämmen. Ganz schön clever vom Chef-Gott. Das spart Arbeit beim Entwickeln von Seuchen und Naturkatastrophen.
    Wie schon im ersten Absatz erwähnt, sollte Religion etwas für das stille Kämmerlein sein. Jeder darf an alles glauben was er will, keine Frage. Und sollte er zufällig auf Gleichgesinnte treffen, dazu eignen sich bekanntlich Kirchen und Ähnliches, dann darf er dort auch seinen Gefühlen freien Lauf lassen und nach Herzenslust singen, beten und spenden, soviel er möchte. Aber bitte nur dort! An der fremden Haustür klingeln und „über Gott sprechen wollen“ geht gar nicht. Obwohl jetzt natürlich jeder weiß, von wem hier die Rede ist, möchte ich trotzdem ein kleines Beispiel bringen, das mich damals nicht nur genervt, sondern auch schwer verwundert hat.
    Es war früher Nachmittag, ich sitze in meinem Büro und telefoniere mit einem Kollegen, um ein größeres Projekt zu planen. Da klingelt es und ich gehe mit dem Telefon am Ohr zur Tür, um zu öffnen. Vor mir stehen zwei graue Mäuse, die mich beseelt anblicken und dann kommt der bereits erwähnte, unvermeidliche Satz „wir möchten mit ihnen über Gott sprechen“.
    Hurra, denke ich, Du musst Dir nicht mal eine Ausrede einfallen lassen, schließlich bist Du gerade wirklich beschäftigt. Und genauso sag ich’s den Herrschaften, schließe die Tür, gehe zurück ins Büro und nach gut 20 Minuten ist das Telefonat beendet. Aber was höre ich da?
    Stimmen vor meiner Tür, die ich nun wieder öffne. Die beiden Bekehrer stehen nach wie vor da und lächeln mich sofort wieder an. Ich frage, ob sie gerade noch einmal klingeln wollten, darauf sagt einer „Nein, wir haben auf sie gewartet“. Das nenne ich Ehrgeiz, auch wenn er hier an der falschen Stelle angewendet wurde. Ich beende die Situation damit, dass ich recht unmissverständlich kundtue, dass ich a) wirklich keine Zeit und b) auch nicht das geringste Interesse habe, jedwede Angebote zu hören, geschweige denn anzunehmen. Darauf ziehen die beiden ziemlich unbeeindruckt ab, nachdem sie mir noch einen schönen Tag gewünscht haben.
     
    Zeitsprung: ca. eineinhalb Jahre später!
    Wieder klingelt es an der Tür und ich öffne, um abermals in vier Graumaus-Augen zu blicken, die diesmal nicht mit der Standard-Eröffnung starten, sondern mir erklären, dass ich bei ihrem letzten Besuch ja leider keine Zeit hatte und es vielleicht heute möglich wäre, ein Gespräch zu führen. Ob es die gleichen Missionare sind, kann ich leider nicht mehr sagen, denn für mich sehen die alle gleich aus. Aber Fakt ist, dass deren Besuchsberichte, und die Nachbearbeitungen derselben, offenbar sehr akkurat sind, auch wenn mein damals zu Protokoll gegebener Satz mit der Essenz „kein Interesse“ mutmaßlich gefehlt hat, oder geflissentlich überlesen wurde.
    Deswegen diktiere ich den beiden nun folgende Worte in das Berichtsheft: „Ich habe immer noch kein Interesse und möchte sie hiermit offiziell auffordern, mich zukünftig nicht mehr zu belästigen. Das gilt auch für alle ihre Kollegen/Glaubensbrüder oder wie man das sonst nennt.“ Immerhin war danach in dieser Wohnung wirklich Ruhe. Leider bin ich irgendwann umgezogen.
    Was mich an dem Fall so erstaunt hat, ist die Tatsache, dass diese Menschen ihren Job total verfehlt haben. Würden die Staubsauger, Versicherungen oder Ähnliches verticken, wären sie mit der angewendeten Strategie innerhalb kürzester Zeit steinreich. Ich werde es beim nächsten Angriff einfach mal testen und einen erzgemeinen Abwerbeversuch starten, obwohl ich
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