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ES NERVT ! Ist gesunder Menschenverstand heilbar? (German Edition)

ES NERVT ! Ist gesunder Menschenverstand heilbar? (German Edition)

Titel: ES NERVT ! Ist gesunder Menschenverstand heilbar? (German Edition)
Autoren: Michael Röder
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gekommen.
    Gut, ich gebe zu, ich habe keinerlei Erfahrung mit bewusstseinsverändernden Drogen und plane auch nicht, diese zu machen. Eventuell sind Betäubungsmittel-Konsumenten bei solchen Spielen im Vorteil, aber nüchterne, klardenkende und der deutschen Sprache mächtige Menschen werden auch nach 20.000 Anrufen – á 50 Cent, aber das weiß man ja – nicht einen einzigen Treffer platzieren können, sofern sie nicht nur abkassiert werden, sondern der sprechenden Schaufensterpuppe (Pardon: Moderatorin) sogar eine Lösung präsentieren dürfen:
    Beamtenwohnhaus – ok, das endet mit „…haus”, soweit richtig, aber wer hat’s erfunden
    Eiskremverkaufshaus – siehe oben
    Mitternachtshaus – kenn ich nicht, und damit bin ich sicherlich nicht alleine
    Fußballhaus – baut man so ein Ding aus Fußbällen?
    Die drei letzten Wörter sind mir leider entfallen, weil ich mich an der Stelle schon so aufgeregt habe und mit konzentriertem Einatmen beschäftigt war, um der Hyperventilation vorzubeugen.
    Liebe Leute vom Amt, sowas ist also erlaubt? Den armen, geistig minderbemittelten Hartz5-Empfängern die Stütze aus dem Kreuz leiern? (Bitte beachten: Das soll KEINE Beleidigung von Hartz-IV Empfängern sein!!!!) Im 30-Sekundentakt 50 Cent aus dem Fenster werfen, weil man denkt, mit „Opernhaus“ auf der sicheren Seite zu sein? Und dann anschließend noch einen Versuch – 145 Anrufe – mit „Frauenhaus“, weil die Oper wundersamerweise NICHT mit im Angebot war?
    Gut, dass diese Spielform nicht unter den vieldiskutierten Glückspielstaatsvertrag fällt, erscheint logisch. Es ist nämlich kein Spiel und hat auch nichts mit Glück zu tun, es ist die blanke Volksverarschung.
    Als ich dieses Erlebnis einem Bekannten mitgeteilt habe, hat er mich freundlicherweise auf ein Video bei YouTube (leider mittlerweile aus Urheberrechtsgründen gelöscht) hingewiesen, in dem einige Highlights aus solchen Abzockershows zu sehen sind. Eines davon war die Frage nach einem Tier, dass mit „S“ beginnt. Blöderweise hatte aber nun ein Anrufer einen Volltreffer gelandet, indem er „Stirnlappenbasilisk“ als Lösung nannte.
    Ja, lieber Leser, den gibt’s wirklich und wer kennt ihn nicht, den putzigen Verwandten des Leguans, der mit seinen ca. 80 cm Körperlänge durch die Regenwälder und Feuchtgebiete Mittelamerikas watschelt. Grün ist er übrigens und bereits mit ungefähr 18 Monaten geschlechtsreif, aber das nur am Rande, eigentlich weiß man das ja.
    Trotz dieser Wahnsinnsleistung hat aber nun der Moderator versucht, das clevere Kerlchen am Telefon mit Bargeld davon zu überzeugen, sich von der Idee zu verabschieden. Zuerst mit 90 €, dann mit 80 € (sehr geschickt, das Angebot erstmal kleiner zu machen) und letztendlich dann sogar mit 500 €. Doch der 19-jährige Anrufer blieb hartnäckig und wurde somit um 2.500 € reicher. Es geht doch nix über eine profunde Allgemeinbildung.
    Dass es bei diesen Spielchen nicht wirklich koscher zugeht, war mir eigentlich schon immer klar, und dass irgendeine Gesetzeslücke dafür zuständig ist, dass man 24/7 sein Geld per Telefonrechnung auf den Kopf hauen kann, erscheint auch logisch. Aber nach diesem Erlebnis stellt sich mir wirklich die Frage: Warum wird diese Lücke nicht gestopft? In andere existenzbedrohende Situationen mischt sich der Gesetzgeber doch auch ein, sei es die Farbwahl beim Hausanstrich oder die Anzahl der Toiletten in Gewerbebetrieben mit mehr als sieben Mitarbeitern, unter denen sich möglicherweise eine Frau befindet. Oder werden auf diese Anrufe etwa Steuern erhoben? Möglich wär’s, oder?
    Meine Meinung steht aber nunmehr endgültig fest: Nach der GEZ-Eintreibung und dem Knöllchenverteilen ist diese Art des Gelderwerbs die Niederträchtigste in unserem Land.
    Und wo wir schon beim Thema GEZ sind, auch da hatte ich am besagten Tag ein erstaunliches Erlebnis:
    ZDF, Werbeblock, die letzten sechs Spots unmittelbar vor der “heute”-Sendung um 19 Uhr:
    1.Lifta-Treppenlift (war sogar ganz witzig gemacht)
    2.Ilja-Rogoff-Knoblauch-Pillen
    3.nochmal Lifta-Treppenlift (klar, als Erinnerung)
    4.Eine Schlager-CD (Humpfda-Musik) von einer blonden Sängerin, die keine Sau kennt, zum Schnäppchenpreis von knapp 25 €. Das nagelneue AC/DC Album ist meines Wissens für deutlich unter 15 € zu bekommen. (Hier noch ein Hinweis an die verantwortliche Werbeagentur: Die umworbene Zielgruppe benutzt noch Schallplattenspieler, bzw. Grammophon, mit CD´s können die nichts
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