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Es begann im Grand Hotel

Es begann im Grand Hotel

Titel: Es begann im Grand Hotel
Autoren: Catherine Mann
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aufregenden Nacht in Einklang bringen, die sie verbracht hatten.
    Er war fast einen Meter neunzig groß, sodass er mit dem Kopf beinahe den Mistelzweig streifte, der von der Decke herunterhing.
    Genauso leise, wie er hereingekommen war, schloss Jordan die Tür hinter sich. Das Schloss klickte. Brooke zuckte zusammen und spürte gleichzeitig, wie das Baby zu treten begann.
    Zielstrebig kam er auf ihren Schreibtisch zu, seine Miene war völlig ausdruckslos und ernst. Unwillkürlich musterte Brooke sein perfekt frisiertes Haar und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht, ohne darüber nachzudenken. Zu ihrer Verblüffung kniete Jordan sich kurz auf den Boden und richtete sich im nächsten Moment wieder auf. In den Händen hielt er ihre Schuhe.
    Mit einem Mal nahm sie einen Hauch seines Rasierwassers wahr. Prompt erinnerte sie sich an jenen Morgen … Brooke hatte sein Kissen an sich gedrückt und tief seinen Duft eingeatmet. Kurz danach war sie gegangen, ohne ihn zu wecken oder sich von ihm zu verabschieden.
    „Hallo, Brooke.“ Er legte einen Schuh auf den Tisch, den anderen behielt er in der Hand. „Wegen mir brauchst du nicht aufzustehen.“
    „Da du meine Schuhe an dich genommen hast, bleibe ich wohl besser sitzen.“ Dadurch konnte sie auch ihren verräterisch runden Bauch verbergen – solange es noch ging. Im Grunde half es nichts, aber im Moment klammerte sie sich an jeden Strohhalm.
    Wenigstens hatte er sie nicht angeschrien. Wahrscheinlich weil er Zeit gehabt hatte, um sich mit der Neuigkeit anzufreunden. Jetzt wollte Brooke nur sichergehen, dass er ihr glaubte und nicht die Vaterschaft anzweifelte.
    Ein seltsamer Gedanke überfiel sie. Hatte sie etwa ihre Familie benutzt, um Jordan davon in Kenntnis zu setzen? Hatte sie es unbewusst so eingefädelt, um ihm nicht selbst von der Schwangerschaft erzählen zu müssen? Brooke hielt sich zwar für eine kluge Geschäftsfrau, die sich ihren Platz im Familienunternehmen verdient hatte. Aber sie war dafür bekannt, dass sie privat jeder Auseinandersetzung aus dem Weg ging.
    War sie dem Konflikt tatsächlich ausgewichen, oder hatte sie alles nur noch schlimmer gemacht? Sosehr sie auch versuchte, aus Jordans Miene klug zu werden, er ließ sich nicht das Geringste anmerken.
    Er stand nur da und strich gedankenverloren mit dem Daumen über ihren Schuh. Zu ihrem Entsetzen gelang es ihm mit dieser einfachen Geste, in ihr dieses überwältigende Verlangen zu wecken. Mit jeder Faser ihres Körpers sehnte Brooke sich nach seinen Liebkosungen. Es lag bestimmt an den Hormonen. In einem der Schwangerschaftsbücher, die sie gelesen hatte, hieß es, dass so etwas im mittleren Trimester häufig geschah. Bis jetzt hatte sie das für ein Märchen gehalten.
    „Ich bin schwanger“, platzte sie gleich heraus. So sah also eine würdevolle Rede aus. Innerlich zuckte Brooke zusammen. Jetzt konnte sie sich wohl auch sparen, ihm frohe Weihnachten zu wünschen.
    „Das habe ich mir auch sagen lassen“, erwiderte er ruhig.
    „Und das Baby ist von dir.“
    „Natürlich.“
    Arroganter Kerl. Aber so sexy. Sie unterdrückte ein Seufzen. Plötzlich war es ihr gar nicht mehr so wichtig, ihn zu beschwichtigen. Seltsamerweise benahm sie sich in seiner Gegenwart ganz anders, als ihre Mitmenschen es von ihr gewohnt waren. „Warum bist du so sicher?“
    „Weil du es mir gesagt hast.“ Er kam halb um den Schreibtisch herum und stellte ihren Schuh auf das Mauspad. „Ich habe das Vermögen meines Vaters vor allem deswegen verdoppelt, weil ich weiß, wem ich vertrauen konnte und wem nicht.“
    „Du bist ja sehr überzeugt von dir.“
    „Bis jetzt habe ich mich noch nie geirrt, Brooke. Und ich vermute, es ist im Whirlpool geschehen. Da haben wir uns wirklich etwas hinreißen lassen.“ Seine tiefe Stimme klang so seidenweich und verführerisch, dass Brooke unwillkürlich erschauerte.
    Sie schluckte mühsam. „Äh … ja, das schätze ich auch.“
    Sanft strich er ihr die Haarsträhne hinter ein Ohr. „Außerdem sind deine braunen Augen nicht die einer Lügnerin.“
    Nur mit größter Anstrengung konnte sie sich davon abhalten, den Blick zu seinem Mund schweifen zu lassen. „Du willst damit sagen, dass ich gefühlsduselig und vielleicht sogar dumm bin?“
    „Ich will damit sagen, dass du ein guter Mensch bist. Ein sehr viel besserer als ich, wenn du es genau wissen willst. Außerdem, was hättest du davon, mir irgendetwas vorzuschwindeln? Nichts.“
    „Ach so, also hat dein Vertrauen in
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