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Erwachende Leidenschaft

Erwachende Leidenschaft

Titel: Erwachende Leidenschaft
Autoren: Julie Garwood
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Unfähigkeit«, überlegte Colin. »Richards, Sie haben mir erzählt, daß das Mädchen zufällig in die Schußlinie geriet. Ich frage mich, ob Morgan sie nicht absichtlich getötet hat. Er hat doch einen Bericht geschrieben, oder?«
    Richards beugte sich vor. »Ich werde die Wahrheit schon herausbekommen«, sagte er. »Bei Gott, das werde ich. Was hat ihn heute nacht hierhergeführt? Wieso ist er nur plötzlich so offen gegen Alesandra vorgegangen? Die anderen Opfer hat er an einen sicheren Platz gelockt, aber heute nacht ist er in Ihr Haus gekommen! Ob er unvorsichtiger geworden ist?«
    »Wahrscheinlich war Catherine der Grund dafür, daß er das Risiko in Kauf genommen hat«, meldete sich Caine zu Wort. »Vermutlich hat sie ihm gesagt, daß Alesandra sie von dem Ausritt zurückhalten wollte. Catherine plaudert ja immer gerne alles aus, was sie denkt. Vielleicht ist Morgan zu dem Schluß gekommen, daß wir ihn verdächtigen.«
    Nathan schüttelte den Kopf. »Dieser Bastard war verrückt.«
    Colin konnte ihm nur zustimmen. »Die Laute, die er von sich gegeben hat, als er in unser Schlafzimmer stürmte, hörten sich tatsächlich so an, als hätte er den Verstand verloren.«
    »Offenbar hat es ihm richtig Spaß gemacht«, warf Caine ein.
    Alesandra war über den Gedanken entsetzt, daß jemand Freude am Leid eines anderen finden konnte.
    »Vielleicht hätten wir niemals die Wahrheit herausgefunden, wenn er heute nacht nicht Alesandra hätte töten wollen«, sagte Nathan nun. »Neil wäre für zwei Morde gehängt worden, die er nicht begangen hat.«
    »In welcher Verbindung stand Morgan zu Lady Roberta? War es Zufall, oder hatte er irgend etwas mit ihr zu tun?«
    Keiner hatte eine Antwort auf die Frage. Richards beschloß, zu spekulieren. »Es war allgemein bekannt, daß der Viscount und seine Frau Schwierigkeiten hatten. Vielleicht ist Morgan von Lady Robertas Verletzbarkeit angezogen worden. Wahrscheinlich war sie sehr empfänglich für Geschenke und Kärtchen von einem heimlichen Bewunderer.«
    »Wir hätten Morgan irgendwann erwischt«, meinte Caine. »Er hätte schließlich Fehler gemacht. Er war wahnsinnig.«
    »Catherine hielt ihn für charmant«, bemerkte Nathan mit einem düsteren Stirnrunzeln. Caine nickte.
    »Ja«, sagte Colin gedehnt. »Er war ein echter Ladykiller.«

 
16
     
    Drei Monate waren seit Morgans Tod vergangen, und Alesandra dachte immer noch mindestens einmal am Tag an diesen schrecklichen Mann. Die Mutter Oberin hatte ihr beigebracht, für die Sünder zu beten, weil diese weit mehr Gebete brauchten als die Heiligen, aber sie konnte sich einfach noch nicht dazu überwinden, für Morgan zu beten. Sie versuchte, die Schrecken jener Nacht zu verdrängen, wollte jedoch Victoria niemals vergessen und betete jeden Abend um ihre Seele, bevor sie zu Bett ging. Sie schloß auch Roberta ein und hoffte innig, daß beide Frauen bereits ihre Sünden auf Erden und in Morgans schrecklichen Händen gebüßt hatten, so daß sie nun in Frieden bei ihrem Schöpfer im Himmel ausruhen konnten.
    Nathan und Sara bereiteten sich auf die Rückreise zu ihrer Insel vor. Caine hatte Colin und Alesandra zu einem Abschiedsessen mit dem Rest der Familie eingeladen. Das Essen war exquisit, aber auch sehr reichhaltig, und Jade wurde kreidebleich, als ein zweites Mal serviert wurde. Plötzlich sprang sie vom Tisch auf und rannte aus dem Speisesaal. Caine schien nicht besonders viel Mitgefühl für seine Frau zu haben, sondern sah sogar mit männlicher Arroganz grinsend hinter ihr her.
    Es war nicht Caines Art, so unsensibel zu sein, und als Alesandra ihn fragte, warum er sich nicht um seine Frau sorgte, dehnte sich das Grinsen bis zu beiden Ohren aus. Er erklärte, daß Jade wieder schwanger war, und obwohl sie sich darüber freute, konnte sie es nicht ausstehen, daß ihr Mann um sie herum war, während sie sich morgens und abends übergab.
    Nach dieser Mitteilung hagelte es kräftige Schläge auf Caines Rücken, und Trinksprüche wurden ausgebracht. Danach gingen Nathan und Colin mit ihren Frauen in den Salon.
    Sterns rief oben von der Treppe nach Sara, die ihre ungeduldige Tochter füttern sollte, während Alesandra sich auf das Sofa neben ihren Mann setzte und dem Gespräch der beiden Männer lauschte. Schließlich kam das Thema auch auf die hohen Eingänge, und Nathan wollte wissen, woher zum Teufel das ganze Geld kam. Colin war überrascht, soviel Zorn in der Stimme seines Freundes zu hören, während Alesandra es
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