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Erst ich ein Stück, dann du - Timmi und der Tig

Erst ich ein Stück, dann du - Timmi und der Tig

Titel: Erst ich ein Stück, dann du - Timmi und der Tig
Autoren: P Schröder
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Propellermaschine stieg.

    „So, jetzt müssen wir uns aber beeilen“, sagte Tom. „Ich habe meinen Leuten versprochen, spätestens um vier Uhr an der Ausgrabungsstelle zu sein.“

    Schnell liefen sie zum Ausgang.
Dort wartete ein Geländewagen auf sie.
Er hatte kein Dach und offene Fenster.
Hinter dem Steuer saß ein Inder.
Er war Toms Fahrer und hieß Alok.
Und er sprach Deutsch.
Das fand Timmi ziemlich erstaunlich.

    Papa reichte ihm eine Flasche Mineralwasser. „Alok bringt uns zuerst zum Fundort“, sagte er. „Und danach zeige ich dir den Hafen. Dort können wir dann auch etwas essen.“
    Timmi war mit allem einverstanden. Hoffentlich gibt es in Sri Lanka Pizza und Spaghetti, dachte er und gähnte. Er war schon wieder schrecklich müde. „Das liegt am Jetlag“, sagte sein Vater. „Auf dem Weg von Frankfurt nach Colombo hast du die Zeit um fünf Stunden überholt. Zu Hause ist es jetzt schon Abend.“

    Alok startete den Motor.
Sie fuhren an der Stadt
und an Teefeldern vorbei
auf ein offenes Gelände hinaus.
Dort waren Zelte aufgebaut.
Alok stoppte den Wagen.
Eine Frau kam auf sie zu.
Ihre Kleidung war sehr schmutzig.

    Sie begrüßte Tom per Handschlag und zwinkerte Timmi zu. „Willst du mit reinkommen?“, fragte sie und deutete auf eins der Zelte. Sie hatte ihre langen dunklen Haare im Nacken zusammengebunden. Außerdem trug sie ein breites Stirnband.
    „Haben Sie einen Schatz gefunden?“, fragte Timmi. Die Frau lächelte und die blauen Augen in ihrem braun gebrannten Gesicht funkelten. „Ich glaube schon“, sagte sie geheimnisvoll. „Aber das kann dein Vater bestimmt besser beurteilen als ich.“ Sie reichte Timmi die Hand. „Ich heiße übrigens Billie. Und du darfst ruhig Du zu mir sagen.“

    Timmi nickte.
„Kennst du Papa schon lange?“, fragte er.
Billie nickte. „Schon ewig.
Er ist ein sehr guter Freund von mir.“
„Und Mama?“, wollte Timmi wissen.
„Kennst du die auch?“

    „Nein, leider nicht“, erwiderte Billie. „Aber vielleicht darf ich euch ja in Puttalam besuchen. Deine Mutter habe ich bisher nur auf Fotos gesehen.“ Sie legte Timmi ihren Arm um die Schultern und schob ihn auf das Zelt zu. „Ich finde, sie sieht sehr hübsch aus.“ „Das finde ich auch“, meinte Tom und folgte den beiden grinsend.
    Mitten im Zelt stand ein großer Tisch, auf dem Metallstücke und Steinreste, aber auch vollständig erhaltene Gegenstände wie Messer, Schalen und Werkzeuge lagen.
    Billie griff nach einem Beutel und reichte ihn Tom. Er öffnete ihn und ließ ein goldglänzendes Schmuckstück in seine Hand gleiten. Nachdem er es eine Weile angeschaut hatte, nahm er es an seiner Kette hoch und ließ den Anhänger herabbaumeln.

    Timmi betrachtete ihn neugierig.
Der Anhänger hatte die Form einer Raute.
„Da sind Zeichen!“, rief er aufgeregt.
Sie kamen ihm sehr geheimnisvoll vor.

    „Gut beobachtet, mein Sohn“, sagte sein Vater. „Es scheinen Schriftzeichen der Weddas zu sein. Das sind die unmittelbaren Nachfahren der Ureinwohner Sri Lankas“, fügte er erklärend hinzu.
    „Aber da sind auch Tierzeichen“, erwiderte Timmi und ließ die Spitze seines Zeigefingers über den goldfarbenen Anhänger gleiten. „Das da sieht aus wie ein Leopard oder ein Tiger und dieses dort wie ein Elefant. “
    „Ich glaube, dein Sohn hat das Zeug dazu, eines Tages in deine Fußstapfen zu treten“, meinte Billie und nickte Timmi wohlwollend zu. „Im Übrigen ist Dilip auch der Meinung, dass das Amulett zu einem alten Schatz der Weddas gehört.“
    „Dilip?“, brummte Tom. „Sagt bloß, ihr habt diesem Schwachkopf das Ding gezeigt?“
    Billie schob die Unterlippe vor. „Du solltest ihn nicht unterschätzen. Ich glaube, Dilip ist klüger, als wir alle glauben.“

    „Ach was.“ Tom machte eine unwillige Handbewegung. „Dilip ist ein Nichtsnutz. Er mischt sich in Dinge ein, von denen er nichts versteht. Und das nur, weil sein Vater unsere Ausgrabungen mit seinem Geld unterstützt.“
    Er ließ den Anhänger mitsamt seiner Kette wieder in den Beutel gleiten. „Ich bringe ihn ins Institut“, sagte er. „Dort kann man ihn ganz genau unter die Lupe nehmen.“

    „Du vertraust mir nicht“, sagte Billie.
Timmi senkte den Kopf.
Plötzlich war ihm ganz seltsam zumute.
„Ich traue Dilip nicht“, sagte Tom.
Er steckte den Beutel
in seine Westentasche.
Dann nickte er Timmi zu.
„Komm, wir sind hier fertig.“

In die Falle gegangen
    Auf wackelweichen Beinen folgte Timmi seinem Vater zum
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