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Erst ich ein Stueck, dann du - Dinosaurier

Erst ich ein Stueck, dann du - Dinosaurier

Titel: Erst ich ein Stueck, dann du - Dinosaurier
Autoren: Gabi Neumayer
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Raptoren hinter sich. Nach einer Weile konnten sie das Kreischen der Raptoren nicht mehr hören.
    Da blieb Steinfresser plötzlich stehen und muhte erschrocken.
     
    „Ganz ruhig“, sagte Janine zu ihm.
    „Keule und die bösen Raubhühner
    können dir nichts mehr tun.“
    Aber Steinfresser hörte nicht auf sie.
    Er brach zur Seite aus und
    verschwand zwischen den Bäumen.
     
    Marc wollte hinterherrennen. Nicht dass Steinfresser irgendwo seinen Haufen machte, wo sie ihn nicht sehen konnten! Doch dann bemerkte Marc, dass Janine auf einen riesigen Triceratops starrte, der keine zehn Meter entfernt stand.

    „Nicht bewegen“, flüsterte Marc. Janine stand da wie eine Statue. Um ihr die Angst zu nehmen, redete er drauflos: „Der Triceratops ist ein Pflanzenfresser. Er kann bis zu zehn Meter lang und zehn Tonnen schwer werden. Seinen Namen hat er wegen seiner drei Hörner. Triceratops bedeutet ‚Dreihorngesicht‘.“
    „Danke, dass du mich auf die Hörner aufmerksam machst“, stieß Janine hervor.
    Marc lächelte und redete weiter: „Mit den Hörnern, dem Nackenschild und dem harten Schnabel verteidigt er sich gegen Angreifer. Und die Männchen kämpfen damit gegeneinander.“
     
    „So wie Hirsche?“, fragte Janine.
    „Genau.“
    „Und was bedeutet es“, wollte
    Janine wissen, „wenn sich
    sein Schild bunt verfärbt?“

     
    Tatsächlich: Der Nackenschild des Triceratops leuchtete mit einem Mal in allen Farben. Außerdem scharrte der Dinosaurier im Staub und schnaubte. Wollte er angreifen? Marc überlegte fieberhaft. Sie waren doch keine Bedrohung für ihn. Er sah auch kein zweites kampfbereites Triceratops-Männchen. Was hatte er in seinem Buch gelesen …? Dann fiel es ihm wieder ein. Blitzschnell drehte Marc sich um. Genau wie er gedacht hatte: Einige Meter hinter ihm stand unbeweglich ein zweiter, etwas kleinerer Triceratops.
    „Janine, mach genau, was ich sage, okay?“
    Zu seiner Verblüffung sagte sie sofort: „Okay?”
    „Ich zähle bis drei“, fuhr Marc fort, „und dann rennst du nach links in den Wald. Dahin, wo Steinfresser eben verschwunden ist.“
     
    Bevor Janine noch etwas sagen
    konnte, zählte er schon:
    „Eins, zwei … drei!“

Menschen?
    „Woher wusstest du, dass er nicht angreifen würde, wenn wir weglaufen?“, fragte Janine.
    Sie folgten wieder Steinfressers Fährte und hofften, dass er noch nicht allzu weit gekommen war.
    Marc lachte. „Mir ist eingefallen, dass der Triceratops mit dem Schild nicht nur Feinde abschreckt, sondern auch Weibchen beeindruckt. Und als der kleinere Triceratops so ruhig stehen blieb, dachte ich mir, dass er ein Weibchen sein muss. Und das Weibchen ist für das Männchen interessanter als wir.“
    „Der Schild ist also für den Triceratops so was wie das Rad für den Pfau.“ Janine lachte jetzt auch. „Jetzt glaube ich dir allmählich, dass die Dinos mit den Vögeln verwandt sind!“

    Vor ihnen lichtete sich der Wald.
    Kurz darauf erreichten sie
    die letzten Bäume.
    Dahinter breitete sich
    eine kahle Landschaft
    mit wenigen, dafür aber
    hohen Gräsern aus.
    Steinfresser stand etwa
    hundert Meter vor ihnen.
     
    „Sieh mal!“ Janine deutete nach oben. „Sind das etwa auch Dinos? Oder doch Vögel?“
    „Weder noch”, sagte Marc. „Das sind Flugsaurier, Pteranodons. “
    „Also Dinos, keine Vögel.“
    „Nein“, widersprach Marc. „Dinosaurier nennt man nur die, die an Land leben. In der Luft gibt es dafür Flugsaurier.“
    Marc kam sich allmählich selbst vor wie ein Klugscheißer – aber er gab einfach zu gern vor Janine mit seinem Dinosaurier-Wissen an!
    Sie trabten weiter hinter Steinfresser her. Der Boden wurde immer weicher, der Sand tiefer. Und mit einem Mal war ein Glitzern zu sehen – wie eine Fata Morgana in der Wüste. Oder … Marc lief schneller. Damit hatte er überhaupt nicht gerechnet! Und dann hatten sie den Strand erreicht.

    „Das gibt’s doch nicht!“, rief Janine.
    „Das Meer!“
    Marc wollte ihr gerade erklären, wieso es in der Kreidezeit mitten in Deutschland ein Meer gab. Aber bevor er mit seinem Vortrag beginnen konnte, hatte Janine sich schon ins Wasser gestürzt. Sie rubbelte sich Schweiß und Schmutz ab und jauchzte vor Vergnügen. Das Wasser war so verlockend, dass Marc hinterhersprang. Im letzten Moment zog er noch sein Dino-Buch aus der Hosentasche. Sie tobten und planschten, während Steinfresser ihnen vom Strand aus zusah.
     
    „Gut, dass es Dinos nur an Land gibt
    und wir im Meer sicher
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