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Erst ich ein Stück, dann du! 3 Drachengeschichten - Themenband 4

Erst ich ein Stück, dann du! 3 Drachengeschichten - Themenband 4

Titel: Erst ich ein Stück, dann du! 3 Drachengeschichten - Themenband 4
Autoren: Random House
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er mittlerweile richtig gut.
    „Mein Daggi kann Rachwölkchen in Herzform auspusten“, prahlt Rosa. „Los, Daggi“, befiehlt sie ihrem Drachen. „Mach Frauchen ein feines Herzi-Pusti!“
    Sofort reckt Daggi sein Maul in die Luft und stößt dreiunddreißig herzförmige Rauchwölkchen aus jedem Nasenloch hervor.

    Die Prinzessinnen klatschen Beifall.
    „Und jetzt mein Dudi!“, ruft Rita.
    „Los, Dudi, mach schön Watschi-Watschi.“
    Der kleinste Drache, dessen Nüstern mit Glitzerperlen besetzt sind, tritt einen Schritt vor. Er breitet seine Flügel aus und klatscht sich damit auf die Ohren.
    „Und noch mal und noch mal und noch mal!“, rufen die Prinzessinnen. Sie haken einander unter und fangen an zu tanzen, während Dudi sich weiter Ohrfeigen verpasst.
    Draffi kann gar nicht hinsehen.
    Dudi tut ihm schrecklich leid.
    Als Nächstes muss Minzettas Drache Mumu seine Künste zum Besten geben. Er kann Kopfstand machen und dabei mit dem Schwanz wedeln, was Prinzessin Tilla besonders lustig findet.
    „Aber das ist alles nichts gegen das, was mein Draffi draufhat“, wirft sie sich in die Brust. „Er ist nämlich der klügste Drache der Welt.“
    „Das wollen wir sehen!“, rufen Rosa, Rita und Minzetta im Chor.

    „Na, dann passt mal schön auf!“, erwidert Tilla. Sie tritt dicht an den Käfig heran und streckt ihre Hand durch die Gitterstäbe. „Gib Pfötchen!“
    Oh nein, ich bin doch kein Hund, denkt Draffi empört. Aber dann fällt ihm ein, was die Prinzessin ihm versprochen hat, und er legt zögernd seine große Drachenpranke in ihre kleine Hand.
    „Wie süß!“, jubelt Rosa.
    „Er ist ja so putzig!“, kreischt Rita.
    „Aber mein Mumu ist tausendmal süßer“,
    behauptet Minzetta.
    „Na, dann warte mal ab“, erwidert Tilla und zwinkert Draffi mit ihren Blinkeraugen zu. „Schnurr wie ein Kätzchen!“, ruft sie dann, und obwohl Draffi gar nicht will, fängt er sofort an zu schnurren. Danach muss er wie ein Häschen hoppeln, wie ein Bär tanzen und wie ein Löwe brüllen. Das kann er am besten, aber leider finden Rosa, Rita und Minzetta es so schrecklich, dass sie sich die Ohren zuhalten.
    „Gut“, sagt Prinzessin Tilla. „Jetzt werde ich auf ihm reiten. Draffi ist nämlich das tollste Pony der Welt.“

    Draffi stöhnt.
    Er hat keine Lust mehr.
    Tilla öffnet die Käfigtür
    und klettert auf seinen Rücken.
    „Das Reitkissen ist total weich“,
    schwärmt sie.

    „Aber nicht wegfliegen, hörst du?“, flüstert sie ihm mahnend ins Ohr. „Immer schön auf dem Boden bleiben. Du bist nämlich jetzt ein Pony.“ Dann ruft sie „Heia!“ und schnalzt mit der Zunge.
    Vorsichtig steckt Draffi seine Nase durch die Käfigtür und schnuppert die Luft der Freiheit. Dann rennt er los.
    Er rennt und rennt
    und schlägt mit den Flügeln,
    aber er hebt nicht ab.
    Tilla zwingt ihn mit ihrer machtvollen Prinzessinnen-Magie, auf dem Boden zu bleiben. Zwei Runden reitet sie auf Draffis Rücken durch den königlichen Park. Anschließend geht es noch einmal um das ganze Schloss herum und dann sind Rosa, Rita und Minzetta dran.
    Nach einer Stunde ist Draffi so erschöpft vom Ponyspielen, dass ihm der Schweiß aus den Schuppen perlt, die gelben Federn davonfliegen und die violette Farbe von seinem Körper fließt. Das Reitkissen hängt schief auf seinem Rücken und die Pompons baumeln traurig von seinem Kopf und seiner Schwanzspitze herab.
Doch Tilla und ihren Freundinnen ist das vollkommen egal. Sie haben Hunger und laufen mit ihren Drachen ins Schloss hinüber, um an der Abendtafel ein Mahl einzunehmen.
    Nur Draffi bleibt in seinem Käfig.
    Er ist sehr unglücklich.
    Dicke Tränen kullern aus seinen Augen.
    Später kommt Tilla zurück.
    Sie ist satt und zufrieden
    und strahlt über das ganze Gesicht.
    „Und?“, fragt Draffi leise. „Hast du deine Wette gewonnen?“
    „Schlosshoch“, sagt Tilla. „Ach was, dreischlosshoch habe ich sie gewonnen.“
    „Dann kannst du mich ja jetzt freilassen“, meint Draffi hoffnungsvoll.
    Die Prinzessin schüttelt den Kopf. „Nein, das kann ich nicht“, erwidert sie. „Du bist doch der beste Freund, den ich habe.“
    „Aber du hast es versprochen“, sagt Draffi.

    „Na und?“, sagt Tilla.
    „Dann hab ich es eben.
    Und jetzt machen wir weiter.“
    „Womit?“, fragt Draffi erschrocken.
    „Na, mit Reiten!“, ruft Tilla.
    „Aber ich kann nicht mehr“, stöhnt Draffi. „Ich bin schrecklich müde. Und hungrig bin ich auch.“
    „Essen kannst du später,
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