Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Erregende Ermittlungen

Erregende Ermittlungen

Titel: Erregende Ermittlungen
Autoren: Denice von Z.
Vom Netzwerk:
etwas in ihr auf.
    „Bist du in Ordnung?“, fragte sie ihn.
    „Ja“, spie dieser aus. „Sonst wäre ich ganz anders mit dem Arschloch umgesprungen.“
    „Vielleicht solltest du das Knie morgen untersuchen lassen. Wenn du da etwas davon trägst, dann ist das…“
    „He!“; Shannon fuhr herum und starrte ihr in die Augen. „Ich hab’s im Griff, vielen herzlichen Dank. Ich hätte ihn auch selbst wieder gekriegt.“
    „Klar, Mann“, stotterte Megan und wich etwas zurück. Shannon wandte sich wieder zu seinem Schreibtisch.
    „Trotzdem danke“, kam es leiser über seine Schulter. Sein Ton verriet überdeutlich, dass er darauf keine Antwort hören wollte. Megan schlich zurück an ihren Platz. In ihrer Kehle schwappte die vertraute Mischung aus bitterer Resignation und schwarzer Wut. Sie hatte einfach keine Chance. Sie würde sich auch in dieser Nacht wieder in stummer Einsamkeit in ihren Laken wälzen.

Kapitel 2: Telefonische Trennung
    Eine Viertelstunde später war Megan bereits zu Frage 22 vorgedrungen („Hatten Sie in den 24 Stunden vor der Festnahme Alkohol oder andere Drogen konsumiert?“), als das Quietschen der Eingangstür sie automatisch aufblicken ließ.
    Da stand ein junger Mann – „niedlich“ war Megans erster Gedanke – und sah sich unsicher um. Auf seinem offenen Gesicht war problemlos abzulesen, dass er kein regelmäßiger Besucher nächtlicher Polizeidienststellen war. Anscheinend erwartete er das Chaos aus kreischenden Huren, betrunkenen Schlägern, schnauzenden Cops und hektischem Telefongeklingel, das im Fernsehen immer so gerne als Normalzustand eines Reviers gezeigt wurde.
    Chris hatte eigentlich Dienst, aber der telefonierte gerade mit seiner Freundin und winkte ihr ungeduldig zu. Megan schob den harten Stuhl zurück und trat an den Empfangstresen. Jedes Gespräch war besser als der Fragebogen. Sogar ein Gespräch mit einem solchen Grünschnabel wie dem Typen hier, der nun zögernd auf sie zukam. Mit routiniertem Blick schätzte sie ihn ein. Mitte zwanzig, etwas über mittelgroß, braungebrannt, Typ College-Absolvent. Vielleicht ein junger Architekt oder ein IT-Freak oder so. Jedenfalls sicher eine gute Ausbildung und ein guter Job, genügend Geld, bequeme geschmackvolle Kleidung.
    Megan fühlte einen leisen Stich. Nicht wegen des Geldes, das ließ sie kalt. Aber sie selbst hatte nie die Kunst gemeistert, sich richtig gut anzuziehen. Meist schlüpfte sie schnell in Jeans und irgendein Shirt, flüchtige Schminke und ab. Im Dienst trug sie ohnehin Uniform und war dankbar für diese Pflicht.
    „Guten Abend. Ich bin Detective Megan Parrish. Was kann ich für Sie tun, Sir?“ fragte sie in neutralem Ton, als der Grünschnabel endlich vor ihr stand.
    „Äh – guten Abend. Ich… ich möchte eine, äh, Entführung melden. Das heißt, ich bin mir nicht ganz sicher. Vielleicht ist es eine Entführung.“
    Megan seufzte innerlich, ließ sich aber nichts anmerken, sondern griff nach dem passenden Formular.
    „Geben Sie mir am besten erst einmal Ihre Personalien.“
    „John Daryl Dawmore“, kam wie aus der Pistole geschossen die Antwort. Anscheinend war er froh über eine klare, einfach umzusetzende Anweisung. Seine Stimme klang angenehm. Warm und rund. Wie die eines Schauspielers.
    „Adresse?“
    „Anison Street 43, hier in LA. Telefon 23562112. Äh - brauchen Sie auch meine Mail-Adresse?“
    „Nein – die Polizei verschickt noch keine Werbung.“ Sie lächelte, um ihren Worten die Spitze zu nehmen. John lächelte zurück. Das wirkte eigentümlich attraktiv – jung und offen und irgendwie verletzlich. Der Kerl sah einfach gut aus. Sie streifte seinen schlanken Körper mit den Augen, als sie ein paar Einträge in das Formular kritzelte, und drängte schnell die halb ausgeformten Bilder zurück, die in ihrem Hinterkopf auftauchten.
    „Gut. Dann erzählen Sie doch am besten der Reihe nach, John. Wer ist entführt worden, und warum sind Sie sich nicht sicher?“
    „Ja, gut. Also – äh, ich war heute Abend bei meiner Freundin, sie heißt Tracey McFowerd. Sie hat eine Wohnung in der South Budlong Avenue. Hier – ich habe ein Bild von ihr dabei.“
    Megan warf einen schnellen Blick auf das Foto, das John aus seiner Tasche zog. Das hellblonde Mädchen darauf lachte unbekümmert in die Kamera. Die Aura von Geld und guter Familie umgab sie wie eine fast sichtbar glänzende Sphäre. Sie wirkte wie ein Filmstar, unerreichbar fern in ihrer Schönheit und ihren sicher perfekten
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher