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Eroberung unter Palmen

Eroberung unter Palmen

Titel: Eroberung unter Palmen
Autoren: Trish Morey
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dunklen,
dicht bewimperten Augen direkt ansah – ein glutvoller Blick,
der Frauen schwach werden ließ. Das modisch kurz gestufte Haar
trug er lässig nach hinten frisiert. Auf seinen vollen Lippen
lag ein unergründliches Lächeln, und die energische
Kinnpartie war die eines Mannes, der Macht und Einfluss genoss.
    Auch
ohne Vermögen wäre Domenic Silvagni ein guter Fang gewesen.
Mit seinem vielen Geld zog er zweifellos Schwärme von glühenden,
willigen Verehrerinnen an.
    Ich
kann ihnen allen nur viel Glück wünschen,dachte
Opal bitter. Wer einen Playboy heiratete, verdiente es nicht besser.
So viel hatte sie aus den Erfahrungen ihrer Mutter gelernt. Aber
trotz seiner persönlichen Schwächen brauchte sie ihn. Oder
besser gesagt sein Geld. Und zwar jetzt.
    Unvermittelt
wirbelte sie herum. "Wenn Sie nichts dagegen haben, werde ich
warten. Irgendwann muss er ja herauskommen."
    Anstatt
zu antworten, sah Ms. Hancock sich um, um festzustellen, ob
vielleicht jemand in der Nähe war, der ihr Gespräch
belauschen könnte. Doch in dem weitläufigen,
teppichbedeckten Gang, der von dem Aufzugschacht mit den
messingglänzenden Lifttüren zu ihrem Vorzimmer führte,
war niemand zu sehen. Hier, auf der vierzehnten Etage, logierten
keine Gäste, und man wurde auch nicht von quietschenden
Wäschewägelchen gestört.
    Schließlich
beugte sich die Sekretärin vor und flüsterte
verschwörerisch: "Ich muss ganz kurz meinen Platz
verlassen, der Zimmerservice kann jede Minute den Lunch hochbringen.
Sie würden doch keine … Dummheit machen, oder?"
    Opal
lächelte gelöst. Es war das erste richtige Lächeln
seit drei Monaten – seit sie um die Krise des
Clemenger-Konzerns wusste. Und es galt Deirdre Hancock, die vor über
zwanzig Jahren als Sekretärin für Opals Vater gearbeitet
hatte.
    Als
sie das Vorzimmer betreten und die ältere Dame dort sitzen
gesehen hatte, hatte Opal dies gleich als ein gutes Omen gewertet.
    Opal
hatte zwar keine Ahnung, was genau Deirdre bei Silvers machte,
allerdings schien für sie die Arbeit kein Zuckerschlecken zu
sein. Nach dem, was sie eben mit angehört hatte, war Domenic
Silvagni ein echter Widerling, Deirdre hingegen ein wahrer Schatz.
Sicher, in dem strengen marineblauen Kostüm und den eleganten
Pumps wirkte sie wie ein ziemlicher Bürodrachen, doch Opal
erinnerte sich, dass ihr Vater seine enge Mitarbeiterin immer als
hervorragend organisiert, tüchtig und umgänglich
beschrieben hatte. Und jetzt versuchte sie ihr Bestes, damit Opal mit
Domenic Silvagni sprechen konnte, der ein solches Juwel wie diese
Frau wirklich nicht verdiente.
    Opal
zwinkerte Ms. Hancock komplizenhaft zu. "Niemals."
    Als
sich Deirdre kurz darauf mit einem Stapel Dokumente bewaffnete, fiel
Opal der bestellte Lunch ein. Ein Adrenalinstoß schoss ihr
durch den Körper, und sie begriff schlagartig, welches Risiko
die Chefassistentin da auf sich nahm. "Schauen Sie, Deirdre, ich
möchte nicht, dass Sie diese Sache den Job kostet."
    Darüber
konnte die zierliche ältere Dame nur müde lächeln. Sie
beugte sich zu ihr vor und drückte ihr den Arm. "Wer weiß,
meine Liebe? Vielleicht ist er mir sogar dankbar. Außerdem gehe
ich nächste Woche sowieso in Rente. Was soll er da noch groß
machen – mich kurzerhand an die Luft setzen? Ach übrigens,
ich habe das Telefon zu mir in den Kopierraum umgestellt, damit Sie
nicht gestört werden." Und ehe Opal ihr danken konnte, war
sie verschwunden.
    Augenblicke
später schob ein junger Mann vom Zimmerservice einen verchromten
Servierwagen vor Ms. Hancocks Schreibtisch. Er sah sich suchend um,
bis er schließlich Opal entdeckte, die auf einem Besucherstuhl
Platz genommen hatte. "Ms. Hancocks Bestellung?" meinte er
halb fragend.
    "Sie
ist gleich zurück."
    Offenbar
zufrieden mit der Antwort, nickte er und ging zurück zum
Personalaufzug. Geräuschlos schlossen sich die gepolsterten
Türen hinter ihm, ein leises Summen der Liftmotoren, und er war
verschwunden.
    Opal
atmete noch einmal tief durch, dann sprang sie entschlossen auf. Hier
ist meine Chance!

2.
Kapitel
     
    "Wer
sind Sie?"
    Kaum
hatte Opal das weitläufige Büro betreten, als der Mann
hinter dem riesigen Mahagonischreibtisch aufblickte.
    "Und
wo ist Ms. Hancock?"
    Für
einen Augenblick stand Opal wie erstarrt da. Ihre Angelegenheit
konnte sie doch unmöglich von der Tür aus mit ihm
verhandeln! Er klang ziemlich gereizt, und sie traute sich kaum
aufzusehen. Schließlich nahm sie allen Mut zusammen, setzte
trotz ihrer Nervosität
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