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Eroberung unter Palmen

Eroberung unter Palmen

Titel: Eroberung unter Palmen
Autoren: Trish Morey
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seinem
Unternehmen Durchschnittlichkeit vorzuwerfen. Oder war es einfach
Unverfrorenheit? Auch egal, sie sollte nur endlich verschwinden.
    "Ich
sagte Mittelmäßigkeit, Mr. Silvagni. Fünf Sterne
standen früher einmal für Exklusivität. Heute ist
zwischen den Hotels kein Unterschied mehr festzustellen. Aber genau
das wollen die Leute nicht. Sie möchten sich abheben, etwas Besonderes sein."
    "Ms.
Clemenger, ich danke Ihnen für Ihren Scharfblick. Wenn ich eine
Analyse meines Unternehmens brauche, dann finde ich dafür ganz
bestimmt qualifiziertere Leute als Sie."
    "Meinen
Sie? Wenn es so einfach ist, warum sind Sie dann überhaupt in
Sydney? Sie haben doch alle Möglichkeiten, einen ganzen Stab von
Beratern damit zu beauftragen, die entsprechenden Strategien für
Silvers zu entwickeln. Bestimmt wissen Sie Besseres mit Ihrer Zeit
anzufangen, oder?"
    Zu
dumm, aber sein kleiner Seitenhieb war leider nach hinten
losgegangen. Sie schlug schonungslos zurück. Diese Ms. Clemenger
konnte einem wirklich auf den Geist gehen, trotz allem war er
neugierig geworden. Silvers hatte in der Tat ein Problem. Was
schadete es da, wenn er sich ihren Vorschlag anhörte? Er
verschränkte die Arme und lehnte sich an die Schreibtischplatte.
    "Also
schön, ich gebe Ihnen fünf Minuten", sagte er.
    Ein
paar Sekunden schwieg sie, und er atmete insgeheim auf. Endlich
musste er sich einmal nicht auf ihren Redeschwall konzentrieren,
sondern konnte die forsche Ms. Clemenger selbst begutachten.
    Jedenfalls
wirkte sie nur halb so provozierend wie ihre Worte. Ihr Haar war
braun. Nein, nicht richtig braun. Es war mehr ein warmer Honigton.
Volle, sinnliche Lippen, eine helle, fast schimmernde Haut und Augen,
deren Blick Intelligenz und Einfühlsamkeit verriet. Domenic war
nicht verborgen geblieben, wie sie ihn angesehen hatte. Da war ein
Flackern in ihrem Blick gewesen, als würde sie ihn von
irgendwoher kennen, und noch etwas – Unbehagen oder Furcht?
Trotzdem hatte sie nicht gekniffen. Das gefällt mir.
    Er
ließ den Blick tiefer gleiten.
    Das
kobaltblaue Kostüm betonte ihre Figur. Wenn sie sich auf den
Stuhl setzte, der hinter ihr stand, würde der Rock vielleicht
etwas höher rutschen, und er könnte feststellen, ob ihre
langen Beine so wohlgeformt waren, wie die schlanken Fesseln vermuten
ließen.
    Sie
blieb jedoch stehen.
    "Mr.
Silvagni."
    Er
riss sich aus seinen Spekulationen über ihre Beine und ließ
den Blick zu ihrem Mund zurückgleiten – und zu diesen
Lippen.
    "Nennen
Sie mich ruhig Domenic."
    Sie
sah ihn an, und für einen Augenblick schien es, als wollte sie
selbst darüber mit ihm diskutieren. Dann nickte sie kaum
merklich.
    "Domenic",
wiederholte sie leise. Er gefiel ihm auch, wie sie seinen Namen
aussprach. Ihre Stimme mit dem leichten, unverkennbaren australischen
Akzent klang warm und weich. Es war genau die Stimme, von der man
sich gern aufwecken lassen würde.
    "Genau
wie andere namhafte Hotels in Australien und überall auf der
Welt krankt die Silvers-Kette an einem Buchungsrückgang. Es gibt
einfach nicht genug Gäste, die eine volle Bettenauslastung
garantieren. Der Kuchen ist für alle Beteiligten kleiner
geworden. Gesteigerte Marketingaktivitäten können die
Marktanteile einer Kette auf Kosten einer anderen zwar erhöhen,
aber das ist nur kurzfristig möglich."
    Domenic
verlagerte sein Gewicht auf der Schreibtischkante und ließ die
Arme sinken. Was sie da sagte, war für ihn nichts Neues. Er
hatte das Gleiche vorhin in dem Bericht gelesen, der noch
aufgeschlagen auf seinem Schreibtisch lag.
    "Einmal
angenommen, Ihre Einschätzung trifft zu, dann haben Sie also
eine Lösung für dieses Problem?"
    Opal
legte die Fingerspitzen aneinander, und er bemerkte, dass sie lange,
schlanke Hände und gepflegte Nägel hatte. Sie trug keinen
Ring.
    "Ich
habe ein Angebot für Silvers-Hotels, für den Fall, dass Sie
so etwas zu schätzen wissen."
    "Verstehe",
erwiderte er, ihre spitze Bemerkung ignorierend. "Und wie lautet
dieses 'Angebot'?"
    Opal
atmete tief ein, was ihm ebenso wenig entging wie ihre sexy Kurven.
Er ließ den Blick zu ihrem Gesicht gleiten und bemerkte, wie
sie errötete. Was ist denn das? Die Lady ist ja schüchtern.
    Fragend
zog er eine Braue hoch.
    "Clemengers
wurde vor über fünfzig Jahren von meinem inzwischen
verstorbenen Vater gegründet und besitzt drei Sechssternehotels
in den allerbesten Lagen von Sydney, Melbourne und Brisbane. Viele
unserer Mitarbeiter sind seit über zwanzig Jahren bei uns,
manche fast
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