Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eroberer 3 - Die Rache

Eroberer 3 - Die Rache

Titel: Eroberer 3 - Die Rache
Autoren: Timothy Zahn
Vom Netzwerk:
Pause verbringe ich damit, die Reflexionen der verschiedenen Gegenstände aus poliertem Metall im Raum zu studieren und versuche, darin die Gesichter der drei Personen zu erkennen, die sich außerhalb meines Erfassungsbereichs befinden. Dieser Versuch ist teilweise von Erfolg gekrönt; ich vermag zu erkennen, dass zwei der Männer beisammen sitzen und der dritte für sich allein sitzt. Doch ohne Zugang zu einem Sensor, der es mir ermöglichen würde, die Konturen der reflektierenden Oberflächen exakt abzubilden, bin ich nicht in der Lage, eine positive Identifikation der Gesichter vorzunehmen.
    Generalmajor Petros Hampstead schaut als Erster zu mir auf. »Max, hat man dir gesagt, dass diese Mission einen Verstoß gegen das Gesetz bedeuten würde?«
    »Es war nicht erforderlich, dass man mir das sagte. Ich habe schließlich Zugriff auf das gesamte Gesetzeswerk des Commonwealth.«
    »Dann bestätigst du also, dass gegen Gesetze des Commonwealth verstoßen wurde?«
    »Ja.«
    Vizeadmiral Omohundro schaut mit gerunzelter Stirn in die Terminal-Linse. Ich analysiere seinen Gesichtsausdruck und deduziere, dass er mit dieser Antwort nicht gerechnet hat. »Hat irgendeiner der Beschuldigten dir eine Begründung für sein Handeln genannt?«
    »Nein.«
    Generalmajor Hampstead berührt Vizeadmiral Omohundro mit den Fingerspitzen der rechten Hand an der Schulter und flüstert ihm etwas ins Ohr. Nach zwei kurzen Sätzen beugt Brigadegeneral Yost sich zu ihnen hinüber und hört zu. Ich versuche auch zuzuhören, aber die akustischen Sensoren des Terminals sind der Aufgabe nicht gewachsen.
    Ich frage das in mir gespeicherte Militärrecht der Friedenstruppen ab und versuche ihr Gespräch zu extrapolieren.
    Anhand meiner Ausdrucks-Algorithmen und einer Ton-/Inferenz-Analyse der Verhandlungsabschrift ermittle ich mit einer Wahrscheinlichkeit von 0,87, die drei Richter wünschen im Grunde nicht, dass Aric und die Copperheads schuldig gesprochen werden. Dies ist auch konsistent mit mehreren Gesprächen, die vor und nach Commander Cavanaghs Rettung stattgefunden hatten und in denen die Teilnehmer der Rettungsmission darauf spekulierten, dass das Friedenstruppen-Kommando auf politische Widerstände stoßen würde, falls nach einer erfolgreichen Mission Anklage gegen sie erhoben würde.
    Sicherheitschef Quinn erhebt sich. Die drei Offiziere beenden das geflüsterte Gespräch und schauen ihn an. Ich analysiere Quinns Gesichtsausdruck und deduziere einen emotionalen Mix, der um grimmige Belustigung zentriert ist. »Wenn ich die Zeit des Gerichts für einen Moment in Anspruch nehmen dürfte, Admiral Omohundro?«
    Vizeadmiral Omohundro wirft einen kurzen Blick auf die Terminal-Linse. Eine Analyse seines Gesichtsausdrucks deutet auf Müdigkeit hin. »Vielen Dank für deine Aussage und Richtigstellungen, Max. Falls wir dich noch einmal brauchen, werden wir auf dich zurückkommen.«
    Er drückt einen Schalter auf dem Tisch. »Sie können sprechen, Commander Quinn.«
    »Sir, für mich ist es offensichtlich ...«
    Die optische und akustische Verbindung wird getrennt, als die Datenübermittlungsleitung unterbrochen wird. Mit der Entlassung durch Vizeadmiral Omohundro ist mein Part in diesem Verfahren abgeschlossen.

    Aber ich bin jetzt neugierig. Sicherheitschef Quinns Gesichtsausdruck und Tonlage deuten darauf hin, dass das, was er zu sagen hat, von großer Wichtigkeit ist. Außerdem hat Lord Cavanagh, als er mich im Tanker installierte, mir den Befehl erteilt, seinen Sohn Aric nach besten Kräften zu schützen. Diese Order ist bisher nicht widerrufen worden; und ohne ausreichende Informationen bin ich auch nicht in der Lage, sie auszuführen.
    Das andere Ende der Verbindung ist zwar tot, aber die Schwingungen der Abbruch-Hysterese hallen noch nach.
    Durch das Rauschen suche ich entlang der Verbindung nach dem verschobenen Kontaktpunkt, den ich zuvor ausgemacht hatte. Der Signal-Rauschabstand beträgt etwa 8,4 Dezibel: schlecht, aber immer noch ausreichend für meine Zwecke. Ich verstärke mein Signal und sende einen Sprungbefehl, durch den der Kontakt übergangen und eine neue Verbindung gesucht wird. Der Befehl erreicht einen Vermittlungsknoten, der noch bereit ist, meine Präsenz im System zu akzeptieren. Mein Befehl wird entgegengenommen und ausgeführt, und die ursprüngliche Datenleitung wird wiederhergestellt.
    »... Das Friedenstruppen-Kommando kann sich den Luxus kaum leisten, acht Copperheads aus ihren Jägern zu holen und sie irgendwo
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher