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Ernährung im Sport

Ernährung im Sport

Titel: Ernährung im Sport
Autoren: Georg Neumann
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der Ernährung beim Training und Wettkampf aufmerksam zu machen. Die Praxisempfehlungen zur Ernährung im Sport erfolgen weitgehend auf der Grundlage verfügbarer wissenschaftlicher Daten und eigener Erfahrungen.
    Unbestritten gibt es Vitamine, Mineralien sowie weitere Wirkstoffe, mit denen ein Sportler auf Grund des Schweißverlustes, des höheren Energieumsatzes oder der Zerstörung muskulärer Strukturen unterversorgt ist. Ihn darauf aufmerksam zu machen, ist Anliegen dieser Schrift. Die Zunahme der Wissensbestände zur Ernährung gab den Anlass, neue Erkenntnisse zur Ernährung im Sport einzuarbeiten. Neben dem Training ist die sportgerechte Ernährung eine Hauptsäule zum Erreichen persönlicher Leistungsziele.

2 ENERGIESTOFFWECHSEL
    Die muskuläre Leistungsfähigkeit hängt bei längeren körperlichen oder sportlichen Belastungen von einer ständigen Energieversorgung ab. Um im Bedarfsfall sofort reagieren zu können, hat jede Muskulatur eigene Energiereserven, die Energiespeicher ( Tab. 1/2 ).
Energiespeicher
    Der Energiegewinn aus Adenosintriphosphat (ATP) und Kreatinphosphat (CP) ist für Kurzbelastungen unerheblich. Die ATP-Speicher sind so klein, dass sie nur für wenige Muskelkontraktionen oder 1-2 s Belastung alleine reichen. Mit dem CP-Speicher sind maximale Schnelligkeitsleistungen bis etwa 6-8 s Dauer möglich. Der Abruf der Energiespeicher erfolgt bei Belastungsbeginn übergreifend parallel, in einer bestimmten zeitlichen Folge.
    Tab. 1/2: Verfügbare Energiesubstrate und Energieproduktionsrate (70 kg Körpergewicht und 28 kg Muskelmasse). Nach: HULTMAN & GREENHAFF (2000)

    * Diese Stoffwechselwege sind während sportlicher Belastung nicht voll nutzbar.
    Tab. 2/2: Nutzbare Energiespeicher bei Dauerbelastungen
Energiespeicher
Speichergröße (g)
Theoretischer Energiegewinn (kcal)
Glykogen (Muskel)
400
1.620
Glykogen (Leber)
120
492
Triglyzeride (TG) im Muskel
200-300
1.860-2.790
TG im Unterhaut- und Organfett
8.000
74.400
    Zuerst wird der Abbau der energiereichen Phosphatspeicher (ATP, CP) gestartet und dann beginnt sofort der Glykogenabbau. Ist die Belastung intensiv, dann muss das Glykogen anaerob, d. h. mit Laktatbildung verbunden, abgebaut werden. Bei moderaten Dauerbelastungen kommt keine Laktatbildung zustande, d. h. keine Glykolyse. Das Glykogen wird hierbei aerob abgebaut.
    Da die muskulären Energiespeicher begrenzt sind, wird die Energiezufuhr bei längeren Belastungen von Substraten gestützt, die außerhalb der Muskulatur liegen und über das Blut antransportiert werden ( Tab. 2/2 ). Dazu zählen das Glykogen in der Leber und dann die freien Fettsäuren aus dem Unterhautfettgewebe oder den Fettspeichern in den Körperorganen. Zudem hat die Muskulatur ihre eigenen Fettspeicher, die Triglyzeride (Neutralfette). Die Aufgabe des Leberglykogens besteht darin, den Blutzuckerspiegel (Blutglukose) ständig auf einem Niveau von 4-5 mmol/l (72-90 mg/dl) zu halten. Bei längeren Belastungen ist das nicht möglich, weil die Reserven aufgebraucht sind. Bei Glykogenmangel kommt es zur Unterzuckerung (Hypoglykämie). Die direkt im Blut umlaufende Menge an Glukose ist mit 5-7 g gering. Umgangssprachlich wird eine Hypoglykämie als Hungerast bezeichnet, besonders im Straßenradsport. Die ständige Aufrechterhaltung der Blutglukosekonzentration in einem Normbereich ist deshalb so wichtig, weil Gehirn und Kleinhirn für ihre Funktion auf die Glukoseversorgung angewiesen sind.
Wirkungsgrad
    Der Quotient aus Arbeit und Energieverbrauch wird als Wirkungsgrad (Eta) bezeichnet. Für den Wirkungsgrad bei der Muskelarbeit gibt es zahlreiche Definitionen und Berechnungsverfahren (LUHTANEN et al., 1987). Der bei der Fahrradergometrie gebräuchliche Begriff des Wirkungsgrads lässt sich nicht direkt auf das Laufen übertragen.
    Beim Laufen ist keine direkte Leistung erfassbar, sondern nur die Laufgeschwindigkeit. Um trotzdem eine veränderte Laufökonomie zu kennzeichnen, wurde der Begriff Wirkungsindex vorgeschlagen (CAVANAGH & KRAM, 1985; SIMON, 1998). Eine andere praktische Lösung schlägt DI PRAMPERO (1986) vor, der die Sauerstoffaufnahme (VO 2 ) einfach zur Laufgeschwindigkeit (v) in Beziehung setzt und als Energieverbrauchsmaß kennzeichnet.
    Demnach ist das Energieverbrauchsmaß der
Quotient aus Sauerstoffaufnahme (VO 2 ) und
Laufgeschwindigkeit (km/h). Als Maßeinheit des Quotienten würde das
VO 2 ml min * km/h ergeben.
    Die Zunahme des Wirkungsgrads einer Muskelarbeit äußert sich im höheren kalorischen
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