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Ernährung im Sport

Ernährung im Sport

Titel: Ernährung im Sport
Autoren: Georg Neumann
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Körpergewicht zu steuern. Da die Anforderungen der Sportarten oder Sportartengruppen sehr unterschiedlich sind, wirkt sich das auch auf Ernährungsnormierungen aus. Beispielsweise haben die Balletttänzerinnen ein gänzlich anderes Ernährungsverhalten als die asiatischen Sumoringer, die maximale Massenzunahme für ihren Zweikampf anstreben.
3.1 Risikogruppen in der Sporternährung
    Entsprechend den Anforderungen der Sportarten oder des berufsmäßig ausgeübten Sports (Artisten, Tänzer, Tourneetänzer, Eiskunstläufer, Rennfahrer u. a.) verändern sich die Ernährungsanforderungen. Die Mehrzahl der Sportler stellt die Ernährung nur solange um, wie sie in der Sportart aktiv sind und es der Leistungssteigerung nutzt. Jedoch ist bei den meisten Sportlern, die ihren Leistungssport beenden, eine Gewichtszunahme zu beobachten. Sie behalten ihre Essgewohnheiten bei, verbrauchen aber weniger Kalorien durch die Entlastung, auch wenn sie im Rahmen des Fitness- oder Freizeitsports weiter aktiv sind.
    Solange ein leistungsorientierter Sport betrieben wird, werden alle leistungsfördernden Elemente der Ernährung von den Athleten genutzt. Im Ernährungsverhalten gibt es dabei Extreme, die vom restriktiven Ernährungsverhalten in den kompositorischen Sportarten (Turnen, Rhythmische Sportgymnastik, Wasserspringen) oder darstellenden Berufen (Model, Schauspieler, Tänzer u. a.) bis zur drastischen Zunahme der Körpermasse gehen (obere Gewichtsklassen im Ringen, Judo, Boxen oder Gewichtheben sowie Wurfund Stoßdisziplinen der Leichtathletik). Eine Sonderstellung nehmen die Bodybuilder ein, die zur Posendarstellung alle Muskeln sichtbar vorführen müssen. Prinzipiell sind vier Gruppen unterschiedlicher Ernährungsweisen zu differenzieren ( Tab. 1/3.1 ).
    Tab. 1/3.1: Risikogruppen der Energieaufnahme im Leistungssport
Sportarten
Anforderung
Ernährungsgestaltung
Turnen, Ballett, Rhythmische Sportgymnastik, Eiskunstlauf
Halten niedriger Körpermasse und Sicherung der Belastbarkeit.
Unterkalorische Ernährung über längere Zeiträume. Ausgleich mit Proteinkonzentraten, Vitaminen und Mineralien.
Bodybuilding, Gewichtheben
Aufbau einer großen Muskelmasse mit wenig Fett.
Proteinreiche Ernährung (1,5-3 g/kg). Zusätzliche Aufnahme von Proteinhydrolysaten und Aminosäuren (z. B. Arginin, Ornithin, BCAA, Glutamin, Tryptophan) für die Muskelhypertrophie.
Radsport, Lauf, Schwimmen, Rudern, Kanu, Triathlon u. a.
Entwicklung und Erhalt der Muskelkraftausdauer, Sicherung der muskulären Regeneration nach langen Ausdauerbelastungen.
Vergrößerte Energieaufnahme (4.500-6.000 kcal/Tag). Hoher Nahrungsproteinanteil (12-17% oder 1,5-2,0 g/kg). Kohlenhydrataufnahme bei Belastung. Supplementation von Vitaminen, Mineralien, L-Carnitin, Aminosäuren und weiteren Wirkstoffen zur Sicherung der Regeneration.
Ringen, Judo und Boxen
Schnelle Veränderung des Körpergewichts vor Wettkampf; Start in niedriger Gewichtsklasse.
Wiederholte, drastische Wechsel von Energie- und Flüssigkeitszufuhr zur Massenabnahme. Nach Wiegen vor Wettkampf gezielte Flüssigkeits-, Kohlenhydrat- und Proteinaufnahme in kurzer Zeit.

    Tab. 2/3.1: Angebote auf dem Diätmarkt
Natriumarme Getränke und Lebensmittel.
Kalorienreduzierte Lebensmittel ( Light-Produkte ).
Proteinangereicherte Lebensmittel ( Energieriegel ).
Kalorienreiche Lebensmittel ( Giantprodukte ).
Kohlenhydratreiche Lebensmittel.
Fettarme Lebensmittel.
Entwässerte Früchte/Fruchtsäfte (z. B. Jusplus ).
Ballaststoffreiche Lebensmittel.
Vitamin- und mineralstoffreiche Nahrungsmittel und Getränke.
Nahrungsergänzungsmittel ( Kohlenhydrate, Proteine, Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, Wirkstoffe ).
Functional Food ( probiotischer Joghurt, hypoallergener Reis ).
Novel Food ( neuartige Lebensmittel: gentechnische Produkte, exotische Früchte, Kräuter ).
Diätetische Lebensmittel ( Verzehr bei bestimmten Erkrankungen ).
Wirkstoffe pur oder als Nahrungsergänzungsmittel ( L-Carnitin, Kreatin, Aminosäuren ( BCAA, Coenzym Q 10, MCT, Omega-3- und -6-Fettsäuren u. a.).
Mineralwässer mit unterschiedlichem Mineralstoffgehalt ( Natrium, Magnesium, Bikarbonat, Jod, Fluor u. a.).
3.1.1 Halten niedriger Körpermasse
    Die Mädchen und jungen Frauen in den technisch-kompositorischen (akrobatischen) Sportarten stehen vor dem Problem, neben dem Leistungsaufbau ihr Körpergewicht nicht zu verändern. Auch Tänzerinnen, Tänzer und Models sind für die Aufrechterhaltung ihrer Berufsfähigkeit gezwungen, ihr Körpergewicht
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