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Ernährung im Sport

Ernährung im Sport

Titel: Ernährung im Sport
Autoren: Georg Neumann
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    Obst, Gemüse, Ballaststoffe
    (Getreide, Randschichten, nichtverdauliche Kohlenhydrate)
Essstörungen
    In den Sportarten, in denen Sportler ihre Körpermasse niedrig halten müssen oder wollen, finden sich die meisten Menschen mit Essstörungen. Gegenwärtig führen zwei Grundmotive zur Entwicklung von Essstörungen. Einige Sportler haben die Vorstellung, dass nur bei Gewichtsabnahme sich die Leistungen verbessern lassen. Das andere Motiv ist das öffentlich von den Medien aufgebaute Schlankheitsideal . Von den Medien wird dem Normalbürger ein Schlankheitsideal (Models, Schauspielerinnen) vorgestellt, das bewusst oder unbewusst zum Nacheifern anregt. Das Schlanksein wird dabei mit Jungsein gleichgesetzt. Die meisten Nacheiferer sind Mädchen und junge Frauen im Alter von 12-35 Jahren.
    Im Leistungssport betrifft diese Fehlmotivation beide Geschlechter, mit der Dominanz der Sportlerinnen. Betroffen sind nicht nur Turnerinnen, Tänzerinnen oder Eiskunstläuferinnen. Auch Läuferinnen, Triathletinnen, Radsportlerinnen u. a. versuchen, Masse abzubauen und erhoffen sich dadurch Leistungsvorteile. Im Gegensatz zu den Essstörungen, die sich mit psychiatrischem Hintergrund entwickeln (Anorexia nervosa, Bulimie, Binge Eating Disorder/Esssucht) hat die neu klassifizierte Anorexia athletica , auch als Sportlermagersucht bezeichnet, den Hintergrund einer Leistungssteigerung über die Gewichtsabnahme. Das betrifft die ästhetischen (technisch-kompositorischen) Sportarten, Gewichtsklassensportarten, Ausdauersportarten und Sportspielarten.
    Die erste Frau, die im Marathon die Schallmauer von 140 min in 2:19:46 h durchbrach, war eine sehr schlanke Japanerin. Die Marathonolympiasiegerin Naoko TAKAHASHI lief diese Fabelzeit bei 47 kg Körpergewicht und 1,63 cm Körperhöhe (BMI: 17,9) 2001 in Berlin. Die inzwischen mehrfach verbesserte Zeit von TAKAHASHI, vor allem durch die Engländerin Paula RADCLIFF (London: 2:15:25 h), wird damit ebenfalls durch eine wohlproportionierte Läuferin (BMI 2006: 18,1) repräsentiert. Daraus ergibt sich die Frage: Wo ist die Grenze der Gewichtsabnahme für sportliche Vorteile?
    Wenn ein Grenzbereich in der Massenabnahme im Leistungssport erreicht ist, kommt es mit Sicherheit zum Leistungsabfall. Besteht seitens der Athletin keine Einsicht, aus einer Essstörungssituation herauszukommen, droht das Karriereende, oft verbunden mit einem Burn-out-Syndrom.
    Ein stark gestörtes Essverhalten greift massiv in die Körperfunktionen ein und führt zu schwerwiegenden gesundheitlichen Beeinträchtigungen, Leistungsstagnation und Leistungsabfall ( Tab. 5/3.1.1 ).
    Tab. 5/3.1.1: Essstörung bei Sportlerinnen und Möglichkeiten der Einflussnahme
Störung
Folgen
Abnahme der Energiespeicher (Glykogen)
Häufung von Zuständen der Unterzuckerung (Hypoglykämie).
Proteinmangel
Rückbildung der Muskelmasse, deutlicher Kraftverlust, Sparstoffwechsel, Leistungsabnahme.
Chronischer Energiemangel
Schwächung des Immunsystems, Häufung von Infekten, Trainingsausfall.
Mineral- und Vitaminunterversorgung
Vitamin D, Folsäure, Eisen, Magnesium Leistungsschwäche, Muskelkrampfneigung.
Herz-Kreislauf-System
Extreme Bradykardie (Herzfrequenz unter 40 Schläge/min), Herzrhythmusstörungen.
Hormonsystem
Östrogenmangel, Amenorrhö, Abnahme der Knochendichte (Stressfrakturen).
Trinken
Dehydrierung, Hitzeunverträglichkeit.
    Die Essstörungen können sich in drei Formen äußern:
    Anorexia nervosa (Magersucht)
Bulimia nervosa (Ess-Brech-Sucht)
Atypische Essstörung (Binge Eating Disorder, Anorexia athletica),
    Tab. 6/3.1.1: Charakteristik von Essstörungen. Alle aufgeführten Merkmale einer Störung müssen erfüllt sein (modif. nach: PLATEN, 2000).
Störform
Kennzeichen
Anorexia nervosa (Magersucht)
Ablehnung, das Körpergewicht in bestimmten Bereichen zu halten (Minimum, Alter, Körperhöhe, BMI).
Angst vor Gewichtszunahme, obwohl Untergewicht vorliegt.
Störung der eigenen Körperwahrnehmung.
Nach Menarche Auftreten einer Amenorrhö (sekundär).
Eingeschränktes Essverhalten, keine Versuche, abzuführen ( Restricting Type ).
Regelmäßige Fressanfälle und Abführverhalten ( Purging Type ).
Bulimia nervosa (Ess-Brech-Sucht)
Wiederholte Fressanfälle (2 x/Woche über drei Monate).
Länger andauernde Abführmaßnahmen (Erbrechen, Abführmittel, weitere
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