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Erhört: New Tales of Partholon 4 (German Edition)

Erhört: New Tales of Partholon 4 (German Edition)

Titel: Erhört: New Tales of Partholon 4 (German Edition)
Autoren: P.c. Cast
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gehöre ich hin.“ Er lächelte und schob ihr eine Strähne aus der verschwitzten Stirn.
    „Ich hatte Angst, dass du es nicht rechtzeitig schaffen würdest. Ich dachte, Moira würde dich nicht rechtzeitig finden.“
    „Das hat sie auch nicht.“ Er zuckte mit den Schultern. „Aber deine Göttin.“ Er gab ihr einen sanften Kuss.
    Oh Epona, danke, dass du ihn rechtzeitig zu mir gebracht hast. Und danke, dass er mein Lebenspartner ist. Durch tränenverschleierte Augen sah sie zu, wie ihr Ehemann mit den Kissen hantierte, die sie stützten. Sogar nach fünf Jahren Ehe war sie immer noch von der Kraft und Männlichkeit seiner zentaurischen Gestalt fasziniert. Als Hoher Schamane beherrschte er die Fähigkeit des Gestaltwandels, sodass sie sich tatsächlich vereinigen konnten. Sie liebte ihn in allen Formen und mit jeder Faser ihres Herzens und konnte manchmal kaum glauben, dass ihre Göttin einen so wunderbaren Mann zu ihrem Lebenspartner auserkoren hatte.
    Bevor sie ihm noch einmal sagen konnte, wie sehr sie ihn liebte,fühlte Etain die nächste Wehe kommen. Ihr Stöhnen rief die Heilerin an ihre Seite.
    „Mein Gebieter, helfen Sie mir bitte, sie in die Geburtsposition zu setzen.“
    Ihre Befehle waren kurz und knapp, und wieder hob Midhir seine Frau mit starken Armen an. Er hielt ihren Oberkörper an sich gedrückt, während Fiona an ihrer rechten Seite stand und eine andere Frau ihre linke Hand nahm. Die Inkarnation der Göttin schaute zur Heilerin, die zwischen ihren Beinen kniete. Die Finger der Heilerin tasten sich vorsichtig vor.
    „Ihr seid bereit. Mit der nächsten Wehe müsst Ihr pressen.“
    Da kam sie auch schon. Etain presste mit jeder Faser ihres Körpers. Bunte Farbkleckse explodierten vor ihren fest geschlossenen Lidern. Sie sah einen Regen aus Gold und Rot und vernahm einen gutturalen, unmenschlichen Ton. Seltsam entrückt erkannte sie, dass ihre eigene Stimme diesen animalischen Klang hervorbrachte. Einen Moment lang konnte sie nicht atmen, dann durchbrach ein wortloses Summen den Nebel in ihrem Kopf. Etain konnte die Frauen nicht sehen, aber sie spürte sie. Die Melodie des Geburtsliedes erfüllte sie, und nun bekam sie auch wieder Luft.
    „Einmal noch, Göttin. Ich kann schon den Kopf Eurer Tochter sehen!“, ermutigte die Heilerin sie.
    Sie hörte Midhirs geflüsterte Gebete. Die Worte in seiner alten Sprache, die in ihren Ohren immer so magisch klangen, schienen ein Spiegelbild des Geburtsliedes zu sein, das wiederum den Takt der Wehen vorgab.
    Etain presste noch einmal und meinte, entzweigerissen zu werden. Gegen Panik und Angst ankämpfend, streckte sie ihren Geist aus, um die Macht anzuzapfen, die sie umgab. Sie ließ sich vom Gesang der Frauen tragen und konzentrierte sich mit einer Mischung aus Willen und Magie darauf, zu pressen. Feucht und warm glitt ihre Tochter aus ihr heraus.
    Nun schien die Zeit zu rasen, und alles passierte sehr schnell. Etain bemühte sich, einen Blick auf ihr Kind zu werfen, doch sie sah nur unzusammenhängende Bilder der Heilerin, die ein nasses Bündel an ihre Robe drückte. Die Hand der alten Frau zitterte, als sie die Nabelschnur durchschnitt.
    Stille.
    Etains Knie gaben unter ihr nach, und Midhir und Fiona brachten die Auserwählte zur Chaiselongue zurück.
    „Warum schreit sie nicht?“ Etain stöhnte.
    Midhir kniff besorgt die Augen zusammen. Schnell drehte er sich zur Heilerin um, die immer noch mit dem kleinen Bündel auf der Erde hockte. Dann durchbrach der süße starke Schrei eines Neugeborenen die Luft, und Etain fühlte, wie ihr Herz dahinschmolz. Es war aber nur eine kurze Erleichterung, denn sofort sah sie den schockierten Ausdruck auf dem fahlen Gesicht der Heilerin.
    Den Frauen, die sie umringten, war er ebenfalls aufgefallen, ihr fröhliches Willkommenslied endete abrupt.
    „Midhir?“ Etain schluchzte seinen Namen.
    Der Zentaur eilte zu dem Bündel, das seine herzhaft schreiende Tochter war. Die Heilerin sah zu ihm auf, Verwirrung und Bestürzung trübten ihren Blick. Midhir ließ sich auf die Knie fallen und streckte die Hände aus, um das Tuch zu lösen, das sein Kind bedeckte, und erstarrte.
    Sein Körper verbarg das Baby vor Etains Blicken. Sie kämpfte gegen die Erschöpfung an und rappelte sich so weit auf, dass sie sehen konnte, was passierte.
    „Was ist los?“ Sie weinte. Ihr Magen zog sich nicht nur wegen der Nachwehen der Geburt zusammen.
    Bei ihren Worten überlief ein Schauer Midhirs muskulösen Körper. Vorsichtig hob er das
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