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Erfolgreich Lernen (German Edition)

Erfolgreich Lernen (German Edition)

Titel: Erfolgreich Lernen (German Edition)
Autoren: Eberhardt Hofmann , Monika Löhle
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Informationsaufnahme bedingt ist.

    Abbildung 6: Interferenz im Kurzzeitspeicher. Wird neue Information in das Kurzzeitgedächtnis „eingefüllt“, so „läuft der Speicher über“, der „Abfluss“ erfolgt dabei so, dass zuerst das alte Material aus dem Speicher entfernt wird. Das alte Gedächtnismaterial wird „auf die hinteren Plätze“ durchgereicht, bis es „hinten herunter fällt“.
    Ist das Gedächtnismaterial aus dem Kurzzeitspeicher entfernt, hat es keine Chance mehr, in das Langzeitgedächtnis zu gelangen. Soll daher Gedächtnismaterial gezielt in das Langzeitgedächtnis gelangen, ist es günstig, nur gewisse Portionen an Informationen in das Kurzzeitgedächtnis aufzunehmen, dieses Material (z. B. durch Wiederholen oder durch Elaboration, vgl. Kapitel 2 ) in das Langzeitgedächtnis zu befördern und erst dann weitere Information in das Kurzzeitgedächtnis aufzunehmen.
    Was erzeugt Interferenz?
große Mengen an Information
Ähnlichkeit von Information (z. B. Englische und französische Vokabeln nacheinander zu lernen)
Gleichzeitigkeit von Information (z. B. Fernsehen und Lernen)
    Das Vorhandensein von Interferenz bemerkt man in aller Regel erst dann, wenn man versucht das Gelernte zu reproduzieren. Während des Lernens ist Interferenz kaum bemerkbar. Das macht es natürlich schwierig, Interferenz zu vermeiden. Die Wirkung von Interferenz kann jedoch dadurch verhindert werden, dass man gezielte Pausen innerhalb und zwischen einzelnen Lernblöcken einsetzt (vgl. Abschnitt 8.2 ). Man erhöht durch den gezielten Einsatz von Pausen die Wahrscheinlichkeit, dass die Inhalte vom Kurzzeitgedächtnis in den Langzeitspeichergelangen können. Weniger zu lernen und dann eine Pause zu machen ist mehr als viel und unsystematisch zu lernen.
    Praktische Anwendung: Vermeidung von Interferenz
    Um Interferenz beim Lernen zu verhindern ist es sehr effizient, das Gedächtnis zu Beginn des Lernen „leer zu räumen“. Dies kann sehr einfach durch das Vorschalten einer Entspannungsphase vor dem Lernen geschehen. Nach dem Lernen sollte man ebenfalls dem Lernstoff die Chance geben, sich interferenzfrei „zu setzen“, ohne dass allzu viel störender Input von außen dabei wirksam ist. Dies geschieht am besten auch wieder durch eine Kurzentspannungsphase nach dem Lernen ( Abbildung 7 ). Entsprechende Techniken, die sich hierfür besonders eignen, sind im Kapitel (vgl. Abschnitt 7.2 ) beschrieben.

    Abbildung 7: Einbettung der Lernphase zwischen zwei Kurzentspannungsphasen zur Vermeidung von Interferenz

1.3  Der Weg vom Kurzzeitgedächtnis in das Langzeitgedächtnis
    Die Gedächtnisinhalte können durch Wiederholen im Kurzzeitgedächtnis „festgehalten“ werden. Zu einem gewissen Teil ist es auch möglich, sie durch häufiges Wiederholen in das Langzeitgedächtnis zu bringen. Das reine Wiederholen stellt jedoch eine eher ineffektive Methode dar, um Information aus dem Kurzzeitgedächtnis in das Langzeitgedächtnis zu bringen.
    Ein effizienterer Weg hierzu ist es, die Information im Kurzzeitgedächtnis zu bearbeiten. Diese Bearbeitung der Information kann z. B. erfolgen durch Interesse an der Information, durch emotionale Beteiligtheit bzw. emotionale Bedeutsamkeit, sowie durch die vielen Möglichkeiten des einsichtigen Lernens.

1.3.1 Interesse
    Interesse am Lerngegenstand ist natürlich für die Behaltensleistung prinzipiell sehr förderlich. Nun kann man ja aber ein Interesse am Lernstoff nicht einfach willentlich erzeugen, Interesse ist da oder auch nicht. Sollte nun das Interesse an einem bestimmten Lernstoff eher gering ausgeprägt sein, so kann man dies jedoch als ein Signal nehmen, die in diesem Buch beschriebenen Lernhilfen ganz besonders zu beachten. Bei einem anderen Lernstoff bzw. Fach ist dies eventuell nicht so sehr nötig, da das Interesse von selbst da ist und das Lernen „wie von alleine“ geht. Die nachfolgende Matrix kann dabei behilflich sein, sich über die Struktur der eigenen Interessen klar zu werden. Achten Sie für ein effizientes Lernen darauf, dass Sie bei den Themen/Fächern, für die Sie weniger Interesse besitzen, auf eine genaue(re) Einhaltung der Lernregeln achten.

1.3.3 Einsichtiges Lernen
    Der Unterschied zwischen Assoziationslernen und eher einsichtigem Lernen wird im nächsten Kapitel eingehend dargestellt. Insbesondere die Methoden der Strukturierung und der Visualisierung eignen sich, um einsichtiges Lernen zu fördern.
    Fazit: Das Drei-Speicher-Modell des Gedächtnisses eignet
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