Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Erbspione vogelfrei

Erbspione vogelfrei

Titel: Erbspione vogelfrei
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
schwie­ri­gen La­ge er­fah­ren hat­te. Sind Sie si­cher, die Stadt un­ver­letzt ver­las­sen zu kön­nen?«
    »Ich hof­fe es. Der Aus­bruch an sich dürf­te ge­lin­gen. Wie sich al­ler­dings die drau­ßen sta­tio­nier­ten Mars­ro­bo­ter uns ge­gen­über ver­hal­ten wer­den, ist un­ge­wiß. Un­ter Um­stän­den rea­gie­ren sie feind­se­lig. Kannst du fest­stel­len las­sen, ob über dem Ge­biet un­se­res Notaus­stie­ges auch ein Schutz­schirm auf­ge­baut wur­de? Es wä­re wich­tig zu wis­sen.«
    »Wir ru­fen Lu­na-Port an und er­kun­di­gen uns. Ich ge­be Ih­nen die Da­ten an­schlie­ßend te­le­pa­thisch durch. Ha­ben Sie sonst noch Fra­gen?«
    »Ja. Wie­so konn­te das ge­sche­hen? Ist viel­leicht in den Tie­fen des Raum­es et­was vor­ge­fal­len, was die mar­sia­ni­schen Kom­man­do­sta­tio­nen zu die­ser Re­ak­ti­on zwingt?«
    »Das ist mir un­be­kannt, Sir. An Bord be­fin­det sich ein Ku­ri­er mit ge­hei­men Nach­rich­ten. Mir ist nicht al­les mit­ge­teilt wor­den. Kann ich mich zu­rück­zie­hen, Sir? Ich bin er­schöpft.«
    Han­ni­bal und ich lös­ten un­se­ren Ver­stär­ker­block. Für einen Au­gen­blick schau­te mich der Klei­ne aus kla­ren Au­gen an.
    »Re­ling schweigt wie­der wie ein Grab. Der Teu­fel soll ihn ho­len«, schimpf­te er. »Ich an sei­ner Stel­le wür­de mei­ne bes­ten Leu­te so­fort in­for­mie­ren. Was kann es schon scha­den, wenn die Klei­ne ein­ge­weiht wird?«
    »Un­ter Um­stän­den be­deu­te­te es den Welt­un­ter­gang«, be­lehr­te ich ihn in dump­fer Vor­ah­nung auf kom­men­de Din­ge. »Klei­ner, ich will hier oh­ne Schutz­an­zug her­um­lau­fen, wenn par­al­lel zu die­sen Er­eig­nis­sen nicht et­was Be­mer­kens­wer­tes ge­sche­hen ist. Okay, ver­ges­sen wir es vor­erst. Den­ke dar­an, daß uns nie­mand hel­fen kann. Öff­ne das Pa­rasch­loß.«
    Ich ging zur Stol­len­kreu­zung hin­über und ent­si­cher­te den Mar­ss­trah­ler, den wir in ei­nem un­se­rer De­pots ge­fun­den hat­ten. Bei ei­nem wei­te­ren Ro­bo­ter­an­griff wä­ren wir durch­aus nicht mehr so hilf­los ge­we­sen wie vor fast zwan­zig Stun­den. Auf Waf­fen die­ser Art rea­gier­ten auch Kampf­ma­schi­nen äu­ßerst emp­find­lich. Au­ßer­dem hat­ten wir ent­deckt, daß nicht je­de Kon­struk­ti­on über ei­ne Schutz­schirm­an­la­ge ver­füg­te. Nack­tes MA-Me­tall be­deu­tet aber für den son­nen­hei­ßen Ener­gie­strahl kein Pro­blem.
    Han­ni­bal kon­zen­trier­te sich auf das Pa­rasch­loß. In den vor mir lie­gen­den Gän­gen war nie­mand zu se­hen. ZON­TA ließ uns in Ru­he.
    Die Fra­ge nach dem. Warum quäl­te mich er­neut. Ich un­ter­drück­te mei­ne Un­ru­he und war­te­te, bis sich das Schott ge­öff­net hat­te.
    »Es funk­tio­niert«, ver­nahm ich Han­ni­bals Mit­tei­lung. »Ei­gent­lich groß­ar­tig, was? Da schal­tet der po­sitro­ni­sche Narr al­le mög­li­chen Din­ge ab, aber wich­ti­ge An­la­gen wie die­se läßt er un­be­rührt. Wel­chen Sinn er­gibt das?«
    Ich konn­te ihm die Fra­ge nicht be­ant­wor­ten. Wir kon­trol­lier­ten noch­mals un­se­re Schutz­an­zü­ge, stie­gen in den Raum ein und schlos­sen hin­ter uns die Tür. Das zwei­te Schott der klei­nen Luft­schleu­se öff­ne­te sich eben­falls an­stands­los. Vor uns er­streck­te sich ein schma­ler, für Men­schen viel zu nied­ri­ger Schacht. Die De­cke war ge­wölbt, der Bo­den eben.
    Han­ni­bal deu­te­te auf ein­ge­las­se­ne Ril­len. Dar­aus ging her­vor, daß man sich hier mit Hil­fe sei­ner Fü­ße vor­an­zu­be­we­gen hat­te. Der Steig­win­kel von et­wa fünf­und­drei­ßig Grad war für Mond­ver­hält­nis­se nor­mal. Nicht ein­mal die klein­ge­wach­se­nen und an ei­ne ge­rin­ge­re Schwer­kraft ge­wöhn­ten Mar­sia­ner konn­ten auf dem Erdtra­ban­ten mit ei­nem sol­chem Stol­len Schwie­rig­kei­ten ge­habt ha­ben.
    Aus dem Se­parat­laut­spre­cher mei­nes Hel­mes er­tön­te ein Si­gnal.
    Ich schau­te ge­wohn­heits­mä­ßig auf die gut ab­les­ba­ren Kon­trol­l­an­zei­gen mei­nes auf der Brust in­stal­lier­ten Schalt­ele­men­tes.
    »Das darf doch nicht wahr sein!« ver­nahm ich plötz­lich Han­ni­bals Stim­me. Die Lau­te klan­gen dumpf in
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher