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Erben des Mondes - Grimoire lunaris

Erben des Mondes - Grimoire lunaris

Titel: Erben des Mondes - Grimoire lunaris
Autoren: Stefanie Hasse
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weiße, mindestens 18cm hohe Plateau High Heels, die sie auch aufgrund ihrer enormen Größe aus der Menge im wahrsten Sinne des Wortes herausragen ließ. Dem anderen Neuling stand ein Mann beiseite, der dem Aussehen nach sein Vater hätte sein können. Beide hatten blondes, etwas längeres Haar, das entweder natürlich gebleicht oder mit Strähnen aufgehellt war. Sie sahen aus, als wären sie einem Werbespot für Surferbedarf entsprungen. Kennt ihr Sawyer aus Lost? Genau so sah der Ausbilder aus. Und daneben stand die jüngere Ausgabe davon – auch sehr zum Anbeißen. Und auch sie beide trugen weiße Anzüge. Dem Surfertypen stand er aber nicht ganz so gut wie dem anderen. Oder vielleicht lag es auch an dem Anzug selbst. Der des Dunkelhaarigen saß einfach perfekt, bestimmt ein Maßanzug.
    „… nun aber genug davon. Wir wollen nun mit dem Einführungsritual beginnen“, riss mich Selena aus meinen Träumereien. Ich hoffte, dass ich nichts Wichtiges verpasst hatte. „Die Neulinge mögen nunin unsere Mitte treten.“ Malte versetzte mir einen kleinen Schubs, so dass ich beinahe in den Kreis fiel. Ich warf ihm einen bösen Blick über die Schulter zu, ehe ich zu Selena auf den Platz trat.
    Nun standen wir Vier planlos um Selena herum. Ich wusste ja nicht, was auf uns zukommen sollte, was wir zu tun hatten und wie wir uns zu verhalten hatten. Ein paar mehr Infos von Malte wären schon nicht schlecht gewesen. Unbewusst schaute ich ganz grimmig in seine Richtung. Er grinste mich an und hob entschuldigend die Schultern.
    „Ich rufe die Macht des Mondes!“, Selenas Stimme klang plötzlich mindestens doppelt so laut und so voluminös, dass sie ohne Probleme im hintersten Winkel des Gartens gehört werden würde. Ich bekam eine Gänsehaut am ganzen Körper und erschauderte. Und dann ging es los. Die gesamte Beleuchtung um uns ging aus. Im selben Moment begann die Steinkugel (zumindest dachte ich das bisher) zu leuchten, als befände sich der echte Mond in unserer Mitte. Ich konnte ein Aufstöhnen nicht mehr unterdrücken, so sehr war ich überrascht worden. Auch meinen Mitstreitern ging es so. Die Menge um uns herum schien weniger beeindruckt zu sein. Sie hatten das Spektakel wohl schon öfter gesehen. Mit dem Leuchten strahlte die Mondskulptur eine Energie aus, die ich mit jeder Pore meiner Haut aufsog. Es war die pure Macht, anders konnte ich es nicht beschreiben. Als wäre ich unter Strom gesetzt (was ich mir aber sehr schmerzhaft vorstellte, das hier war positiv!) und könnte sämtliche ungeladene Akkus in mir aufladen. Von ein paar davon wusste ich nicht einmal, dass sieexistierten. Und dabei hatte die Zeremonie noch nicht einmal begonnen.
    Selena erhob ihre Arme und legte die Handflächen auf die Mondoberfläche. Ihre Hände waren nur noch angedeutete Flecken, so sehr wurden sie von dem Leuchten überstrahlt. Dann atmete sie ein paar Mal tief ein und aus und murmelte dann leise vor sich hin. Ich strengte mich an, konnte aber nichts verstehen. Dann nahm sie ihre Hände wieder zu sich, verbeugte sich demütig und wandte sich uns zu. Sie blickte von links nach rechts und lief dann zielstrebig auf den jungen Surfer zu, legte ihm die Hände auf die Ohren und murmelte wieder. Dieser keuchte auf und japste nach Luft. Nach einer Sekunde war alles vorbei. Als nächstes war ich an der Reihe. Ich schob schon Panik, aus Angst vor dem Schmerz, den ich erwartete und zuckte im ersten Moment unwillkürlich vor Selenas Händen zurück. Doch ich versuchte mich zu beherrschen und wartete nun auf das, was Surferboy beinahe zu Boden geworfen hätte. Doch es kam nichts. Besser gesagt, nichts Negatives. Es war das Leben, das mich durchströmte, in mir pulsierte und mich ebenso aufstöhnen ließ. Im nächsten Moment durchfuhr mich ein Blitz und ich spürte, dass etwas in mir wuchs, sich ausbreitete und mich innerlich ums zehnfache wachsen ließ, weil es mir auf irgendeine Weise Macht verlieh. Und schon war Sina an der Reihe, danach der andere Junge. Zum Schluss ging unsere Anführerin zum Mond zurück, legte wieder ihre Hände auf die Oberfläche, murmelte etwas und das Leuchten erlosch. Wieder gingen in derselben Millisekunde die Lichter an.
    Es stimmte mich sehr traurig, dass ich das Leuchten nun nicht mehr sehen konnte. Es gab mir Energie und fühlte sich einfach so gut an, so richtig. Danach könnte man süchtig werden.
    Nun traten unsere Begleiter an unsere Seite und überreichten uns eine Kette. Eine Kette mit einem klitzekleinen
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