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Erben des Mondes - Grimoire lunaris

Erben des Mondes - Grimoire lunaris

Titel: Erben des Mondes - Grimoire lunaris
Autoren: Stefanie Hasse
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weißen Steinchen darin. „Mondgestein“, antwortete Malte auf meine stumme Frage. „Du musst die Kette immer bei dir tragen. Sie birgt große Macht in sich.“
    „Nun, da die Mächte vergeben wurden, gebiete ich euch, den Kreis zu verlassen.“ Selenas Stimme klang nun ruhiger, fast in normaler Lautstärke, aber dennoch machtvoll. Und sofort zerstreute sich die Menge und lief in Gruppen von zwei oder drei Personen davon.
    Malte hakte sich bei mir ein und lenkte mich in Richtung des Haupthauses. Die anderen Neuen folgten uns.
    Ich stupste Malte an und fragte: „Was genau ist denn gerade mit uns passiert? Welche Macht wurde uns gegeben?“
    Er antwortete nur knapp „Das finden wir gleich heraus“, und lief weiter. Für einen, der meine Fragen beantworten sollte, hielt er sich sehr bedeckt.
    Wir gingen durch das Foyer, passierten die Lounge und gelangten in einen neuen Raum, der irgendwie nicht zu den anderen zu passen schien. Er war dunkel. Mehr konnte ich nicht sagen. Denn von dem gemütlich beleuchteten Aufenthaltsraum in die schwarze Nacht zu gehen, bedeutete, dass ich kurzfristig nicht einmal die Hand vor Augen sehen konnte. Dann, nach mehrmaligem Blinzeln,gewöhnten sich meine Augen an das kaum vorhandene Licht. Nur minimal schien eine Straßenlaterne zu den kleinen nichtverglasten Fenstern herein und warf seltsame Muster auf die Wand gegenüber. Jetzt konnte ich auch erkennen, dass ein Stuhlkreis aufgebaut war. In der Mitte stand ein einzelner Stuhl.
    Lorena wies uns an, im Kreis Platz zu nehmen und schickte Sina in die Mitte. Währenddessen erklärte sie uns, dass wir jetzt der Machtprüfung unterzogen werden würden: „Ich kann lediglich die Macht unseres Gottes an die Empfänger weiterleiten. Ich kann weder beeinflussen noch kontrollieren, welche Gabe oder wie viel davon jeder von euch erhält. Und ob außer der Zauberkraft überhaupt etwas vergeben wurde – eine Garantie hierfür gibt es leider nicht. Aus diesem Grund sitzen wir nun hier zusammen. Dieser Raum wird nur durch den einfallenden Mondschein beleuchtet, dadurch wird eure Macht kanalisiert. Sicherlich habt ihr euch schon immer anders gefühlt, wenn ihr in der Nacht im Freien wart und direkten „Kontakt“ zu unserem Gott hattet. Wir begannen, ihn als Gott zu bezeichnen, als die Menschen anfingen, uns so zu nennen. Sie argumentierten damit, dass wir „größer und mächtiger“ waren als sie. Das ist der Mond für uns auch. Er ist unser Machtspender und somit unser Schöpfer.
    Doch nun wollen wir beginnen. Haltet euch an den Händen und schließt die Augen. Konzentriert euch einzig und allein auf euer Inneres, auf eure Kraft und die neu gewonnene Macht, die ihr immer noch in euren Adern spüren könnt.
    Du, Sina, konzentrierst dich auf deine innere Stimme, auf dein Bauchgefühl. Dann bekommst du die Antwort.“
    Wir taten, was sie sagte, nahmen uns an den Händen und konzentrierten uns so stark, dass es schon fast weh tat. Vor lauter Neugierde öffnete ich für einen Moment die Augen und sah, dass sich die Luft um uns herum bewegte, flimmerte, als würde eine unsichtbare Wärmequelle die Hitze sichtbar machen. Ich schloss schnell wieder die Augen und lauschte der Stimme von Selena.
    „Wir alle konzentrieren uns jetzt auf Sina und leiten unsere gesamte Kraft auf sie um. Versucht euch vorzustellen, ihr seid im Wasser und schiebt es mit den Händen an, drückt es von euch weg.“
    Ich folgte der Anleitung und es funktionierte. Ich konnte spüren, wie ein Teil meines Geistes den von Sina auffing, anschnitt oder berührte. Ganz so genau konnte ich das nicht beschreiben. Es war ein total neues Gefühl, das eigentlich mit nichts vergleichbar war, was ich bis dahin erfahren hatte.
    Dann keuchte Sina auf. Ich erschrak so sehr, dass ich meine Augen aufriss und den Kontakt zu ihr verlor. Sie sah verschwommen aus. Ich blinzelte, weil ich vermutete, dass es an meinem Blick lag, den ich so versuchte zu klären. Aber das war es nicht. Ein Schimmer zuckte um sie herum, waberte, als hätte man einzelne Fotos, zwischen denen man sich nur kurz bewegt hatte, übereinander gelegt.
    Ihre Aura! durchfuhr mich ein Gedanke. Und mein Bauchgefühl nickte sozusagen, als würde es auf meine Gedanken antworten.
    Malte und die ältere Version des Surfertypen, zwischen denen ich saß, ließen meine Hände los und die erste Wiedergeburt war zu Ende. Sina strahlte bis über beide Ohren und ich konnte mich nicht zurückhalten: „Wie war es? Was hast du gespürt?“
    Sie
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