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Erben der Macht

Erben der Macht

Titel: Erben der Macht
Autoren: Mara Laue
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heißt Devlin Blake. Und ja, wir werden einen von ihnen töten müssen. Idealerweise die … Bronwyn Kelley, denn sie ist die Letzte der Ke’tarr’ha-Dynastie. Wenn sie stirbt, ist die Blutlinie erloschen und kann das Tor nie wieder geöffnet werden.“
    Gus nickte bedächtig. Das machte Sinn. Wenn die Überlieferungen stimmten – wovon er ausging, weil die Loas sie ihm bestätigt hatten, die über diese Dinge schließlich besser Bescheid wussten als selbst der hochrangigste Voodoopriester –, dann war für das Öffnen des Tores das Blut zweier Halbdämonen erforderlich, die direkt von den beiden Herrschern der Dynastien abstammten, mit deren Blut es vor 3330 Jahren geöffnet worden war. Inzwischen waren sämtliche Ke’tarr’ha-Dämonen tot, ebenso jeder Mensch, der auch nur einen Tropfen Ke’tarr’ha-Blut in sich gehabt hatte – bis auf Bronwyn Kelley, die rechtmäßige Königin ihrer Dynastie. Wenn sie starb, ohne einen Nachkommen zu hinterlassen, der das Blut weitergab, wäre die Gefahr für alle Ewigkeit gebannt, dass das Eine Tor geöffnet werden konnte.
    Die Hüter der Waage, ein Geheimbund, zu dem Sheeba zwar nicht gehörte, mit dem sie aber sympathisierte, hatten es sich schon vor über drei Jahrtausenden zur Aufgabe gemacht, zu verhindern, dass das Tor jemals wieder geöffnet wurde. Meistens hatten sie das getan, indem sie einen der beiden Halbdämonen schon als Kind entführt, versteckt und so dafür gesorgt hatten, dass die beiden Auserwählten einander niemals begegneten und sich deshalb auch nicht in Körper, Geist, Seele und Blut vereinigen konnten, wie es für das Ritual erforderlich war, mit dem das Tor geöffnet werden konnte.
    Hatten sie einen oder beide aber erst gefunden, nachdem sie einander schon begegnet waren, hatten sie einen von ihnen getötet. Denn sobald sie zum ersten Mal eine körperliche Vereinigung vollzogen, miteinander geschlafen hatten, entstand ein Band, das es ihnen ermöglichte, einander immer und überall auf der Welt zu finden. Selbst dann, wenn man einen von ihnen ständig magisch gegen den anderen abschirmte.
    „Die Hüter hatten Bronwyn Kelley schon in Gewahrsam“, fuhr Sheeba fort. „Zunächst schien es, als hätten sie sie rechtzeitig in Sicherheit gebracht. Sie behauptete jedenfalls, Devlin Blake noch nicht begegnet zu sein. Aber das entpuppte sich als Lüge. Die beiden waren längst ein Paar, und er hat sie aus der Enklave der Hüter zurückgeholt.“
    „Hm.“ Gus trank von seinem Kaffee.
    „Du sagst es. Da die Hüter bei dieser Gelegenheit auf die beiden geschossen und mindestens einen verletzt haben, hatte das zur Folge, dass die Dämonen einen Rachefeldzug gestartet haben. Keine Ahnung, wie sie das angestellt haben, aber sie haben zwei Enklaven gefunden und zerstört. Die Hüter haben die restlichen Zufluchtsstätten evakuiert. Seitdem gab es keine weiteren Angriffe auf Enklaven oder einzelne Hüter mehr. Zumindest haben wir von keinem gehört. Dafür ist ein anderes Problem aufgetaucht.“
    Er konnte sich nicht vorstellen, dass ein Problem noch schlimmer sein könnte als eine Horde wütender Dämonen, die auf Rache aus waren und jeden Hüter der Waage vierteilen oder Schlimmeres mit ihm tun wollten.
    „Eine Sondereinheit des FBI ist nicht nur auf die Hüter aufmerksam geworden. Sie haben das Kloster des Ordens der Heiligen Flamme Gottes gestürmt und alle Mönche verhaftet.“
    „Ah.“ Das war eine gute Nachricht.
    Der Orden der Heiligen Flamme Gottes hatte sich vor über tausend Jahren von den nicht religiös orientierten Hütern der Waage abgespalten. Nachdem etliche Mitglieder der Hüter sich intensiv dem Christentum zugewandt hatten, war es hinsichtlich der Ziele des Geheimbundes zu einem heftigen Disput gekommen. Die Hüter, von denen etliche über magische Kräfte verfügten, hatten magisch begabte Kinder in ihre Obhut genommen, um sie davor zu bewahren, von den Christen ermordet zu werden, die die Bibel allzu wörtlich nahmen, die verlangte, dass man „Hexen“ nicht am Leben lassen sollte. Die Hüter hatten sie im Gebrauch ihrer Magie unterwiesen und ihnen beigebracht, unauffällig zu leben, ohne ihre Gaben jemals preiszugeben.
    Die sich zum Christentum bekennende Gegenfraktion hatte diese Menschen ausnahmslos töten wollen. In der Chronik der Hüter, die Gus aus Berichten seines längst verstorbenen Freundes Ambalo Moses kannte, der Mitglied der Hüter gewesen war, hatten die abtrünnigen Hüter damals sogar ihre Kameraden zu ermorden
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