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Erben der Macht

Erben der Macht

Titel: Erben der Macht
Autoren: Mara Laue
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versucht, sofern diese magisch begabt waren. Seitdem gingen die Hüter der Waage und die Mönche der Heiligen Flamme Gottes getrennte Wege. Und das war gut so.
    „Sie haben wohl nicht alle Mönche erwischt“, schränkte Sheeba ein. „Nach meinen Informationen sind zwölf entkommen.“ Sie sah ihm ernst in die Augen. „Diese haben sich mit den Hütern verbündet, um die beiden Halbdämonen zur Strecke zu bringen.“
    Er stieß einen überraschten Laut aus und lehnte sich im Sessel zurück. Das war eine unerwartete und höchst ungute Entwicklung. „Sind die Hüter wahnsinnig? Sie haben dadurch einen Pakt mit dem Teufel geschlossen. Falls sie und auch nur ein einziger von den Mönchen dieses Unterfangen überleben sollte, wird der nicht zögern, jeden Hüter umzubringen, den er erwischen kann.“ Er schüttelte den Kopf. „Die Mönche haben geschworen, keinen magisch begabten Menschen, kein Anderswesen und erst recht keinen Dämon am Leben zu lassen, sondern alle zu töten, die sie aufspüren können. Ohne Ausnahme. Sobald sie ihr Ziel erreicht und das Öffnen des Tores verhindert haben, werden sie die Hüter jagen.“
    Sheeba seufzte. „Ich glaube, das ist den Hütern bewusst. Aber sie sind verzweifelt. Nachdem das FBI hinter ihnen her ist, wissen sie nicht mal, ob es noch genug von ihnen geben wird, um den Plan durchzuziehen. Das FBI hat eine Methode gefunden, die Hüter aufzuspüren. Sie kassieren sie der Reihe nach ein. Selbst die, die sich in einem geheimen Versteck in Sicherheit gebracht haben. Da sie alle Amulette tragen, die verhindern, dass jemand sie magisch aufspüren kann, muss das FBI sie ganz profan finden können. Das macht die Vorbereitungen für den Plan unendlich schwierig.“
    „Welchen Plan?“
    „Die beiden Halbdämonen sind nicht mehr auffindbar. Das bedeutet, dass sie sich in einem ihrer magisch geschützten Verstecke aufhalten. Vermutlich in der Residenz von Devlin Blakes Py’ashk’hu-Dämonen, da Bronwyn Kelley als letzte Ke’tarr’ha wohl kaum allein mit ihm in ihrer Residenz hocken wird.“ Sie winkte ab. „Das ist egal. Die Hüter wollen mit einigen ihrer Mitglieder, die bis dahin noch nicht vom FBI einkassiert wurden, und mit den restlichen Mönchen den Ort angreifen, an dem die beiden das Ritual zum Öffnen des Tores durchführen werden, und zwar unmittelbar vor dem Ritual, weil die Dämonen und ihre Helfershelfer dann abgelenkt sein werden. Wahrscheinlich werden sie dabei alle ihr Leben verlieren, aber mit größter Wahrscheinlichkeit wird es ihnen gelingen, einen der beiden Halbdämonen zu töten. Dann hätte es sich gelohnt.“
    Gus warf den Kopf zurück und lachte. „Das ist kein Plan, das ist der schiere Wahnsinn der Verzweiflung.“ Er schüttelte immer noch lachend den Kopf. „Mal ganz abgesehen davon, dass kein Mensch weiß, wo sich dieser Ort befindet, kann nach allem, was ich über diese Dinge weiß, sowieso kein Mensch ihn betreten, weil er magisch geschützt ist. Oder er kann nur auf eine Weise betreten werden, zu der ausschließlich Dämonen fähig sind.“
    Sheeba nickte. „Deshalb bin ich gekommen, Gus. Ich habe in einem alten Grimoire ein Voodooritual gefunden, mit dem man einen Dämon unter seinen Willen zwingen kann. Der Plan der Hüter sieht vor, einen der Py’ashk’hu-Dämonen anzulocken, gefügig zu machen und ihn zu zwingen, nicht nur diesen Ort preiszugeben, sondern die Streitmacht der Hüter und die Mönche dorthin zu bringen.“
    „Das könnte funktionieren – wenn es denn erstens gelänge, unter den Dämonen, die sich in dieser Welt aufhalten, ausgerechnet einen Py’ashk’hu zu finden und zweitens etwas von ihm in die Hand zu bekommen, mit dem nur dieser Eine gerufen und gebannt werden kann. Drittens gibt es bei diesem Plan so viele unabwägbare Variablen, dass er schon allein deshalb zum Scheitern verurteilt ist.“
    Sheeba seufzte und nickte. „Das ist leider sehr wahrscheinlich. Aber wenn wir nichts unternehmen, wird das Eine Tor in sechsunddreißig Tagen geöffnet werden. Und wer weiß, wie viele Dämonen auf der anderen Seite schon darauf warten, in diese Welt zu gelangen. Ich muss dir nicht sagen, was mit der Welt und vor allem mit uns Menschen passiert, wenn das geschieht.“
    „Musst du nicht.“
    „In Anbetracht dessen greifen wir alle nach jedem Strohhalm und gehen auf jede Kamikazemission, die auch nur den Hauch einer Chance in sich birgt, dass das Tor auch diesmal geschlossen bleibt.“
    Gus nickte. „Wohl wahr. Und was
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