Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Entführung nach Dathomir

Entführung nach Dathomir

Titel: Entführung nach Dathomir
Autoren: Dave Wolverton
Vom Netzwerk:
schreckliche Angst hatte, daß Luke sie alle umbringen würde, schien es in diesem Moment keine Rolle zu spielen. Von mir aus kannst du uns ruhig umbringen, dachte Han. Wir schulden dir ohnehin unser Leben.
    »Danke«, sagte Luke, als hätte Han die Worte laut ausgesprochen. Luke feuerte die Vierlingsblaster ab, aber Han konnte ihre Lichtspur nicht sehen. Die Dunkelheit war so vollkommen, daß sie ihnen nicht einmal einen Hauch von Licht zu gönnen schien. Luke wartete einen Moment, und Han verfolgte, wie die Zielkreuze über das obere Holodisplay wanderten. Luke schoß. Han konnte kein Ziel erkennen, die Schirme waren völlig leer, und er fragte sich, ob Luke überhaupt etwas traf.
    Im Lauf der nächsten zwanzig Minuten wiederholte Luke die Taktik laufend, ohne sichtbare Resultate zu erzielen. 3PO trat hinter Han und flüsterte: »Verzeihen Sie, Eure Hoheit, aber glauben Sie wirklich, daß uns das weiterbringt? Vielleicht sollten Sie die Waffenkontrollen übernehmen?«
    »Nee, laß Luke mal machen«, knurrte Han mit einem Blick zum Holodisplay. Die Zahl der Funksignale nahm rapide zu, und Han erkannte, daß Zsinj mehrere hundert Jäger zusammengezogen haben mußte. Offenbar machten Lukes Aktionen dem General große Sorgen.
    Luke feuerte eine weitere Salve ab. Plötzlich lag die Finsternis wieder hinter ihnen, und sie flogen durch den sternenhellen Weltraum. Han brauchte einen Moment, bis er begriff, daß der Orbitale Nachtschleier zusammengebrochen und Dathomir wieder sichtbar war, eine leuchtende Welt aus türkisgrünen Ozeanen und dunkelbraunen Kontinenten.
    Chewie brüllte, und Luke entfernte sich mit Höchstgeschwindigkeit von dem Planeten.
    Han keuchte, als das Holodisplay die Transpondersignale entschlüsselte und die Schiffe über ihnen identifizierte. Hunderte von Schiffen wimmelten im nahen Weltraum – imperiale Sternzerstörer und die rostfarbenen Untertassen der hapanischen Schlachtdrachen. TIE-Jäger und X-Flügler wirbelten über ihnen in einem tödlichen Tanz. Nicht nur Zsinj hatte seine Jäger zusammengezogen – die ganze hapanische Flotte war aus dem Hyperraum gesprungen.
    Aus einem der hapanischen Schlachtdrachen schössen große silberne Kugeln, und Han schluckte hart. Die Hapaner verminten den Hyperraum mit Pulsmassegeneratoren. Es war ein riskantes Manöver, denn es hinderte sowohl den Angreifer als auch das Opfer daran, in den nächsten zehn oder fünfzehn Minuten den Normalraum zu verlassen. Die Rebellen hatten diese Taktik noch nie eingesetzt. Offenbar hatten sich die Hapaner entschieden, entweder zu siegen oder zu sterben.
    Luke beschleunigte auf Angriffsgeschwindigkeit und visierte einen feindlichen Sternzerstörer an, der von hapanischen Schlachtdrachen eingekesselt war. Im Weltraum um den imperialen Zerstörer wimmelte es von TIE-Jägern – mehr, als ein einzelner Zerstörer tragen konnte, und Han standen die Haare zu Berge, als er erkannte, daß er von anderen Zerstörern Verstärkung bekommen haben mußte. Han warf einen Blick auf das Holodisplay. Zwei imperiale Zerstörer rasten heran, um dem bedrängten Schiff zu Hilfe zu kommen.
    »Wer ist auf diesem Sternzerstörer?« fragte Han mit einem Blick zu dem massiv abgeschirmten Schiff.
    »Zsinj«, antwortete Luke leise. »Das ist die Souverän.«
    »Überlaß mir das Steuer, Kleiner«, forderte Han mit trockenem Mund. »Ich will ihn mir holen.«
    Luke warf einen Blick über die Schulter, und zum erstenmal bemerkte Han, daß das Gesicht des Jedi eine geschwollene Masse war, in der nur die Augen leuchteten. »Bist du sicher, daß du damit klarkommst?« fragte Luke. »Schließlich ist das da unten ein Sternzerstörer.«
    Han nickte ernst. »Ja, und es ist mein Planet, den er belagert! Ich will ihn haben – aber du kannst mir gerne helfen, wenn es nötig werden sollte.«
    »Wie Ihr meint, Eure Majestät«, erklärte Luke, und so, wie er es sagte, klang es nicht nach einem Scherz. Luke gab den Pilotensitz frei.
    Han setzte sich. Schmerz wühlte in seinem Bein. Er legte den Kopf gegen die Rückenlehne und atmete tief durch. Zum erstenmal seit Monaten fühlte er sich zu Hause. »Hör zu, Kleiner«, sagte Han, während er an der Souverän vorbeizog und auf Kollisionskurs mit einem TIE-Abfangjäger ging. »Ich beherrsche keinen von deinen Jedi-Tricks, aber am besten pirscht man sich an einen Sternzerstörer an, indem man so tut, als würde man verduften und nicht im Traum daran denken, auch nur in seine Nähe zu kommen.«
    Han warf einen Blick
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher