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Entflammt von deiner Liebe: Roman (German Edition)

Entflammt von deiner Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Entflammt von deiner Liebe: Roman (German Edition)
Autoren: Liz Carlyle
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wiedersahen, denn sie bewegte sich nicht in der Gesellschaft – genau genommen hatte sie kaum die Zeit dazu –, und Mr. Nash hatte die uneingeschränkte Arroganz eines Mannes ausgestrahlt, der seinen Rang unter den oberen Zehntausend kannte. Und wenn Xanthia mit ihrer Vermutung nicht irrte, dann war dieser Rang ein sehr hoher. Ein Gefühl der Erleichterung durchströmte sie, und sie gewann ihre Fassung zurück.
    In der Eingangshalle war Lady Sharpe dabei, sich von ihrer Schwägerin zu verabschieden. Mrs. Ambrose küsste Xanthia überschwänglich auf beide Wangen. »Xanthia, meine Liebe, Ihr müsst wirklich häufiger ausgehen«, sagte sie. »Ihr seht ja ganz blass aus.«
    »Wie freundlich von Euch, Euch Sorgen um mich zu machen«, entgegnete Xanthia höflich. »Habt Ihr vielleicht Kieran gesehen?«
    Mrs. Ambroses Lächeln nahm einen säuerlichen Zug an. »Ich habe ihn im Kartenzimmer zurückgelassen«, antwortete sie. »Er hat wieder eine seiner Launen.«
    Lady Sharpe lachte laut auf, sobald ihre Schwägerin gegangen war. »Was ist sie doch für eine Katze, Zee«, wisperte sie, während sie einen Kuss auf Xanthias Wange hauchte. »Und wie geschmeichelt bin ich, dass meine zurückgezogen lebende Verwandtschaft tatsächlich geruht hat, zu meinem kleinen Ball zu erscheinen.«
    »Oh, Pamela, wir konnten doch unmöglich Louisas Einführung in die Gesellschaft verpassen.« Xanthia beugte sich vor, um sie zu umarmen. Genau in diesem Moment schwankte Lady Sharpe leicht und fiel fast unmerklich gegen sie.
    Beunruhigt legte Xanthia den Arm unter den Ellbogen ihrer Cousine. »Pamela?« Dann sagte sie zu einem der Diener gewandt: »Einen Stuhl, wenn ich bitten darf! Und Lady Sharpes Zofe. Holt sie sofort her.«
    Augenblicklich wurde ein Stuhl gebracht, und Lady Sharpe ließ sich dankbar darauf nieder. »Das Gedränge und die Aufregung«, erklärte sie, während Xanthia ihren Fächer öffnete und sich vor sie kniete. »Oh, danke! Die Luft ist sehr belebend. Ich habe mich wohl ein wenig zu sehr angestrengt, aber bitte, sag Sharpe nichts davon.«
    In diesem Moment tauchte Xanthias Bruder auf. »Pamela?«, sagte er erschrocken. »Du siehst höchst unwohl aus.«
    Lady Sharpe errötete leicht. »Es ist nur die Hitze«, beteuerte sie. »Und vielleicht mein Alter, Kieran. Aber stell mir jetzt bitte keine weiteren Fragen, oder ich schwöre, ich werde sie dir beantworten und dich damit in große Verlegenheit bringen.«
    Kieran besaß den Anstand zu erröten und schickte sofort nach seiner Kutsche. Sobald Lady Sharpes Zofe herbeigeeilt war, erhob sich Xanthia. »Mir gefällt deine Blässe nicht, Pamela«, sagte sie und zögerte, ihre Cousine zurückzulassen. »Aber jetzt höre ich mich schon so an wie Mrs. Ambrose, nicht wahr?«
    Lady Sharpe schaute verlegen auf. »Nicht ganz ohne Grund«, stieß sie hervor. »Es tut mir leid, dass ich dir einen Schreck eingejagt habe.«
    »Das hast du tatsächlich.« Xanthia beugte sich zu ihr und drückte ihre Hand. »Und deshalb wirst du mich morgen wiedersehen. Sagen wir zum Tee, meine Liebe, so gegen drei Uhr?«

Kapitel 2
    Eine Auseinandersetzung in der Wapping High Street
    B ei Anbruch der Dämmerung war die für das Frühjahr ungewöhnliche Wärme wieder der Trostlosigkeit dunkler Wolken gewichen. Das schlechte Wetter wuchs sich unbarmherzig zu etwas aus, was sich wie sieben Tage Regenwetter anfühlte. In einen Morgenrock aus cremefarbener Tussahseide stand Nash in grimmiger Stimmung am Fenster seines Schlafzimmers und starrte auf die Park Lane hinunter. Dabei nippte er hin und wieder an seinem Morgenkaffee, obwohl der Morgen schon seit Längerem vorüber war.
    Nachdem Nash Lord und Lady Sharpe mit einem Dutzend brennender, unbeantworteter Fragen verlassen hatte, war er zu White’s gegangen, hatte die Stunden nach Mitternacht beim Würfelspiel verbracht – keines seiner üblichen Laster – und anschließend seiner Geliebten einen Besuch abgestattet, die in der Henrietta Street wohnte. Sowohl dieser Besuch als auch das Würfelspiel hatten ihn eher unbefriedigt zurückgelassen. Oh, er hatte Sir Henry Dunnan beim Glücksspiel eine beträchtliche Summe abgenommen, ohne besonders aufmerksam zu sein, und Lisette hatte in einem hauchdünnen Negligé aus Frankreich einfach hinreißend ausgesehen – ein Anblick, der nur von dem Gedanken getrübt worden war, wie viel ihn dieses Kleidungsstück gekostet hatte und wie sehr es in letzter Zeit zu Lisettes Gewohnheit geworden war, zu schmollen und
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