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Entfessle mich! (German Edition)

Entfessle mich! (German Edition)

Titel: Entfessle mich! (German Edition)
Autoren: Carrie Fox
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befand sich ein großes Podest, das mit weißem Kunststofftuch bespannt war, ebenso wie die Rückwand. E i nige silberne, schirmartige Fotoreflektoren hingen unter der Raumdecke und waren per Gelenkstangen in jede Richtung und in jede Höhe zu bewegen. Im hinteren Drittel befanden sich verschiedene Requisiten, Geräte, Stühle und ein große r , bunter Stoffhaufen. Auf einem Regal standen mehrere Kam e ras und Objektive, geschützt unter einer durchsichtigen Plast i kabdeckung. Es wirkte alles modern, sehr professionell und sauber.
    „ Komm ruhig rein, nicht so zaghaft“, sagte Sascha. „Warst du schon mal in einem Fotostudio?“
    „Nein. Das ist alles total neu für mich.“ Gina staunte mit o f fenem M und . Sie fand das alles sehr aufregend.
    „Setz dich erst mal, damit wir uns unterhalten können.“ Sie nahm auf einem rot lackierten Holzstuhl Platz. Davon standen drei um einen metallenen Bistrotisch.
    „ So, wir haben ja schon telefoniert wegen der Annonce “ , begann er und setzte sich ihr gegenüber.
    „ Ja, haben sich viele auf die Anzeige gemeldet?“
    „Es waren ein paar Damen hier, ja.“
    Dann musste sie sich sicher anstrengen, um dieses Casting zu bestehen. Sie musste eine gute Figur machen und alles g e ben. Am besten alles tun, was der Fotograf verlangte, das würde ihre Chancen sicherlich erhöhen. Und sie durfte nicht aufhören, Selbstbewusstsein zu zeigen.
    „Wie groß bist du?“
    „Eins - neunundsiebzig.“
    „Da hast du Glück, ab eins - achtundsiebzig nehmen wir die Mädels an. Hast du Vorerfahrung?“
    „Bitte?“ Gina wurde unsicher. Natürlich hatte sie keine Vo r erfahrung. Sie trug extravagante, manchmal ausgeflippte S a chen und war ein Fan von allem Ästhetischen, trotzdem hatte sie keinerlei Erfahrung in der Modebranche.
    „Na, ob du vorher fotografiert worden bist?“
    „Ach so.“ zum Glück betraf die Frage nicht speziell Mode. Fotografiert worden war sie auf alle Fälle, aber es waren erot i sche Fotos, die mehr oder weniger im Verborgenen stattg e funden hatten und rein privat waren. Es war allerdings schon eine geraume Zeit her. Sie lächelte, als sie daran dachte und ließ ihren Blick nicht von Sascha.
    „Ich habe schon mal ein Fotoshooting mitgemach t “ , sagte sie .
    „Welches Modelabel?“
    Mist, sie hatte gehofft, das Gespräch auf ein anderes Thema lenken zu können und jetzt kam doch die Frage nach der M o de. Schnell überlegte sie, was auf den Labels in den Dessous stand. An einen davon konnte sich gut erinnern, weil sie ihn abgeschnitten hatte, weil er auf ihrer Haut kratzte. Was stand da drauf? Sie hustete gekünstelt.
    „ Äh … o versexed.“
    Daraufhin musterte Sascha sie genauer und hatte einen ve r schmitzten und gleichzeitig ernsten Gesichtsausdruck. Gina konnte nicht bestimmen, was er jetzt über sie dachte.
    „Soso.“ Er nickte und hob eine Augenbraue.
    „Äh, ja. Aber das ist eine Weile her.“ Sie spürte, wie ihr G e sicht rot anlief. Sie hatte gelogen. Normalerweise sagte sie stets die Wahrheit, doch in diesem Fall … Hoffentlich merkte es Sascha nicht. Es war eine Art Selbstbestätigungslüge, Gina wollte diesen Job unbedingt. Eine andere, beeindruckende re Sache fiel ihr nicht ein. Unauffällig sah sie flehend himme l wärts. Bitte , bitte, ich will diesen Job , dachte sie.
    „Steh mal auf.“
    Sie erhob sich und befolgte seine Anweisungen . Sie musste sich um die eigene Achse drehen und ein paar Schritte auf und abgehen . Sie beobachtete aufmerksam, wie er sie musterte. Er war dunkelblond und sein Gesicht hatte sanfte Züge, schöne Lippen. Er war mehr als freundlich zu ihr. Dieser Typ würde ihr rein persönlich gut gefallen.
    „Wenn ich dich so ansehe, machst du deinem Namen alle Ehre.“
    „Wie meinst du das?“
    „Gina. Erinnert mich spontan an Gina Lollobrigida.“
    „Die kenne ich nicht.“
    „Setz dich hin, ich zeige dir was.“
    Sascha begann, in einem der Aktenschränke zu suchen. Seine Ordnerreihe war sauber sortiert und mit Anfangsbuchstaben versehen, so dass er schnell fand, was er suchte. Er setzte sich ihr gegenüber und breitete den Ordner vor ihr aus. Er zeigte mit dem Finger auf ein altmodisches Foto mit blassen Farben. Eine schlanke Frau mit keilförmiger Taille, Spitzbusen und schulterlangem, gewellten Haar war darauf zu sehen.
    „Das Bild ist ganz schön alt“ , stellte Gina fest.
    Sascha erklärte ihr , was es mit dieser Dame auf sich hatte. Früher hieß es, sie sei die schönste Frau der Welt gewesen.
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