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EngelsZorn - Im Blutrausch

EngelsZorn - Im Blutrausch

Titel: EngelsZorn - Im Blutrausch
Autoren: Lissa D. Swan
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gestellt, war jedoch demonstrativ davor stehen geblieben. Isabelle war ihr hinterhergeeilt. Als sie im Wohnzimmer angekommen war, hatte Madame de Valence feindselig zu Isabelle gesagt, ihrem Sohn sei es bestimmt, mit einer aus seinem Stand liiert zu werden und nicht mit einer Dahergelaufenen. Schichten solle man nicht mischen, hatte sie betont und hinzugefügt, dass jeder wissen müsse, wohin er gehöre. Sie hatte Isabelle vorgeworfen, dass nur ihr das nicht klar zu sein scheine, dass ein Vogel niemals einen Fisch wahrhaft lieben könne, auch wenn er es für einen kurzen Moment selbst glaube. Damit hatte sie Isabelle nicht nur brüsk auf ihren Platz zurückverwiesen, sondern sie zudem sehr mit ihrer überheblich angewandten Wortwahl beleidigt.
    „In welchem Jahrhundert leben Sie überhaupt, Madame de Valence?“, hatte Isabelle brüsk erwidert.
    „Gräfi n heißt das ! Gräfi n de Valence!“, hatte sie Isabelle zurechtgewiesen.
    „Hören Sie, mir ist egal, ob Sie mit Gräfin, Eure Durchlaucht oder wie auch immer angesprochen werden wollen. Das hier ist mein Reich. Also, stecken Sie sich ihren Scheck in Ihren Allerwertesten und verlassen Sie sofort meine Wohnung!“ Isabelle hatte sich angewidert von Sébastians Mutter abgewandt und war zum Fenster geschritten. „Ich ersticke hier drinnen!“, hatte sie leise ausgerufen und das Fenster geöffnet.
    „Mademoiselle Dion, Sie benehmen sich wie eine verzogene, dumme Göre. Nehmen Sie mein großzügiges Angebot lieber an! Ein zweites Mal werde ich es Ihnen nicht mehr unterbreiten. Dann gehen Sie womöglich noch leer aus. Sébastian hat noch nie lange Gefallen an seinen Spielzeugen gefunden. Und mehr sind Sie für meinen Sohn sicherlich nicht! Das können Sie mir ruhig glauben! Wenn Sie ihn zu langweilen beginnen, lässt er Sie sowieso fallen... so wie auch die anderen! Sie sollten es sich lieber noch mal durch den Kopf gehen lassen. 250.000 haben oder nicht haben, das ist...“, hatte sie ihr sarkastisch entgegnet und ein letztes Mal versucht, Isabelle zu bestechen.
    „Gehen Sie jetzt!“, war ihr Isabelle ins Wort gefallen, ohne dabei Madame de Valence anzusehen. Sie war zutiefst gekränkt gewesen.
    Madame de Valence hatte sich umgedreht und Isabelles Wohnung, ohne ein weiteres Wort zu verlieren, verlassen. Seit damals war die Beziehung zwischen diesen beiden Frauen, sofern jemals eine bestanden hatte, so ziemlich auf Grund gelaufen und beschränkte sich nunmehr nur noch auf das Formale bei den darauffolgenden familiären Zusammenkünften.
    Sébastian hatte getobt, als ihm Isabelle vom Besuch seiner Mutter erzählt hatte. Derart zornig hatte sie ihn in der Tat noch nie zuvor erlebt. Er war noch am selben Abend nach Versailles gefahren, um seine Mutter zur Rede zu stellen, die natürlich zuallererst einmal versucht hatte, alles zu leugnen, um sich damit galant aus der Affäre zu ziehen. Nach langem hin und her hatte sie dann aber doch endlich zugegeben, dies nur für ihn getan zu haben, weil sie immer nur das Beste für ihren Sohn wolle und er am Schluss nicht so enden solle wie Bernadettes Sohn.
    „Ich will nicht, dass du so endest, Sébastian... hörst du?...“ , hatte sie ihm leidvoll vorgejammert. „Das ordinäre Frauenzimmer passt nicht zu dir! Sie ist dir nicht...“  
    „Mutter! Wer zu mir passt oder nicht, entscheide immer noch ich ganz allein!“ , hatte Sébastian seine Mutter brüsk unterbrochen und zu toben begonnen.
    „Sie ist deiner nicht würdig! Wahrscheinlich ist das billige Flittchen nur hinter deinem Geld her...“
    „So wie du hinter Vaters Geld her bist?“ Sébastian hatte ihr einen bösen Blick zugeworfen .
    „Sébastian! Hat sie dich etwa schon verhext! Wie kannst du so etwas nur zu deiner Mutter sagen?!“   Madame de Valence war ziemlich aufgebracht.
    „Dann benimm‘ dich endlich auch wie eine Mutter und pfusch‘ mir nicht andauernd in mein Leben! Willst du mich unglücklich machen? Ist es das, was du willst? Na prima!“ Sébastian hatte sich angewidert von seiner Mutter abgewandt. „Sie ist ein e toll e Frau! Der helle Wahnsinn!... und   ich liebe si e !“ , hatte er ausgerufen und dabei die letzten drei Worte betont. „...aber davon verstehst du ja nichts! Frag‘ doch Vater!“ Er hatte sich seinem Vater zugewandt, der abseits gestanden und sichtlich entsetzt über die Aktion seiner Frau gewesen war. Die Ähnlichkeit zwischen Vater und Sohn war verblüffend. Nachdem seine Mutter nichts darauf erwidert hatte, hatte er sich
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