Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass

Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass

Titel: Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass
Autoren: Timothy Zahn
Vom Netzwerk:
beträgt schließlich nur ein paar Atomdurchmesser. Aber es könnte trotzdem noch ziemlich viel Unheil anrichten, ob nun gezielt oder nicht. Wir dürfen das keinesfalls riskieren, ohne zuvor noch ein paar Zahlen überprüft zu haben.«
    »Soll es das also gewesen sein? Wir geben einfach auf und fliegen wieder nach Hause?«
    Kosta schüttelte den Kopf. »Tut mir leid. Aber ich wüsste nicht, was wir sonst tun sollten.«
    Chandris richtete den Blick auf das Display. Wegen der langsamen Gierbewegung, die durch die Zerstörung der Station verursacht worden war, standen sie nun mit der Nase zu Angelmass; allerdings wurden das gleißende Licht und die Energie des schwarzen Lochs im Moment von den Überresten des Netz-Abschnitts abgeschirmt, die auf Angelmass zu drifteten. Nachdem sie so viel Zeit und Mühe aufgewandt hatten, Schweiß vergossen hatten und Risiken eingegangen waren, sollten sie jetzt einfach aufgeben und nach Hause zurückfliegen?
    »Wenn wir jetzt verschwinden, werden wir keine zweite Chance mehr bekommen«, gab sie zu bedenken. »Jedenfalls nicht so ohne Weiteres. Weil hier draußen kein Netz ist, wird es wahrscheinlich ein sehr langer Flug werden, um auch nur in die Nähe von Angelmass zu kommen. Aber es dürfte wohl eher darauf hinauslaufen, dass man ein ganz neues Angelmass Central bauen und es dorthin transportieren müsste …«
    Sie verstummte. »O mein Gott«, sagte sie atemlos.
    »Was ist?«, fragte Kosta und setzte sich aufrecht hin.
    Chandris richtete den Blick auf das Teleskopdisplay und hoffte, dass ihre Augen ihr einen Streich gespielt hätten. Aber jeder Irrtum war ausgeschlossen. »Der Netz-Abschnitt«, sagte sie – wobei sie hörte, dass ihre Stimme plötzlich zitterte – und deutete auf das Display. »Die Bereitschaftslampen sind eben wieder angegangen.«
    »Irgendjemand hat es wieder aktiviert.«
    Im ersten Moment saßen beide wie erstarrt dar. Dann stürzten beide sich förmlich gleichzeitig auf ihre Steuerkonsolen. »Wir müssen sie stoppen«, sagte Chandris und versuchte das Fernsteuerungs-Programm aufzurufen, das sie vorhin gefunden hatte. Vor lauter Hektik tippte sie auf die falschen Tasten. »O Gott, Jereko!«
    »Ich weiß«, sagte er unwirsch und ließ die Finger selbst über die Tastatur huschen. »Dann versuche ich mal, es wieder abzuschalten.«
    »Was soll das Ganze bloß werden?«, fragte Chandris. Sie hatte die Datei gefunden und verschaffte sich nun Zugang zum System. »Wissen die eigentlich, was sie da tun?«
    »Das ist es ja – sie wissen es nicht«, stieß Kosta hervor. »Wir haben die Station erst vor neunzehn Minuten hochgejagt. Aber sie sind einundzwanzig Lichtminuten entfernt. Das heißt, sie wissen noch gar nicht, dass das Netz direkt auf Angelmass zu hält.«
    Chandris biss sich auf die Lippen und zwang ihre Finger, zu funktionieren. Das Display flackerte vor Gamma-Impulsen und drohte zusammenzubrechen; doch dann klärte die Sicht sich wieder, und sie war im System. Sie rief eine Liste mit Befehlen auf und suchte die entsprechenden Anweisungen für den Betrieb des Netzes heraus. Es musste doch irgendwo sein …
    Kosta umschloss ihre Hände mit seinen. »Zu spät«, sagte er leise.
    Chandris schaute auf – und merkte, dass ihr die Kinnlade herunterklappte.
    Sie hätte damit gerechnet, dass Forsythe sie verfolgte; wahrscheinlich mit einem der Jägerschiffe, die untätig auf ihren Betriebshöfen herumstanden. Oder zumindest mit einem der EmDef-Schiffe, von denen es um Seraph gewimmelt hatte.
    Aber das Schiff, das plötzlich aufgetaucht war, war unglaublich und von geradezu schockierender Größe. Größer noch als der riesige Weltraum-Liner Xirrus : Seine Masse füllte das gesamte Teleskopdisplay aus, und die ramponierte Hälfte der Station wirkte dagegen geradezu winzig.
    Und dann sah sie mit Entsetzen, dass Angelmass mit dem Schiff zusammenstieß.
    Der Hüllenleck-Alarm durchschnitt die Luft wie der Klagegesang von Todesfeen; ihre Schreie waren jedoch kaum lauter als das schreckliche hagelsturmartige Prasseln, das von allen Seiten auf sie einzustürmen schien. »Viele Lecks in den Abschnitten G-7,8 und 9«, drang eine bellende Stimme aus dem Lautsprecher. »Alle drei Hüllen sind kollabiert …«
    Plötzlich verstummte die Stimme, und es war nur noch das heftige Prasseln zu hören. »Alle luftdichten Schotten schließen«, befahl Lleshi und richtete den Blick auf die Überwachungskameras des G-Sektors. Was in drei Teufels Namen war hier plötzlich los? Die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher