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Engelsfeuer

Engelsfeuer

Titel: Engelsfeuer
Autoren: Jana Oliver
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Großmeister«, wiederholte Beck. Dann runzelte er die Stirn. »Wie geht es jetzt weiter?«
    »Sobald du hier in den Staaten deine Meisterprüfung bestanden hast, wirst du für ein paar Monate zur Ausbildung nach Schottland gehen. Jedes Jahr wird deine weitere Ausbildung fortgesetzt, manchmal in Schottland, manchmal in anderen Teilen der Welt.«
    Er würde Riley zurücklassen müssen und … »Wie lange werde ich fort sein?«
    »Ich weiß, worauf du hinaus willst. Du willst dich nicht so lange von dem hübschen Mädel trennen, sie wird dich also jederzeit besuchen dürfen. Und ich versichere dir, es gibt nichts Romantischeres als ein Spaziergang durch die Berge meiner Heimat, besonders, wenn es da vielleicht eine gewisse Frage gibt, die du stellen möchtest.«
    Beck hob den Blick und musste selbst über die Bemerkung lächeln. »Könnte schon sein, das mit der Frage. Weiß Riley irgendetwas davon?«
    »Nay, aber ich werde es ihr bald erzählen. Ich denke, sie wird ebenso stolz auf dich sein wie ich.«
    Beck schüttelte erstaunt den Kopf. »Ich fasse es nicht. Und das alles nur, weil ein durchgeknallter Erzengel beschlossen hat, dass er die Hölle beherrschen will.«
    »Das spielte auch mit hinein, aber es war nicht der wichtigste Teil«, widersprach Stewart. »Das alles geschah nur, weil ein armer und misshandelter Junge sich weigerte, sein Los im Leben zu akzeptieren. Du hast dich nach etwas Besserem gesehnt. Jetzt wirst du es bekommen.«

37.
    Kapitel
    Während Stewart sich mit ihrem bärbeißigen Liebsten rumärgerte, suchte Riley Zuflucht im Paradies. Oder zumindest im Café. Ihre Lieblingsnische war leer, so dass sie sich dort mit ihren Hausaufgaben ausbreitete und sich an die Arbeit machte. Immer wieder platzten Erinnerungen dazwischen, besonders solche, in denen Ori vorkam. Sie stellte fest, dass sie ihn stärker vermisste als gedacht.
    Ihre Augen machten schon wieder Ärger, also nahm sie ein paar Tropfen, die sogar zu helfen schienen. Sie vergrub sich in die heiße Schokolade und die Hausaufgaben, aber es fiel ihr schwer, sich zu konzentrieren. Wie ging es Beck? Würde der Meister ihn wieder geradebiegen?
    Sie hatte gerade ihre Sozialkundeaufgabe über die Maori erledigt, als Stewart anrief.
    »Riley? Beck geht es besser. Wir haben ein paar Dinge geklärt, und er weiß jetzt Bescheid. Er sagte, er würde dich anrufen, wenn er so weit ist.«
    »Gut. Er war so bissig, ich wusste einfach nicht mehr, was ich machen sollte.«
    »Eine Sache noch …«
    Mit zunehmender Verblüffung hörte sie zu, als Stewart ihr genau erklärte, wie Becks Zukunft aussah und dass ihr Freund sich qualifiziert hatte, um in den Rang eines Großmeisters aufzusteigen.
    Rileys Gedanken überschlugen sich. »Weiß er das?«
    »Aye. Und er versucht immer noch, die Neuigkeit zu verdauen. Ich dachte, du solltest Bescheid wissen.«
    »Omeingott. Das ist … echt der Hammer.«
    »Allerdings. Beck wird deine Hilfe brauchen, aber ich bezweifle nicht, dass er seine Sache gut machen wird. Er ist ein kluger Bursche, auch wenn er das abstreitet.«
    »Das ist so unglaublich.« Das muss Beck völlig umgehauen haben .
    »Was deine Situation angeht, da habe ich heute Morgen etwas mit Rom geplaudert«, fuhr Stewart fort. »Sie sind ganz zufrieden damit, wie sich alles entwickelt hat. Sie haben ihre Auflagen gelockert, so dass du jetzt wohnen kannst, wo immer du willst. Allerdings empfehlen sie dir, in Zukunft nicht mehr mit irgendwelchen gefallenen Engeln rumzumachen.«
    »Damit kann ich leben.«
    »Wenn ein bisschen Ruhe eingekehrt ist, würde ich gerne mit dir darüber reden, wie sich die Geschichte der Dämonenfänger Atlantas aufschreiben ließe. Wir haben keinen Historiker, und es wird Zeit, dass sich das ändert. Für den Job gäbe es ein kleines Gehalt, genug, damit du ein paar deiner Ausgaben davon bestreiten könntest.«
    Rileys Dad, der Geschichtslehrer, hätte sich sofort auf dieses Angebot gestürzt. »Ich mache es. Vielen Dank, Sir.«
    »Nenn mich Angus. Wir kennen uns inzwischen gut genug, um uns zu duzen.«
    »Danke, Angus. Du bist echt cool. Das meine ich ganz ernst.«

    Es kostete sie unglaubliche Mühe, nicht bei Beck anzurufen und die unfassbare Neuigkeit zu feiern, aber sie befolgte Stewarts Rat und hielt ihre Ungeduld im Zaum. Er würde sich schon melden, wenn er so weit war.
    Sie widmete sich gerade ihrer Geschichtshausarbeit, unterbrochen von gelegentlichen Omeingott-ich-kann-es-nicht-fassen-Anfällen, als Simon das Café betrat.
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