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Engel küssen besser

Engel küssen besser

Titel: Engel küssen besser
Autoren: Karen Whittenburg
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verlassen haben. Ich … ich habe nicht aufgepasst. Ich weiß weder wann noch wo sie hingegangen ist, noch was sie vorhat. Sie war auf Sam wütend. Du musst mir helfen, sie zu finden, Leonard. Zeig mir bitte, wo sie ist, sag mir, wie ich zu ihr kommen kann.”
    Du hast Flügel, Gloria.
    Aber die hatte sie eben nicht. Nicht mehr.
    “Ich weiß, dass ich den Flug verpasst habe”, erklärte Sam der übereifrigen Stewardess in der Abflughalle. “Was ich
nicht
weiß, ist, welchen nächsten Flug ich bekommen kann.”
    “Sie müssen mit Ihrem Ticket nach unten zum Flugschalter gehen. Dort wird Ihnen jemand helfen.”
    “Von
dort
hat mich jemand
hierher
zu Ihnen geschickt.”
    Sie klimperte heftig mit den Wimpern, und ihr breites Lächeln verschwand. “Aber das hätten die nicht tun sollen, Sir. Sie müssen mit Ihrem Ticket …”
    “Nach unten zum Flugschalter, ich weiß.” Sam beendete den Satz für sie, nahm seinen Koffer, und zerrte ihn durch die ganze Halle zum Aufzug nach unten. “Ich habe meinen Flug verpasst”, sagte er in einer bewunderungswürdigen Ruhe und setzte seinen Koffer auf das Transportband neben dem Schalter. “Ich brauche den nächsten Flug nach Dallas, damit ich noch meinen Anschlussflug nach Seattle …”
    “Sam!”
    Er drehte sich um und sah, wie Gloria ihm heftig vom anderen Ende der Eingangshalle her zuwinkte.
    “Sir?” Die Stewardess am Schalter bat um seine Aufmerksamkeit. “Wenn Sie mir Ihr Ticket geben, schaue ich nach, wie Sie Ihren Anschlussflug bekommen können.”
    Sam schaute von der Stewardess wieder zu Gloria hinüber.
    “Sam!”, rief sie wieder seinen Namen, und mit einem entschuldigenden Achselzucken zur Stewardess gab er ihr das Ticket und verließ den Schalter. Was machte Gloria bloß am Flughafen? Sie war noch nicht einmal richtig angezogen. Sie trug verblasste Jeans, ein T-Shirt, auf dem stand “Engel nehmen sich leicht”, und sie sah etwas zerzaust aus. Ihr Gesicht wurde wie immer von ihren Haaren wie von einer Sonne umrahmt. Sie hatte keine Schuhe an, und trotz ihres Streichs von heute Morgen ging ihm bei ihrem Anblick das Herz auf.
    “Was machst du denn hier?”, fragte er, während er einen Arm um sie legte und sie sich an die Brust zog. Er gab ihr einen langen Kuss, und als er wieder von ihr ließ, musste er sich noch nicht einmal Mühe geben, nicht böse auszusehen. “Wenn das deine Vorstellung von einem dramatischen Abschied ist, bin ich einverstanden. Aber es ist gut, dass du nicht noch früher gekommen bist.”
    Sie schaute ihn sehr ernst an, und erst jetzt bemerkte er, wie besorgt sie aussah. “Oh, Sam”, flüsterte sie, und ihr Herz rutschte ihr in die Hose und nahm das seine gleich mit.
    Allie?
Sam konnte ihren Namen noch nicht einmal aussprechen, geschweige denn eine ganze Frage formulieren. Er stand nur da, und die Angst überfiel ihn wie ein wildes Tier.
    “Sie ist weg, Sam. Sie war heute Morgen nicht in ihrem Zimmer, und ihr kleiner Koffer ist auch weg, und einer der Hunde auch.”
    Er musste schlucken. “Hunny?”
    “Weg.”
    “Wo? Wie konnte sie …? Warum sollte sie …?” Aber das Warum kannte er ja. Er musste sich jetzt auf das Wo konzentrieren. “Hast du die Polizei angerufen?”
    Gloria schüttelte den Kopf. “Leonard.”
    “Du hast jemanden angerufen, der Leonard heißt?”
    “Natürlich. Er ist der Lehrer der Engellehrlinge.”
    Sam schüttelte sie. “Hör auf damit, Gloria. Die ‘Schutzengel’-Agentur hilft uns jetzt auch nicht weiter. Wir müssen die Polizei anrufen, damit sie die Nachbarschaft absucht.”
    “Leonard hat gesagt, ich würde sie hier finden.”
    “Wie kann er das wissen?”
    Gloria ließ einen nicht sehr engelhaften ungeduldigen Blick durch die Halle schweifen. “Er weiß solche Sachen, Sam. Er sagte, ich würde sie bei dir finden. Also muss sie hier irgendwo sein.”
    Jetzt suchte Sam die Halle mit den Augen ab und versuchte, logisch an die Geschichte heranzugehen, ohne an all die schlimmen Möglichkeiten zu denken, die sich ihm aufdrängten, und ohne auf die Angst zu achten, die ihm das Herz rasen ließ. “Aber was hat sie auf dem Flughafen zu suchen? Bist du sicher, dass sie sich nicht irgendwo im Haus versteckt hat?”
    Gloria umklammerte Sams Arm nur noch fester. “Sie ist hier, Sam. Ich weiß nicht, was sie denkt, und ich weiß auch nicht, wo genau sie ist, aber ich weiß, dass sie irgendwo in diesem Gebäude ist. Sie … sie muss es sein.”
    “Ein fünfjähriges Kind kann unter gar keinen
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