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Engel für den Duke

Engel für den Duke

Titel: Engel für den Duke
Autoren: K Martin
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erfasste ihn, und er musste sich sehr anstrengen, um nicht zu grinsen. „Nein, das kann ich wohl nicht.“
    Sie runzelte leicht die Stirn. „Sie sind also nicht furchtbar aufgebracht?“
    Er brachte es fertig, nicht allzu erleichtert zu wirken. Schließlich wollte er die Dame nicht beleidigen. „Es ist ja nicht so, dass wir einander geliebt hätten.“
    „Nein. Tatsächlich besteht die Möglichkeit, dass Sie jemand anderen lieben.“ Sie warf ihm von unten herauf einen Blick zu. „Mir ist bewusst, dass Geld ein Thema ist, aber ich dachte, vielleicht möchten Sie jetzt, da Sie frei sind, meine Cousine heiraten.“
    „Mir ist bewusst geworden, dass Geld nicht das Wichtigste im Leben ist. Und was die Heirat mit Ihrer Cousine betrifft …“ Er lächelte. „Das würde ich sehr gern tun.“ Dann überraschte er sie, indem er sich vorbeugte und ihr einen Kuss auf die Wange gab. „Ich habe Sie vorher nicht geliebt, Jocelyn, aber jetzt tue ich es. Sie haben mir das schönste Geschenk gemacht, das ich je bekommen habe.“
    Sie erwiderte sein Lächeln. „Dann sind wir uns einig?“
    „Das sind wir. Wenn ich fragen darf: Wer ist der Glückliche?“
    „Christopher Barclay. Sie kennen ihn vielleicht?“
    „Wir sind uns begegnet. Er scheint ein guter Mann zu sein.“
    „Das ist er.“ Sie sah ihn wieder an. „In den vergangenen Monaten habe auch ich gelernt, dass Geld und gesellschaftliche Stellung nicht alles im Leben sind. Das war nicht leicht für jemanden wie mich.“
    „Das ist für die meisten von uns nicht einfach.“
    „Dann könnten wir vielleicht eines Tages, wenn wir alle verheiratet sind, Freunde werden.“
    Royal lächelte. „Das würde mir sehr gefallen, Miss Caulfield. Wirklich sehr.“
    Royal verließ das Haus und hatte nur einen einzigen Gedanken: Lily zu bitten, seine Frau zu werden. Obwohl der Nachmittag fast vorüber war und es bereits dämmerte, wollte er es nicht mehr aufschieben. Er hatte schon viel zu lange gewartet.
    Als seine Kutsche in Harken Lane anhielt, sah er, dass das Licht in Lilys Hutladen noch brannte, und er erkannte ihre schlanke Gestalt hinter dem Ladentisch. Royal wischte sich die feuchten Handflächen an der Hose ab und holte tief Luft, ehe er die Tür öffnete. Als die Türglocke läutete, drehte Lily sich zu ihm um.
    „Jocelyn heiratet Christopher Barclay“, platzte er heraus und hatte vollkommen die Rede vergessen, die er einstudiert hatte. „Du gehörst mir, Liebste. Möchtest du mich heiraten?“
    Am Ladentisch stand eine Frau, die nicht schlecht staunte, als Lily einen Freudenschrei ausstieß, ihre Röcke raffte und um die Theke herum direkt in Royals Arme lief.
    „Ich liebe dich, Royal Dewar, ich liebe dich! Und ich kann es nicht erwarten, dich zu heiraten!“ Und dann küsste er sie, und sie lachten beide, und als er aufsah, wischte sich die Frau an der Theke die Tränen aus den Augen.
    Er war wieder verlobt – und diesmal mit der richtigen Frau.
    Und anders als beim letzten Mal konnte er es diesmal nicht erwarten, zum Altar zu schreiten.

33. KAPITEL
    D ie Hochzeit Ende Mai war eine schlichte Angelegenheit – jedenfalls nach den Maßstäben eines Dukes. Weder Lily noch Royal hatten einen vollen Monat warten wollen, aber Tante Agatha hatte gesagt, dass Lily eine Hochzeit verdiente, die einer Duchess angemessen war, und sie hatte auch darauf bestanden, das Ganze zu bezahlen.
    Während dieses Monats wurden die Gärten von Bransford Castle bepflanzt, beschnitten, und es wurde ihnen wieder jene Pracht verliehen, die sie einst besessen hatten. Überall blühten Blumen, und die Bäume trugen reizende hellgrüne Blätter.
    Auf einem schneeweißen Läufer zwischen mehreren Reihen weißer Stühle stand Lily neben ihrem Onkel, als der Hochzeitsmarsch einsetzte.
    „Bist du bereit, kleines Mädchen?“, fragte Jack und reichte ihr seinen Arm.
    Lily lächelte ihn an und war froh, dass er wieder in ihr Leben getreten war. „Ich bin bereit“, sagte sie. Dieser eine Monat, in dem sie auf ihre Hochzeit gewartet hatte, war der längste ihres Lebens gewesen.
    Sie legte ihre weiß behandschuhte Hand auf seinen Ärmel, und gemeinsam setzten sie sich in Bewegung. Als sie den Blick über die Menschen schweifen ließ, die gekommen waren, um mit ihnen zu feiern, empfand sie große Dankbarkeit. Im Stillen dankte sie Royals Freunden und seiner Familie, die sie so bereitwillig aufgenommen hatten als die Frau, die nun seine Ehefrau werden sollte.
    Sie fühlte sich ein wenig zittrig,
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