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Engel der Schatten - 02 - Emilia Jones

Engel der Schatten - 02 - Emilia Jones

Titel: Engel der Schatten - 02 - Emilia Jones
Autoren: Michelles Verführung(1)
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Ich muss.“ In seinen Händen klimperte ein
    Schlüsselbund. „Es ist meine Bar.“
    „Oh, dann sind Sie Rafael?“
    „Exakt.“
    Er steckte den Schlüssel ins Schloss, drehte herum und hielt ihr mit einer theatralischen Geste die Tür auf. „Bitte“, forderte er sie auf. „Allerdings dauert es noch einen Moment, ehe ich Ihnen einen Cocktail mixen kann.“
    „Nein, ich …“
    „Lieber einen Sekt? Wein?“
    „Das ist sehr nett, aber …“ Michelle folgte seinen eiligen Schritten in die Bar. „Eigentlich bin ich nur wegen Ihrer Tante hier.“
    „Die wird heute nicht mehr kommen.“
    „Was?“
    Er verschwand hinter der Bar. Im nächsten Moment leuchteten bunte Lämpchen an der Decke auf, und leise Musik erklang. Michelle hatte Schwierigkeiten, seinem hektischen Treiben zu folgen.
    „Das meinte ich nicht“, sagte sie schließlich. „Ihre Tante sagte, Sie würden
    vielleicht eine Aushilfe suchen?“

„Ach so. Haben Sie denn schon einmal in einer Bar gearbeitet?“
    „Nicht direkt.“ Sie verzog das Gesicht. „Meine letzte feste Anstellung hatte ich in einem Immobilien-Büro. Danach habe ich mehr oder weniger in einer Bar ausgeholfen.“
    „Gekellnert?“
    „Nein.“
    „Hm.“ Er legte den Kopf schief, betrachtete sie eingehend. „Ich würde es auf einen Versuch ankommen lassen. Kommen Sie hinter die Theke. Ich zeige Ihnen ein paar Kniffe.“
    „Sie meinen, ich habe den Job?“ Michelle konnte kaum fassen, dass es so einfach sein sollte. Freudig folgte sie seinem Angebot, ging zu ihm hinter die Theke und beobachtete, was er tat.
    „Nicht so schnell“, bremste er sie jedoch. „Sie könnten mir erst einmal Ihren Namen verraten.“
    „Michelle.“
    ***
    Marie saß auf Raouls Schoß und wickelte eine seiner langen dunklen Haarsträhnen um ihren Finger. Schon eine ganze Weile versuchte sie ihn zu necken – zu reizen. Aber er blieb teilnahmslos. Schließlich beugte sie sich vor, streifte seine Wange mit den Lippen und biss in sein Ohrläppchen.
    Er fauchte und riss ihren Oberkörper herum, sodass sie hilflos auf ihm lag, sein Knie in ihrem Rücken.
    „Du tust mir weh“, flüsterte sie. Dabei zeigte sie jedoch ein unanständiges Grinsen, denn endlich hatte er auf ihre Spielchen reagiert.
    „Du hast mich gebissen!“
    „Na, und? Du beißt mich fast jede Nacht.“
    Er starrte sie an. In seinem Gesicht regte sich nicht der kleinste Muskel. Er sah
    düsterer aus als gewöhnlich.

„Heute nicht“, sagte er und ließ von ihr ab. Er stand auf, ohne zu beachten, wie Marie nur stolpernd wieder das Gleichgewicht fand. „Ich habe noch etwas zu erledigen.“
    „Aber … Raoul!“ Erbost stampfte sie mit einem Fuß auf. „Du kannst mich doch nicht einfach so hier stehen lassen!“
    Raoul wirbelte herum, packte sie kraftvoll um die Hüften und durchbohrte sie mit seinem Blick. Seine aufrechte, stolze Haltung nahm etwas Bedrohliches an. Sie hatte zum ersten Mal Angst, in seiner Nähe zu sein.
    „Sag mir nicht, was ich zu tun habe“, hauchte er beinahe zärtlich in ihr Ohr.
    Ihr Puls begann zu vibrieren. War dies einfach nur eine neue Art, sie zu verführen? Schon fühlte sie sich wieder sicher. Sie wollte ihre Hände ausstrecken, über seinen Rücken fahren. Seine Nähe spüren. Doch im nächsten Augenblick ließ er sie abrupt los und verschwand schneller, als sie es wahrnehmen konnte.
    ***
    Raoul durchstreifte die Straßen. Es war bereits kurz vor drei Uhr in der Früh und von Michelle weit und breit keine Spur. Offensichtlich hatte sie nicht vor, in den Club zurückzukehren. Also musste er sie finden, um die Wette doch noch zu gewinnen. Er würde sie gewinnen! Er war kein Verlierer!
    Erneut versteckte er sich im dunklen Schatten des Gebäudes. Von hier hatte er einen ungehinderten Blick auf Michelles Schlafzimmerfenster. Allerdings brannte kein Licht. Nichts regte sich. Das gesamte Haus wurde von friedlicher Stille umrahmt, und kein Auto fuhr durch die Straßen. Eine halbe Stunde wartete er ab, bevor er die Geduld verlor. Er würde sich Zutritt zu Michelles Wohnung verschaffen. Notfalls mit Gewalt. Läge sie schlafend in ihrem Bett, hätte er leichtes Spiel mit ihr.
    Gerade ging er auf den Eingang zu, da vernahm er Schritte vom Ende der Straße.
    „Verdammt!“ Fluchend verschanzte er sich hinter dem nächsten Gebäudevorsprung. „Warum jetzt?“
    Er hörte Lachen. Zwei Personen. Eine Frau und einen Mann. Sie schienen sich großartig zu amüsieren. Raoul lugte vorsichtig hinter dem Gemäuer hervor
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