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Engel der Finsternis (German Edition)

Engel der Finsternis (German Edition)

Titel: Engel der Finsternis (German Edition)
Autoren: S.B. Brothers
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nickte befriedigt. Dann ging er hinüber in die Gemächer der Gräfin, wo zwei andere Engel bereits auf ihn warteten.
     

3. Kapitel
    Als Meresin das Gemach der Gräfin betrat, drehten sich beide zu ihm um und begrüßten ihn mit einem Kopfnicken. Sie waren ebenso prächtig gekleidet wie er und hatten dieselben großen, majestätischen Schwingen auf dem Rücken. Einer der beiden war ganz in schwarze Seide gehüllt und hatte schulterlanges, dunkles Haar. Sein Gesicht war schmal und kantig, sein Blick finster und der Körper ungewöhnlich muskulös und athletisch. Er war ein Riese und noch größer als Meresin. Der andere trug ein grünes Hemd und braune Hosen unter seinem erdfarbenen Umhang und war der kleinste der drei Engel. Auch er hatte ein ausgesprochen schönes Antlitz, obgleich seine Gesichtszüge auf einen sehr hochmütigen und eitlen Charakter hinzuweisen schienen. Er hatte blondes, kurz geschnittenes Haar, blaue Augen und eine ungewöhnlich helle Haut. Sein Körper wirkte im Gegensatz zu dem des Engels neben ihm beinahe schon schmal und zierlich. Der Name dieses Engels war Balam. Der andere hieß Agreas.
    An ihn wandte sich Meresin, als er zu den beiden trat. „Wo ist sie?“, erkundigte er sich bei Agreas und warf einen kurzen Blick auf die beiden Mägde, die sich am Bett der Gräfin zu schaffen machten.
    „Sie wird gleich kommen.“ Das Grinsen auf Agreas` Gesicht wirkte teuflisch. „Sie ruft noch immer nach mir.“
    „Wie lange warst du nicht mehr bei ihr?“, wollte Meresin wissen.
    „Seit sie mir gesagt hat, dass sie schwanger ist.“
    „Bist du sicher, dass sie dein Kind in sich trägt?“
    Agreas warf Meresin einen belustigten Blick zu. „Natürlich! Dafür habe ich gesorgt. Denkst du, ich lasse mich von einer Frau an der Nase herumführen? Seit ich mich mit ihr vergnügt habe, hat sie außer mir und ihrem Mann keinen anderen in ihr Bett geholt. Und ihr Mann kann keine Kinder mehr zeugen. Dafür habe ich gesorgt.“ Agreas warf Balam einen kurzen Blick zu. „Sie hat mich doch ausdrücklich darum gebeten.“
    Balam und Agreas lachten lauthals wie über einen guten Witz. Es klang wie Löwengebrüll. Die Mägde arbeiteten weiter, als wäre nichts passiert. Sie konnten die Engel weder sehen noch hören.
    „Um was hat sie dich gebeten?“ Obwohl es ihn nicht wirklich interessierte, hakte Meresin nach.
    „Die Gräfin wollte nicht, dass ihr Mann imstande ist, Nachkommen in die Welt zu setzen. Weder mit ihr noch mit einer anderen. Also habe ich ihr gegeben, was sie brauchte. Sie hat ihrem Mann so viel von dem Zeug ins Bier geschüttet, dass er nie wieder einer Frau gefährlich werden kann.“ Wieder lachten die beiden Engel herzhaft.
    Meresin verzog keine Miene. „Aber?“ Es klang, als wollte er die Antwort überhaupt nicht hören.
    „Er kann zwar keine Kinder mehr zeugen, der liebe Herr Graf, aber dafür versucht er es umso verbissener!“
    Meresin wandte sich angewidert ab. Das also war der Grund für die übermäßige Lüsternheit des Grafen in den letzten Monaten gewesen.
    „Der Arme kommt einfach nicht mehr zur Ruhe. Sobald sich sein bestes Stück aufgerichtet hat, bleibt es stehen wie eine Steinsäule.“ Agreas und Balam war deutlich anzusehen, wie viel Freude es ihnen schon bereitet hatte, den Grafen zu beobachten, wenn er vergeblich versuchte, seinen Höhepunkt zu erreichen.
    „Der Traum einer jeden Frau“, spottete Balam. „Endloses Vergnügen ohne Reue.“
    Meresin hätte ihm am liebsten ins Gesicht geschlagen. So wie er es schon einmal getan hatte. Das und noch mehr. Doch er beherrschte sich.
    „Und was hast du der Gräfin versprochen?“ Meresin hatte genug von dem Hohngelächter.
    „Ich habe ihr einen kleinen Engel versprochen. Ein Ebenbild von mir. Einen Halbgott. Einen Jungen, der seinen Vater hassen und für all das büßen lassen wird, was er ihr angetan hat. Und das wird mein Sohn auch tun. Nur wird sie das nicht mehr erleben.“
    Agreas` Heiterkeit war von einem Augenblick auf den nächsten verschwunden. Er fletschte die Zähne und ballte die Fäuste. Seine Augen funkelten voller Bosheit und Zorn. „Die Gräfin kam zu mir und hat mir in den Ohren gelegen mit ihren Klagen, weil sie es nicht ertragen konnte, dass er jedes hübsche Bauernmädchen in der Grafschaft schwängern wollte. Sie wollte ihm seine Männlichkeit nehmen und ihn zum Hahnrei machen. Das Kind eines anderen wollte sie ihm als Erben unterschieben. Jetzt bekommt sie mein Kind!“
    Meresin wusste, es war
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