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Emilia Galotti - Textausgabe und Lektüreschlüssel

Emilia Galotti - Textausgabe und Lektüreschlüssel

Titel: Emilia Galotti - Textausgabe und Lektüreschlüssel
Autoren: G.E. Lessing
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Jahrhundert behaupten. Über
Emilia Galotti
liest man in einem Handbuch für den Deutschunterricht aus dem Jahr 1910: »Das Drama gehört zu dem Kreise der für die Lektüre in Oberklassen ausgewählten deutschen Bühnenstücke, wird aber immerhin weniger gelesen als Lessings andere Meisterwerke.« 41 Gemeint waren
Minna von Barnhelm
und
Nathan der Weise
.
    Überraschend hieß es dann 1984: »Lessings
Emilia Galotti
ist im Unterricht wieder zu Ehren gekommen.« Tatsächlich machten mehrere Bundesländer das Werk zur verpflichtenden oder empfohlenen Lektüre. Die Begründung konnte überzeugen: »Die entlarvende Sprache und die transparente Dramenstruktur, die zeitübergreifenden Interessenkonflikte und die daraus resultierende Personenkonstellation, die skrupellose Jagd nach Macht und Erfolg in Politik und Privatleben oder – als alternative Gegenbewegung – die emanzipatorischen Anliegen und aufklärerischen Grundgedanken: das sind Problemfelder, die jederzeit eine didaktische Durchleuchtung rechtfertigen.« 42 Dies »jederzeit« gilt weiterhin.

9. Checkliste
    1. Erklären Sie – möglichst unter Abgrenzung von der griechischen Tragödie –, was Sie unter einem »bürgerlichen Trauerspiel« verstehen.
Inwiefern ist zu erwarten, dass in einem bürgerlichen Trauerspiel Fragen der Ethik und der Politik aufgeworfen werden?
    2. Wann und wo spielt das Drama
Emilia Galotti
? Welchen Stoff behandelt es?
Suchen Sie nach Gründen, weshalb Lessing sein Drama weder in der Antike noch in seiner Gegenwart spielen lässt.
    3. Erzählen Sie – mündlich oder schriftlich – die Ereignisfolge
a) aus der Sicht Marinellis,
b) aus der Sicht von Claudia, Emilias Mutter.
    4. Erläutern Sie, wie der Konflikt zwischen »höfischer« und »bürgerlicher Welt« gestaltet wird:
– Beschreiben Sie die Handlungsorte und erläutern Sie die Personenkonstellationen.
– Charakterisieren Sie die Personen der höfischen Welt, indem Sie Gemeinsamkeiten und Unterschiede herausarbeiten (Marinelli – Appiani – Camillo Rota).
– Beschreiben Sie die Einstellungen der bürgerlich orientierten Personen in Bezug auf ihr Lebensziel und ihre Einschätzung der Tugenden (Odoardo, Claudia, Emilia).
    5. Inwiefern enthält die Charakterisierung des Dramas
Emilia Galotti
als ein »Meisterstück« sowohl Lob als auch Tadel?
Was verbinden Sie mit dem Wort »Meisterstück«?
Von welchen Gesichtspunkten wird der geleitet, der ein literarisches Werk als Meisterstück ausweist?
    6. Erklären Sie die folgenden dramentheoretischen Begriffe und beziehen Sie diese auf Lessings Drama:
    Geschlossenes Drama
    Einheit des Ortes
    Einheit der Zeit
    Einheit der Handlung
    Exposition
    Erster Accord
    Erregendes Moment
    Höhepunkt und Peripetie
    Anagnorisis
    Katastrophe
    Verdeckte Handlung
    7. Das bürgerliche Trauerspiel soll nach den Vorstellungen Lessings »Mitleid« erwecken. Welchen Personen des Dramas gilt Ihr Mitleid? Erklären Sie den Begriff des Mitleids und begründen Sie Ihre Einstellung.
    8. Beschreiben Sie, worin die »höfische Gesellschaft« und worin die »bürgerliche Familie« ihr »höchstes Gut« sieht. Legen Sie dar, auf welchen Wegen sie dieses höchste Gut erreichen wollen.
    9. Wie erklären Sie, dass das Drama zur Zeit der Erstaufführung unter vorwiegend ästhetischen Gesichtspunkten betrachtet wurde, während man später in ihm vorrevolutionäre Tendenzen zu entdecken meinte?
    10. Schildern Sie in Kürze die wichtigsten Stationen des Theaterschriftstellers, Dramaturgen und Theatertheoretikers Lessing. Beziehen Sie sich vor allem auf die Stationen Leipzig, Berlin, Hamburg und Braunschweig.
    11. Informieren Sie sich anhand eines Schauspielführers über den Inhalt von Schillers
Kabale und Liebe
und Hebbels
Maria Magdalena
. Erörtern Sie, inwieweit bei diesen Dramen Einflüsse von Lessings
Emilia Galotti
nachweisbar sind.
    12. Wie wird gegenwärtig die Empfehlung begründet,
Emilia Galotti
in den Kanon verpflichtender Schullektüren aufzunehmen?

10. Lektüretipps
Textausgaben
    Im Laufe der Zeit hat es mehrere Gesamtausgaben der Werke Lessings gegeben. Zur Lektüre bieten sich folgende neuere Editionen an:
    Gotthold Ephraim Lessing: Werke in acht Bänden. Hrsg. von Herbert G. Göpfert. München: Hanser, 1970 ff.
    Der
Lektüreschlüssel
bezieht sich auf:
    Gotthold Ephraim Lessing: Emilia Galotti. Ein Trauerspiel in fünf Aufzügen. Anm. von Jan-Dirk Müller. Stuttgart: Reclam, 2001. Durchges. Ausg. (UB. 45.) –
Reformierte Rechtschreibung
.
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