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Elfenzeit 9: Im Bann der Dunklen Königin - Schartz, S: Elfenzeit 9: Im Bann der Dunklen Königin

Elfenzeit 9: Im Bann der Dunklen Königin - Schartz, S: Elfenzeit 9: Im Bann der Dunklen Königin

Titel: Elfenzeit 9: Im Bann der Dunklen Königin - Schartz, S: Elfenzeit 9: Im Bann der Dunklen Königin
Autoren: Susan Schartz
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der Dämmerung und ließ sich vom Licht des anbrechenden Morgens bleichen. Zum Glück hatte Morgana sich nicht mehr sehen lassen, nachdem in der Alten Stadt alles zusammengebrochen war. Die angeheuerten Elfen, sofern sie überlebt hatten, waren ohne Lohn und Abschied davongehumpelt. Nadja Oreso und ihre Gefährten waren schon lange verschwunden, vermutlich waren sie bereits den Berg hinunter.
    Der Kau und Cor waren nach einer Weile, nachdem die Beben aufgehört hatten, durch ein Felsloch wieder in den Berg gekrochen, um nach ihrem Gebieter zu suchen. Von hier oben aus war der Weg nur kurz, da einige Kavernen zusammengefallen waren und Hohlräume freigelegt hatten. Wie durch ein Wunder hatten die Felsen über der uralten Stadt standgehalten, und abgesehen vom Schutt und einigen herumliegenden Felsbrocken war das uralte Bauwerk noch zugänglich. Dort fanden die beiden Elfen den Getreuen, umgeben von Trümmern, über dem pulsierenden besetzten Knoten. Sie schleppten ihn mühsam nach draußen in die Nacht.
    Nun saßen sie ratlos da und wussten nicht, wie es weitergehen sollte. Würde der Getreue je wieder erwachen, oder war er nur noch eine leere Hülle? Wie konnten sie die Königin erreichen, um ihr zu berichten? Sie waren übereingekommen, das nächstgelegene Portal zu suchen, von dem aus vielleicht ein Zugang ins Schattenland möglich war.
    Der Sturm beruhigte sich, aber dafür regnete es jetzt in Strömen. Im Tal unten gingen nacheinander die Lichter wieder an – die Notstromversorgung schien angesprungen zu sein. Und über den Wesen aus der Anderswelt dräute nach wie vor der zornige Berg, aus dem glühende Lava floss.
    Bisher hatte das Setzen des Stabes kaum spürbare Auswirkungen gebracht, doch das konnte sich bald ändern. Und der Getreue … Sollten sie in Gefahr geraten, war er in seinem momentanen Zustand keine Hilfe.
    »Eine wunderbare Nacht«, knurrte Cor schließlich; sein Fell hing triefnass herab und klebte an ihm, sodass er noch grotesker aussah. Immerhin bewies seine Meckerei, dass er dabei war, sich zu erholen.
    »Und wenn wir einfach gehen?«, setzte der Kau erneut an.
    »Was meinst du damit?«
    »Na ja, ich meine, die anderen sind auch abgehauen. Warum tun wir das nicht? Der Auftrag ist doch beendet, die Königin ist frei.«
    Der Spriggans schüttelte sich, dass die Tropfen nur so davonsprühten und einen zweiten Schauer über den Kau ergossen. »Woher weißt du, dass die Königin frei ist?«
    Perplex ob dieser Frage, machte der Kau einmal den Mund auf und zu. Seine langen Ohren, die neben der Kappe hervorstanden, hingen schlaff herunter. »Er hat’s gesagt!«, stieß er schließlich hervor.
    »Auch der Getreue kann sich mal irren«, knurrte Cor.
    »Aber …dann wäre doch alles umsonst! Auf keinen Fall, das kann nicht sein.« Nun schüttelte sich der Kau. »Die Königin
ist
frei. Und weißt du, warum? Ich bin nicht mehr an sie gebunden. Ich kann es ganz genau spüren! Ich bin nämlich auch frei!« Als begriffe er selbst jetzt erst, was er da sagte, sprang er plötzlich auf und hüpfte mit spindeldürren Beinen durch den nassen Lavasand. »Ich bin frei, hurra! Seit … seit … Ach, ich kann gar nicht mehr so weit zurückdenken. Seit sie mir den Auftrag gab, das Schattenland auf sie vorzubereiten …«
    »Krieg dich ein!«, keifte Cor. »Setz dich und erkläre mir eines: Wieso solltest du das Schattenland auf sie vorbereiten? Das höre ich ja zum ersten Mal!«
    Der Kau musste zuerst noch ein wenig herumspringen, bevor er wieder seinen Platz einnahm. Er strahlte noch immer, der Regen schien ihm nicht mehr das Geringste auszumachen. »Sie hatte damals so etwas wie eine Vision, das war noch vor dem Krieg, und schickte mich als Späher voraus. Dann kam sie tatsächlich und baute ihre neue Residenz … Das weißt du von da ab alles selbst.«
    Die Augen des Spriggans leuchteten in fahlem Gelb, als er das haarige Gesicht dem Gefährten zuwandte. »Und du meinst also, damit wäre deine Pflicht erfüllt und du dürftest jetzt gehen.«
    »Ja, wieso nicht?«, fragte der Kau eifrig. »Der Getreue wird mich nicht daran hindern. Wenn er wieder aufwacht, bin ich schon weit weg, und er hat anderes zu tun, als mich zu suchen. Und dich! Du bist doch überhaupt nicht gebunden, also gehst du mit!«
    »Und wohin?«
    »Egal! Die Menschenwelt ist groß, und wir könnten eine Menge Spaß haben! Bis die Zeit uns einholt …«
    Die Stimme des Kau wurde leiser und erstarb schließlich, als er sah, dass der Spriggans nicht
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