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Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes - Thurner, M: Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes

Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes - Thurner, M: Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes

Titel: Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes - Thurner, M: Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes
Autoren: Michael Marcus Thurner
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zusammen. Da war nichts. Lediglich ein silberner Schimmer hatte sich über die Hände der Königin gelegt.
    »Das ist der
Woyn
«, sagte Gwynbaen. »Gewonnen aus dem Sud einer Million Flüchen aus dem Menschenreich und an einem unbekannten Ort mit unbekannten Mitteln zu diesem Gespinst gewoben.« Sie zog das schimmernde Nichts auseinander. »Der Woyn ist ein spinnenähnliches Netz, in dessen Fasern Morpheussand eingestreut wurde. Wirf ihn über dein Opfer – und es wird augenblicklich einschlafen.«
    Gofannon fühlte die besondere Wirkung, die von dem Gespinst ausging. Er war froh, als die Königin es vorsichtig in die Holzschatulle zurücklegte. »Ich sehe nicht, was ich mit dem Woyn anfangen könnte.«
    »Alleine ist er wertlos«, sagte Gwynbaen mit einem bösen Lächeln, »aber er bekommt seinen Sinn, wenn du diesen Mantel überstreifst.« Sie nahm ein Nichts von ihrem ausgestreckten Arm und hielt es hoch.
    »Wiederum kann ich nichts erkennen, meine Königin.«
    Sie stockte und setzte mehrmals zum Reden an, bevor sie die Worte hervorbrachte: »Dies ist der Mantel des Vergessens.«
    Biá!
Jenes Stück Stoff, dessen Herkunft ebenso von Legenden umwoben war wie die Umstände, unter denen es aus König Fanmórs Gemächern gestohlen worden war.
    Nun, da er sich darauf konzentrierte, konnte Gofannon die leichte Wellenkräuselung erkennen, die Biá warf. Man sagte, dass auf seiner Oberfläche Wasser ruhte, welches spiegelnd die Umgebung wiedergab. Nicht starr wie einer der in der Anderswelt verbotenen Glasspiegel, welche die Menschen verwendeten. Das eingesponnene Wasser floss mit seinem Träger mit und verbarg ihn vor den Augen aller. Darüber hinaus war es gegen elfische Zaubermacht immun.
    »Ihr habt Biá gestohlen!«, sagte Gofannon.
    »Das stimmt nicht!«, widersprach die Königin mit ungewohnter Heftigkeit. »Fanmór hat mir den Mantel des Vergessens für eine ... Gefälligkeit gegeben. Nur würde er es niemals zugeben, der alte Tattergreis.« Sie beruhigte sich rasch wieder, kam näher und legte ihm den Stoff vorsichtig über den Arm.
    Er fühlte sich kalt und feucht an und war unerwartet leicht. Gofannon schloss die Augen. Er fühlte den Hauch dunkler, böser Gedanken, die in Biá steckten. Die Stimmen flüsterten ihm seltsame Dinge in alten Sprachen zu. Dinge, die er lieber nicht gehört hätte.
    »Was erwartet Ihr also, dass ich tun soll, meine Königin?«
    »Wir wollen zuerst über deine Belohnung sprechen.« Gwynbaen war nun ganz nahe. Sie benetzte die Lippen mit ihrer Zunge und atmete tief durch. Er roch ihren betörenden Atem, konnte die Hitze ihres Körpers spüren. Mit einer fahrigen Bewegung strich sie eine Locke ihres roten Haares aus der Stirn. Das Lächeln, das sie ihm schenkte, war das eines hungrigen Raubtiers. Sie rückte noch ein Stückchen näher und hauchte ihm ins Ohr: »Elfen können nicht lieben – aber sie schenken Leidenschaft jenseits jeglicher Vorstellung. Ihrer Phantasie sind keine Grenzen gesetzt, musst du wissen.«
    Aus dem Mund jeder anderen Frau wären diese Worte billig gewesen. Hundertfach hatte er bereits Angebote wie dieses erhalten. Viele hatte er abgelehnt, manche angenommen. Doch hier und jetzt gab es kein Zögern. Sein Traum, sein sehnlichster Wunsch schien wahr zu werden.
    Gofannon räusperte sich und bemühte sich, das letzte Restchen Würde aufrechtzuerhalten, das er in sich spürte. »Was soll ich also tun?«, fragte er heiser.
    »Du legst dir Biá über deine Schultern«, antwortete Gwynbaen und biss ihn zärtlich ins Ohrläppchen. »Du marschierst ins Lager Fanmórs, wirfst ihm den Woyn über, sodass er einschläft. Dann tötest du ihn mit deiner Waffe und kehrst zu mir zurück, um deine Belohnung abzuholen.«
    Die Hände der Königin tasteten über seinen Leib, glitten tiefer und tiefer. Gofannons Knie wurden weich, seine Hände schwitzten.
    »Ich bringe Euch seinen Kopf auf einem Tablett«, sagte er.

2 Nadja und Robert
Ankunft
    Du kannst jetzt meinen Arm loslassen und dich losschnallen, Robert.«
    »Bist du dir absolut sicher, dass wir gelandet sind?«
    »Mach endlich deine Augen auf, verdammt noch mal! Vier nervöse Flugbegleiter warten darauf, endlich nach Hause gehen zu dürfen, können es aber nicht. Und der Grund für die Verzögerung bist
du

    »Du klingst ein wenig gereizt, Nadja.« Robert öffnete das linke Auge einen Spaltbreit und blickte sie an.
    »Aber nicht doch! Das taube Gefühl in meinem rechten Unterarm macht mir überhaupt nichts aus; auch
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