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Elfenkrieg

Elfenkrieg

Titel: Elfenkrieg
Autoren: S Qunaj
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ihm teilt. Sie waren die Begründer der Drachenelfen.«
    »Und Ureliigs Herz befand sich immer bei euch auf der Dracheninsel?«, fragte Ardemir.
    Aurün nickte. »Wir hielten es in Ehren, beschützten es davor, benutzt zu werden.«
    »Bis es gestohlen wurde«, beendete Liadan den Satz.
    Ardemir strich sich mit der Hand durch das schwarze Haar. »Was meint Ihr mit benutzen?«, fragte er. »Wieso wurde es gestohlen?«
    »Wer Ureliigs Herz besitzt«, antwortete Liadan, »verfügt über die Drachen und kann über sie befehlen.« Sie ließ sich auf einen Stuhl sinken. »Was ist mit den anderen Drachenelfen?«
    »Ich weiß es nicht. Wir waren nur noch wenige. Ohne die Drachen ... Ich glaube, sie haben sich ergeben.«
    »Wie seid Ihr entkommen? Euer Drache ist doch ebenfalls fortgeflogen oder nicht?«
    »Ja, ich konnte durch eine Geheimtür im Herzraum entkommen. Ich war dort, als die Krieger das Schloss erreichten, da ich nach dem Herzen sehen wollte. Die Geheimtür führt direkt zum Abstieg in die Tunnel, die unterirdisch zur Drachenschlucht führen.«
    Ardemir riss seine Augen auf. »Ihr seid den ganzen Weg bis zur Drachenschlucht gelaufen? Und dann? Wie seid Ihr hochgekommen? Man benötigt drei Tage, mit einem guten Seil.«
    Aurün senkte ihren Blick, sie betrachtete ihre blutigen Finger und das, was von den Fingernägeln übrig geblieben war. »Ich bin geklettert«, sagte sie und blickte hoch, in die entsetzten Gesichter der beiden Elfen. »Die Wände sind rau, es gibt viele Krater und Felsvorsprünge, an denen ich mich ausruhen konnte. Es hat wohl Wochen gedauert.« Sie atmete tief durch, wollte nicht an die vielen verzweifelten Stunden denken, in denen sie allein gegen den Schmerz, den Hunger und Durst, aber auch gegen die Angst gekämpft hatte.
    Liadan, die ihr wohl ansah, dass sie nicht weiter darüber sprechen wollte, wandte sich ihrem Vetter zu. »Das erklärt die Angriffe«, sagte sie.
    »Angriffe?« Aurün sah von ihren geschundenen Händen auf. »Was für Angriffe?«
    »Die Drachen«, erklärte Ardemir, »greifen die Tempelstädte an, zuletzt war es Derial. Sie verbreiten Chaos und Tod, dann verschwinden sie, und die Nebelgestalten kommen. Diese töten die Orakel und all ihre Diener. Bisher traf es hauptsächlich das Sonnental. Es ist ein Fürstentum der Magier und Orakel – vielleicht können sie es deswegen nicht leiden.«
    »Das ist nicht möglich.« Aurün starrte die beiden an. »Die Drachen würden niemals ...« Sie betrachtete ihre Arme; die Stichwunden waren unter dem Stoff ihres Kleides verborgen, und plötzlich wurde ihr einiges klar. Auch bei ihrem Vater hatte sie eine Wunde am Arm entdeckt. Einen winzigen Blutfleck.
    »Ihr habt selbst gesagt, dass Ureliigs Herz fort ist. Jemand benutzt die Drachen«, sagte Liadan.
    »Das meine ich nicht. Um das Herz zu benutzen, benötigt man den Schlüssel.«
    »Was für einen Schlüssel?«, fragte diesmal Ardemir und warf Liadan einen kurzen Blick zu, doch die Königin wusste selbst nichts davon.
    »Ohne den Schlüssel«, erklärte Aurün, »kann das Herz nicht benutzt werden. Sie müssen einen mächtigen Magier unter sich haben.«
    »Solch einen haben sie bestimmt.« Liadan erhob sich und wanderte unruhig durch den Raum. »Das heißt, jemand hat das Drachenherz gestohlen, zwingt damit die Drachen zu Angriffen und versucht die Orakel zu vernichten.« Sie blieb stehen und sah Aurün in die Augen. »Die Frage ist nur: wieso?«
    Aurün erwiderte den Blick. »Viel wichtiger wäre noch – wer?«
    »Ich weiß es nicht.« Liadan ließ sich wieder auf den Stuhl sinken. »Der gesamte Osten – das einstige Schattenreich – ist mir treu ergeben, ebenso Valdoreen. Fürst Nevliin ist einer meiner Ritter.«
    »Blieben nur das Sonnental und Riniel«, überlegte Ardemir laut. »Den Fürsten vom Sonnental würde ich so etwas zutrauen.«
    »Es ist ihr Land, das angegriffen wird«, erwiderte Liadan. »Sie hätten keinen Grund dazu.«
    Ardemir lachte auf. »Daeron und Menavor brauchen keinenGrund, um ihre eigenen Leute zu vernichten. Sieh dir Acre an und wie es den Elfen dort ergeht. Vielleicht sind ihnen der Einfluss der Orakel und der Priesterinnen zu viel geworden. Sie räumen sie aus dem Weg und stellen sich selbst als Opfer dar. Zudem ist Meara Thesalis an ihrer Seite. Sie ist eine mächtige Magierin, wenn nicht die mächtigste Elvions.«
    »Was ist mit den Drachenelfen?«, fragte Liadan an Aurün gewandt. »Wirkt die Macht des Herzens auch auf Euch?«
    »Nein.« Aurün
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