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Electrica Lord des Lichts

Electrica Lord des Lichts

Titel: Electrica Lord des Lichts
Autoren: Helene Henke
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gerollt. Ja, die Wege des Herrn waren zweifellos unergründlich.
    „Wissen die Leute von … dir?“ Es war schwierig, die richtigen Worte zu finden. Doch plötzlich hatte sich das ganze Dorf hier eingefunden und Sue konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass sie alle wussten, dass ihr Lord ein Vampir war.
    Cayden schüttelte den Kopf. „Das ist nicht nötig.“
    „Du hast doch nicht etwa ihren Verstand vernebelt? Allen?“
    „Nein, ich habe mit ihnen gesprochen, ihnen erklärt, dass bestimmte Umstände mich zwingen, vorwiegend bei Nacht meinen Aufgaben nachzugehen.“ Er musterte sie abwartend. „Und falls du es wissen möchtest, auf deine Tante habe ich auch keinen mentalen Einfluss genommen.“
    So nannte er also die Fähigkeit, in die Köpfe anderer Leute einzudringen. Er hatte diese Kraft nicht mehr bei ihr angewandt, seit sie es ihm damals in der Kutsche untersagt hatte. Allerdings gab es Momente, in denen sie sich gewünscht hätte, er hätte es getan. Ihr kamen die toten Augen von Luthias Gefolgsleuten in den Sinn. Der Baron hatte demnach die Macht, Menschen zu verändern. Seit Sue um Caydens Natur wusste, brannten diese Fragen in ihrem Herzen. Konnte er sie auch unsterblich machen?
    „Was beschäftigt dich?“ Cayden musterte sie mit gerunzelter Stirn.
    Sie musste lächeln, weil er sich daran hielt, nicht mehr in ihren Kopf einzudringen und nun vor dem profanen Problem stand, sie zu fragen, wenn er etwas wissen wollte.
    „Ich denke an die Zukunft“, erwiderte sie.
    „Das tue ich auch, unentwegt.“
    Sie zog ihn zur Seite, damit vorbeigehende Leute ihr Gespräch nicht mithören konnten. „Ich werde altern, Cayden.“ Er nickte abwartend. „Gibt es eine Möglichkeit, mich zu dem zu machen, was du bist?“
    Jetzt war es heraus und egal wie seine Antwort lauten mochte, ihr fiel eine Last vom Herzen. Cayden nahm ihre Hände in die seinen.
    „Auch wenn ich eine vermeintlich normale Kindheit hatte, bin ich als Vampir geboren worden.“ Er hielt kurz inne, schien seine Worte zu überdenken. „Ich will ehrlich sein. Dein Blut wird immer eine Verlockung für mich bleiben, was für dich eine ständige Gefahr sein wird.“
    Sue wollte etwas Beschwichtigendes erwidern, weil sie sich dessen bewusst war, doch beschäftigte sie mehr der Gedanke, was geschehen würde, wenn er die Kontrolle verlieren würde.
    „Es ist ein langwieriger, schmerzvoller Prozess, einen Sterblichen in einen Vampir zu wandeln. Etwas, dass ich dir nicht zumuten möchte. Doch wenn du eines Tages den drängenden Wunsch verspürst und dir über die Tragweite im Klaren bist, werde ich dir zur Seite stehen. Denn bedenke, Unsterblichkeit ist endlos, doch dein Dasein als Mensch unwiederbringlich.“
    Eine Weile schwieg Sue, um seine Worte zu verstehen. Er konnte sie zu einem Vampir machen, sodass sie einer gemeinsamen, unendlichen Zukunft entgegenblicken konnten. Es war eine Möglichkeit. Eine von vielen. Sie blickte ihm tief in die Augen. „Ich werde dir meine Entscheidung in den nächsten Jahren mitteilen.“
    Dieses E-Book wurde von der "Verlagsgruppe Weltbild GmbH" generiert. ©2012

Die Autorin
    Helene Henke wurde 1964 geboren und lebt mit ihrem Mann und zwei Söhnen in einem Vorort von Krefeld. Sie publizierte 2008 ihren Debütroman „Die Totenwächterin“ im Sieben Verlag. In den darauffolgenden Jahren erschienen „Der Gottvampir“ und „Die Schattenpforte“, womit die Trilogie „Das Rote Palais“ vollendet war.
    Nachwort
    Erst mit dem vierten Buch „Electrica – Lord des Lichts“, begab ich mich in die Heimat meines Herzens: Schottland. Die Idee ergab sich nahezu von selbst, nun eine Epoche zu wählen, in der ich mich als bekennender Fan von historischen Romanen zu Hause fühle. Diese Faszination, gepaart mit dem Interesse an Fantasy, rief einen Steampunk Romance ins Leben. Standen bei „Das Rote Palais“ die Gegensätze im Vordergrund, in denen inmitten eines modernen Schauplatzes altgermanische Gottheiten ihr Unwesen trieben, paaren sich in „Electrica“ wahre Leidenschaften.
    Natürlich funktioniert die Entstehung eines Romans nicht ohne die Hilfe lieber Menschen. Mein Dank geht zunächst an meine Familie für ihre maßlose Geduld, weil sie sich wieder einmal darauf einstellen mussten, dass ich völlig in eine neue Geschichte versunken, Alltagstätigkeiten nur noch unter ferner liefen abhandelte.
    Mein besonderer Dank gilt meinen Testleserinnen: Nadine für ihren romantischen Sinn, und Katja für ihren
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