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Elea: Die Träne des Drachen (Band 1) (German Edition)

Elea: Die Träne des Drachen (Band 1) (German Edition)

Titel: Elea: Die Träne des Drachen (Band 1) (German Edition)
Autoren: Christina Matesic
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einzelne Stelle ihres Körpers mit seinem ebenfalls übermenschlichen Tastsinn auskosten wollte. Diese bedächtigen Berührungen ließen Elea keuchend schon wieder nach Luft schnappen. Sie riefen in ihr erneut dieses heiße Kribbeln hervor, das unaufhaltsam in dieses ungewohnte Ziehen in ihrem Unterleib überging und das ihr Verlangen nach seinem Körper bis ins Unerträgliche steigerte. Elea wollte mehr und presste sich deshalb mit all ihrer Kraft an Maéls Körper. Doch ihr offenkundiges Drängen blieb bei Maél ohne Wirkung. Er hielt ihrem verzehrenden Blick stand, und gab sich seinen sinnlichen Liebkosungen ungebrochen hin. Das Einzige, wozu Eleas Verstand im Moment noch in der Lage war, war ihr zu verstehen zu geben, dass sie ihre Passivität aufgeben und etwas unternehmen musste, um ihn nicht vollends zu verlieren. Also ließ sie sich einfach von ihrem Instinkt leiten, in der Hoffnung, dass sie schon das Richtige tun würde. Sie legte ihre Hände auf Maéls spitze Ohren und begann seinen Mund mit bebenden Lippen zu küssen. Erst als ihre Zunge sich zaghaft ihren Weg zwischen seinen geöffneten Lippen suchte, war es mit Maéls Selbstbeherrschung zu Ende: Er hielt in seinen Berührungen inne, um mit seinen Händen ihren Kopf festzuhalten und ihre Küsse gierig zu erwidern. Gleichzeitig rollte er sich mit ihr wieder zurück auf ihren Rücken. Elea nahm daraufhin ihre Hände von seinen Ohren und begann, seinen Körper zu streicheln. Unter seiner heißen, nass geschwitzten Haut fühlte sie jeden einzelnen Muskelstrang – auf seinen Oberarmen, auf seinem Rücken und sogar die seines Gesäßes. Von dem scharfen Schmerz, den Elea empfand, als er in sie eindrang, war nichts mehr übrig, ebenso jedoch auch von ihrem Verstand. Er hatte sich nun vollends verabschiedet. Sie vergaß alles um sich herum: die Prophezeiung, Darrach, das Portal und was dahinter lauerte, sogar Arabín, dem sie durch das unsichtbare Band ähnlich nahe war wie Maél. Es zählten nur sie beide. Alles fühlte sich wie eins an: ihre Herzen, ihre Lungen und ihre Körper, die sich unaufhaltsam auf die Erfüllung ihrer brennendsten Sehnsucht hinbewegten...
     

    Maél saß an der Wand angelehnt auf dem Boden nur ein oder zwei Schritte von Elea entfernt. Endlich war es geschehen: Sie hatten ihrem schon lange Zeit währenden, verzehrenden Verlangen nachgegeben und sich jeder Vernunft zum Trotze geliebt. Er hatte sie noch lange fest umschlungen gehalten und dem Klang ihrer Herzen zugehört. Seine Umarmung hatte er erst gelockert, nachdem die Erregung ihrer beiden Körper vollkommen abgeebbt war. Dass es bei ihr soweit war, konnte er unschwer an ihren langsamen und leisen Atemzügen erkennen.
    Er musste lächeln. Offensichtlich war die körperliche Anstrengung beim Liebesakt groß genug, um ebenfalls ihren Tribut von ihr zu fordern. So wunderbar es sich auch angefühlt hatte, ihre erhitzte, samtene Haut auf seiner zu spüren, er hatte etwas von ihr abrücken müssen, um vielleicht das letzte Mal ihre gesamte Erscheinung betrachten zu können: Sie lag auf dem Rücken, eine Hand lag auf ihrem Bauch, die andere hatte sie unter ihren zur Seite gedrehten Kopf geschoben, sodass ihr Ohr darin ruhte. Ihre Beine hatte sie leicht angewinkelt und ebenfalls seitlich abgelegt. Es war nicht notwendig, ihren Körper zuzudecken. In der Höhle herrschte eine angenehme Wärme. Er konnte jedes Detail ihres Körpers mit seinen Augen erfassen. Sie saugten sich regelrecht daran fest. Er wollte, dass sich ihr Anblick auf immer und ewig in seinem Gedächtnis einbrannte. Er wünschte, die Zeit würde genau jetzt stillstehen. Er konnte sich nichts Schöneres vorstellen, als mit dieser jungen Frau zusammen zu sein, egal wo, und sei es in dieser verfluchten Höhle, wo sie zum Verhungern verurteilt wären. Plötzlich regte sie sich. Leise, wohlige Seufzer drangen an sein scharfes Gehör. Nur ein paar Augenblicke später blickte sie ihn an – mit Augen, in denen er grenzenloses Überwältigtsein von dem, was sie eben gemeinsam erleben durften, lesen konnte. Ihr fehlten ebenso wie ihm die Worte. Eine Zeit lang erforschten sie den Blick des anderen, bis Elea sich aufrichtete und mit belegter Stimme zu sprechen begann. „Habe ich lange geschlafen?“
    „ Nicht allzu lange.“ Maéls Stimme klang rau, sodass er sich räusperte. „Warum sitzt du dort an der Wand?“
    „ Ich wollte einen Blick auf alles von dir haben.“ Elea hatte mit einem Mal ein trockenes Gefühl in Mund und Kehle,
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