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Eiskalte Rache: Thriller (German Edition)

Eiskalte Rache: Thriller (German Edition)

Titel: Eiskalte Rache: Thriller (German Edition)
Autoren: Varg Gyllander
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erleuchtet war. Sie ging auf diese dunkle Ecke zu und versuchte, sich daran zu erinnern, was sie über Pfeilwaffen wusste. Nicht viel, sah sie schnell ein.
    Levin blieb wie angewurzelt stehen. Da war etwas … mehr eine Ahnung als etwas, das sie wirklich gesehen hatte. Sie starrte in die Richtung, in der sie die Bewegung wahrgenommen hatte. Nur Schnee, Wald und Stille. Vielleicht ein Hund, dachte sie und ging weiter auf den dunklen Teil des Platzes zu.
    Ein schwacher Duft stieg ihr in die Nase, ein Duft, den sie wiedererkannte. Aus Erfahrung wusste sie, dass der Geruch von Zigarettenrauch über große Distanzen wahrnehmbar war, besonders an kalten, windstillen Tagen wie diesem. Trotzdem schärfte sich ihre Aufmerksamkeit. Sie blieb wieder stehen, und ihr wurde klar, dass sie mitten im Scheinwerferlicht auf dem Fußballplatz stand. Sie versuchte, sich daran zu erinnern, ob sie einen der Polizisten oder Wächter hatte rauchen sehen, hatte aber nicht den Eindruck.
    Ein Gefühl der Verletzlichkeit ergriff von ihr Besitz, und sie eilte, rannte fast, auf ein Wäldchen auf der anderen Seite des Platzes zu.
    Ein Ast brach irgendwo in ihrer Nähe ab, und Pia Levin drehte automatisch den Kopf in die Richtung. Sie hielt den Atem an, um besser hören zu können, und konzentrierte sich ganz auf das Wäldchen, während sie sich diesem näherte. Langsam ergriff der Schrecken von ihr Besitz. Ein schwaches Gefühl aus der Magengrube breitete sich aus. Obwohl sie sehr warm angezogen war, überkam sie eine Eiseskälte und legte sich wie eine Haut aus Angst auf ihre Glieder.
    Da. Zehn, vielleicht fünfzehn Meter entfernt sah sie etwas, das sich neben einem kräftigen Baumstamm bewegte. Es war ganz still. Und dann plötzlich: ein deutliches, metallisches Geräusch.
    »Hallo! Polizei!«, rief sie, bereute es aber im selben Augenblick.
    Wieder eine Bewegung.
    Was hatte sie dort allein und unbewaffnet verloren? Erst jetzt ging ihr auf, wer sich dort drüben möglicherweise hinter einem Baum verbarg. Ein Mensch, über den sie nichts wusste, außer dass es sich um jene Person handeln konnte, die die Grenze überschritten hatte. Eine Person, die getötet hatte.
    Sie merkte, dass sie beinahe aufgehört hatte zu atmen, und holte tief Luft. Die Lähmung verließ sie. Langsam bewegte sie sich zur Seite. Ein Schritt nach dem anderen, bis sie sich hinter einem Baum befand. Fast in Sicherheit.
    Jetzt hörte sie eine deutliche Bewegung. Sie war sich sicher.
    »Polizei! Geben Sie sich zu erkennen!«, rief sie wieder. Der Stress und die Angst lagen ihr auf der Lunge, und die Stimme saß ganz weit oben in der Kehle. Der Ruf war schrill.
    Keine Reaktion.
    Pia Levin blickte in Richtung der Absperrung auf der anderen Seite des Fußballplatzes. Sie sah jemanden langsam vor dem Lastwagen auf und ab gehen. Sollte sie rufen? Würde sie aus dieser Entfernung jemand hören?
    Und was sollte sie rufen? Hilfe?
    Vorsichtig schob sie den Kopf vor und schaute auf den Baum, hinter dem jemand stehen musste. Sie war sich sicher. Das Geräusch, das sie gehört hatte, konnte irgendwas gewesen sein. Aber sie wusste, wie das Metall einer kompakten Schusswaffe klang, das Geräusch, wenn durchgeladen wurde.
    Dann hörte sie ein neues Geräusch. Dieses Mal weiter weg. Verschwand dieser Mensch etwa direkt vor ihren Augen?
    Was zum Teufel soll ich tun?, dachte sie, und in diesem Augenblick fasste ein Teil ihres Gehirns einen irrationalen Entschluss. Sie warf sich nach vorn, stürmte auf den Baum zu und schrie:
    »Polizei! Kommen Sie raus! Ich bin bewaffnet!«
    Sie rannte so schnell sie konnte und hoffte auf den Überraschungseffekt.
    Rasche, leise Schritte.
    Der Ast knallte ihr vor die Schienbeine und ließ sie auf die Erde stürzen. Sie schnappte nach Luft und versuchte, wieder auf die Füße zu kommen, als sie etwas auf der Brust traf. Sie landete auf dem Rücken, zog reflexartig die Arme hoch und vor das Gesicht und erwartete den nächsten Schlag. Jeder Muskel ihres Körpers war angespannt, und ihr Adrenalinspiegel stieg rasend schnell an.
    Der Mann stand mit einem stabilen Ast in der rechten Hand über sie gebeugt. Er hob ihn über den Kopf und holte zum nächsten Hieb aus. Sie schloss unwillkürlich die Augen und bereitete sich auf den Schlag vor. Sie hatte immer geglaubt, das Leben würde Revue passieren, wenn es ans Sterben ging.
    Aber nichts passierte.
    Überhaupt nichts.
    Levin öffnete die Augen wieder und starrte in die schwarze, leere Nacht hinauf. Dann drehte sie den
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