Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Eisberg

Titel: Eisberg
Autoren: Clive Cussler
Vom Netzwerk:
für die NUMA.«
    Kippmann gab auf: »Sie haben gewonnen. Wo sind jetzt De Croix und Castile?«
    »Ganz klar.« Pitt lächelte Kippmann und Lazard an. »Wo werden wohl zwei Männer hingehen, die ihre Kindheit auf den Antillen verbracht haben?«
    »Gott, Sie haben recht.« Kippmann schlug sich an die Stirn. »Die letzte Station auf dem Plan die
Piraten der Karibik.«
    Neben den raffiniert konstruierten Gespenstern des
Gespensterhauses
sind die
Piraten der Karibik
die beliebteste Attraktion von Disneyland. Sie bevölkern zwei unterirdische Stockwerke, die eine Fläche von beinahe 8000 Quadratmetern einnehmen. Die 500 Meter lange Bootsfahrt führt die sich wohlig gruselnden Passagiere durch ein Tunnellabyrinth und weite Hallen voller unter geblähten Segeln stehender Piratenschiffe und ausgeplünderter Hafenstädte. Fast hundert lebensechte Puppen beleben die Szenerie. Sie sind so täuschend echt wie die Figuren der Madame Tussaud; darüber hinaus können sie auch noch singen, tanzen und plündern.
    Pitt kam als letzter auf dem Steg an, wo die Aufseher den Gästen zu Beginn des Fünfzehn-Minuten-Ausflugs in die Boote halfen. Die fünfzig oder sechzig Leute, die Schlange standen, winkten Pitt zu oder machten Scherze über sein Kostüm, als er hinter Kippmann und Lazard dahintrottete. Er winkte zurück und fragte sich, was sie wohl für Gesichter gemacht hätten, wenn er plötzlich seine Wolfsmaske abgenommen und sein fest bandagiertes Gesicht gezeigt hätte.
    Lazard packte den diensthabenden Aufseher am Arm. »Rasch, Sie müssen die Boote stoppen!«
    Der Aufseher, ein blonder, schlaksiger Bursche von höchstens zwanzig Jahren, blickte ihn verständnislos an und sagte kein Wort.
    Lazard, offensichtlich ein Feind nutzloser Erklärungen, rannte über den Steg zu den Bedienungsgeräten hinüber, kuppelte die Antriebskette aus, die die Boote unter Wasser antrieb, zog die Handbremse an und wandte sich wieder dem verdutzten Jungen zu. »Zwei Männer … sind zwei Männer zusammen unterwegs?«
    »Ich … ich weiß es nicht sicher, Sir«, stammelte der Aufseher verwirrt. »Es … es waren so viele. Ich kann mir nicht alle merken.«
    Kippmann stellte sich vor Lazard und zeigte dem Jungen die Fotografien von Castile und De Croix. »Erinnern Sie sich an diese Männer?«
    Der Junge riß die Augen auf. »Ja, Sir. Jetzt erinnere ich mich.« Plötzlich glitt ein erhellender Zug über sein Gesicht. »Aber sie waren nicht allein. Es waren noch zwei andere Männer bei ihnen.«
    »Vier!« schrie Kippmann. Dreißig Köpfe wandten sich nach ihm um. »Sind Sie sicher?«
    »Ja, natürlich.« Der Junge nickte heftig. »Ich weiß es ganz bestimmt. Das Boot faßt acht Leute. Die ersten vier Plätze besetzten ein Mann und eine Frau mit zwei Kindern. Die Männer auf den Fotos nahmen zusammen mit den beiden anderen die Rücksitze ein.«
    Pitt stieß erst jetzt zu ihnen. Sein Atem ging erregt, und er klammerte sich an das Geländer, so sehr mußte er gegen den Schmerz und die Erschöpfung ankämpfen. »War einer von den Männern ein großer Kerl mit Glatze und stark behaarten Händen? Und hatte der andere ein rotes Gesicht mit riesigem Schnurrbart und Schultern wie ein Urmensch?«
    Der Junge starrte einen Moment lang entgeistert auf Pitts Maske. Dann stieß er hervor: »Sie haben es genau getroffen. Die beiden paßten fabelhaft zusammen.«
    Pitt wandte sich an Lazard und Kippmann. »Meine Herren«, preßte er unter seiner Gummimaske hervor, »ich glaube, wir haben unser Boot verpaßt.«
    »Um Gottes willen!« murmelte Kippmann zornig. »Wir können nicht einfach hier herumstehen.«
    »Nein.« Lazard schüttelte den Kopf. »Das können wir nicht.« Er nickte dem Jungen zu.
    »Rufen Sie 309 an. Egal, wer sich meldet sagen Sie, Lazard habe die vermißte Gruppe bei den
Piraten der Karibik
wieder aufgespürt. Sagen Sie weiter, die Situation sei brenzlig – die Jäger seien auch dabei.« Er wandte sich wieder an Kippmann und Pitt. »Wir drei können den Laufsteg benutzen und sie hinter den Kulissen zu erwischen versuchen. Hoffentlich ist es noch nicht zu spät.«
    »Wie viele Boote haben nach ihnen noch abgelegt?« fragte Pitt den Jungen.
    »Zehn, vielleicht zwölf. Sie müssen irgendwo in der Mitte stecken, zwischen der brennenden Stadt und der Kanonenschlacht.«
    »Da lang!« Lazard schrie die Worte fast. Er verschwand durch eine Tür am Ende des Landestegs.
»Nur für Personal«
stand groß darüber.
    Sie hasteten durch das Räderwerk, das die ganze
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher