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Einstein, Quantenspuk und die Weltformel (German Edition)

Einstein, Quantenspuk und die Weltformel (German Edition)

Titel: Einstein, Quantenspuk und die Weltformel (German Edition)
Autoren: Janick P. Mischler
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ganz neue Ideen und Stossrichtungen zu entdecken. Vielleicht ist diese technologische Entwicklung der Weg ins 3. Jahrtausend, den wir am Begehen sind. Vielleicht führt sie uns auch auf ganz andere Pfade.
Die Forschung erkundet immer tiefer die Strukturen der Natur und gelangt dabei durchaus auch in Bereiche, die eine gewisse Anfälligkeit für den Menschen bedeuten. Wir erinnern uns, dass der Mensch das erste Lebewesen in der uns bekannten Weltgeschichte ist, das sich selber auslöschen könnte. Die nuklearen Raketen, die auf unserem Planeten gelagert werden, reichten aus, um dem Grossteil der Bevölkerung auf einen Schlag die Lebensgrundlage zu entziehen. Forschung und Fortschritt bedeutet insofern auch Verantwortung. Verantwortung, die Folgen der Forschung zu tragen, zu kontrollieren und vor allem zu bedenken. Wir befinden uns jetzt im zweiten Jahrzehnt des 3. Jahrtausends. Wir beginnen langsam, in die Sphären der Möglichkeiten der Relativitätstheorie und Quantentheorien vorzustossen. Das sind Sphären, in denen selbst unsere Erde vergleichsweise klein erscheint. Wir sprechen hier auch von energietechnischen Sphären, zu denen sich eine Atombombenexplosion wie ein Nadelstich verhält. Je weiter wir uns in die Struktur des Universums vorwagen und je elementarere Dinge wir erforschen, desto grösser wird auch das Risiko, das wir damit in Kauf nehmen müssen. Wir erinnern uns, dass bereits die Inbetriebnahme des neuen Teilchenbeschleunigers am CERN in einigen Bereichen der Fachwelt für Furore gesorgt hatte. In Genf hatte man für einige Milliarden Dollar einen Teilchenbeschleuniger gebaut, der Vorgänge ähnlich derer beim Urknall nachstellen sollte. Einige Wissenschaftler befürchteten, dass diese Experimente Schwarze Löcher auf der Erde erzeugen könnten. Schwarze Löcher wiederum sind Phänomene, die wir bis heute nicht verstehen, nicht umfassend erklären können und zu denen wir schon gar keine praktische Erfahrung aufzuweisen haben. Eine gewisse Vorsicht ist sicherlich auch in anderer Hinsicht geboten. Nämlich dann, wenn wir beginnen, Experimente in Energiesphären durchzuführen, die uns in der Theorie bisher verborgen geblieben sind. Was geschieht, wenn wir bei einem Experiment zufälligerweise exotische oder seltsame Materie erzeugen? Oder auch nur eine geringe Menge an Antimaterie? Oder eine Substanz oder Phänomenologie, die uns bisher gänzlich unbekannt ist? Einige Geologen vertreten heute die Ansicht, dass exotische Materie nicht nur in den Formeln der Physiker existiert, sondern für einige bis heute unerklärliche irdische Erdbeben verantwortlich sein könnte. Vorsicht ist daher geboten, weil wir im 3. Jahrtausend das erste Mal in der Lage sein werden, Experimente durchzuführen, deren Ausgang wir nicht vorhersagen können. Experimente in gigantischen Energiesphären, in denen exotische Phänomene plötzlich Wirklichkeit werden.
    Mit dem Fortschritt generieren wir nicht nur neue Technologien, sondern auch eine steigende Verantwortung, uns der Verantwortung von Sinn und Nutzen immer wieder von neuem zu stellen. Forschung und Wissenschaft darf ab einem gewissen Grad nicht länger nur als Chance betrachtet werden, sondern auch als Gefahr. Es ist wichtig, sich distanziert und objektiv mit zukünftigen Technologien und Entwicklungen zu beschäftigen. Natürlich sind wir heute wohl noch weit entfernt von Experimenten, die uns an die Grenzen der Allgemeinen Relativitätstheorie oder Quantenphysik befördern. Dennoch ist es Zeit, über Sinn und Unsinn nachzudenken, und nicht blindwütig den Fortschritt zu suchen, nur weil dies in der Vergangenheit der reisende Trieb der Menschheit gewesen ist. Gedanken machen heisst auch, sich einmal kritisch mit dem Nutzen und Sinn der „Millennium“-Projekte auseinanderzusetzen. Ein moderner Teilchenbeschleuniger kostet schnell einige Milliarden Dollar für den Bau, weitere Millionen und Milliarden für die Nutzung und den Unterhalt. Ein Wissenschaftler der NASA bezifferte die Kosten, um einen Antimaterieantrieb zu fertigen, einst auf rund 200 Milliarden Dollar. Die Kosten, um gar noch weitere Sphären zu öffnen und andere Sonnensysteme, Galaxien oder die Weiten des Universums zu besuchen, dürften nochmals um Faktoren höher sein. Bei aller Begeisterung für die Schönheit und Faszination des Universums, der Welt, in der wir leben, sollten wir uns dennoch auch auf die Verhältnismässigkeit besinnen. 200 Milliarden Dollar. Das heisst auch: Sehr viel Geld um sehr
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