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Einmal siebter Himmel und zurueck

Einmal siebter Himmel und zurueck

Titel: Einmal siebter Himmel und zurueck
Autoren: Jennifer Mikels
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Haushaltsgerät Symphonien zu dirigieren.
    “Sind noch immer alle davon überzeugt, dass du ein spießiger Professor bist, Maestro?” fragte sie, sobald sie eintrat.
    “Ja, ich glaube schon, aber sag es nicht weiter.”
    Gillian wusste, dass es Alex ziemlich egal war, was andere von ihm dachten.
    “Meinst du, ich würde verraten, dass du Orchester dirigierst, während du kochst, und dass du unter der Dusche Arien singst?”
    Er zog eine Braue hoch. “Vergiss, dass du es weißt.”
    “Hier”, er hielt ihr eine Gabel hin, “du kannst das Fleisch wenden. Und dabei erzählst du mir, was dich hergeführt hat.”
    “Das ist ziemlich kompliziert. Ich versuche … einen Bruder beziehungsweise eine Schwester zu finden.”
    “Wie bitte? Du weißt nicht, wo Sean oder Rachel sind?”
    “Doch. Aber es gibt noch jemanden.” Gillian zögerte. “Rachel hat herausgefunden, dass unser Vater noch ein anderes Kind gezeugt hat. Aber wir wissen nicht, ob es ein Bruder oder eine Schwester ist.”
    Alex war wie vor den Kopf gestoßen. Gillian und ihre Geschwister mussten schockiert gewesen sein, als sie davon erfahren hatten!
    “Es ist ein ziemliches Durcheinander. Rachel wohnt jetzt in Maine, in dem Haus, in dem wir aufgewachsen sind und das nun Kane Riley gehört, ihrem Mann.”
    Als Alex an Gillian vorbeigriff, um einen Teller aus dem Schrank zu nehmen, war er ihr so nahe, dass sein Atem ihr Gesicht streifte. Er schaute ihr auf den Mund, als wolle er sie küssen. “Du sagtest, sie haben ein Kind?” fragte er dennoch sachlich.
    “Ja. Kanes Nichte. Es ist eine lange Geschichte. Rachel war mit seiner Schwester befreundet, und die starb bei der Geburt des Kindes. Nun sind Rachel und Kane und das Baby eine Familie.”
    Alex schnitt eine Zellophanverpackung mit Muscheln auf. Vor einer Minute war er Gillian so nahe gewesen, dass er die goldenen Punkte in ihren Augen hatte sehen können. “Setz dich.” Er stellte den Herd aus.
    „Es ist alles ziemlich verworren. Selbst für uns. Nachdem wir damals wegzogen, kaufte Charlie Greer, ein Fischer, das Haus. Er hat sich nie auf dem Dachboden umgesehen. Und Kane, der es von Charlie erbte, auch nicht.” Sie hielt inne. “Aber meine Schwester schaute sich dort um und fand in einer Truhe ein Tagebuch unserer Mutter.”
    Alex setzte sich auf einen Stuhl.
    “Daraus erfuhr Rachel, dass unser Vater eine Affäre mit einer Frau namens Lenore Selton hatte, die schwanger von ihm wurde.” Gillian hatte das scheinbar beiläufig gesagt, war aber bestimmt zutiefst davon betroffen.
    “Es war ein Schock für uns alle! Laut Tagebuch hatte er die Beziehung, als unsere Mutter krank war. Sie hatte nach einer Fehlgeburt einen Nervenzusammenbruch und war fast ein Jahr lang in einer Klinik. Es muss für beide eine schlimme Zeit gewesen sein.“
    “Erinnerst du dich daran?”
    “Nein.” Gillian starrte auf die bunten Küchengardinen. “Ich war noch gar nicht geboren. Rachel weiß allerdings noch, dass Mom sehr krank war. Sie half unserem Vater, sich um Sean zu kümmern, der erst fünf Jahre alt war. Aber es geht noch weiter. Rachel fand in unserem Elternhaus Adoptionspapiere.”
    “Hm? Wer wurde denn adoptiert?”
    Gillian wirkte einen Moment lang sehr angespannt. “Wir dachten alle, ich sei es gewesen.” Die Falte zwischen ihren Augenbrauen vertiefte sich. Diese Vermutung musste schlimm für sie gewesen sein.
    „Im Tagebuch meiner Mutter stand, dass sie planten, Lenores Kind zu adoptieren. Deshalb dachten wir, ich könnte dieses Kind sein.“
    Alex nickte. “Aber du glaubst es nicht.”
    “Nein. Denn Rachel las im Tagebuch, dass Lenore ihre Meinung geändert habe. Es war also offenbar niemand von uns.” Gillian knabberte nervös an einem Chip.
    “Und das ist die Person, die ihr nun finden wollt.”
    „Ja. Wir wissen, dass Lenore Maine verließ und zu ihrer Schwester Edith Selton nach Arizona zog. Edith zu finden ist einer der Gründe für meinen Besuch. Sie war Dozentin, so wie unser Vater und Lenore, und lehrte an einer Universität in Arizona.”
    “Habt ihr … “
    “Ich habe bei vielen nachgefragt, bin aber bisher nicht fündig geworden.”
    Gillian ging zum Fenster. “Ich möchte Lenore finden, die Frau, die offenbar mit unserem Vater liiert war. Und das Kind, das sie hatte.”
    Alex trat hinter Gillian. “Guck mich mal an”, bat er. Gillian drehte sich langsam um. In ihrem Blick lagen Zweifel. “Du glaubst nicht, dass die beiden eine Affäre hatten, stimmt’s?”
    “Du
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