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Einfach neugierig

Titel: Einfach neugierig
Autoren: Jude Deveraux
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sagte ihr, daß sie recht hatte.
    „Entschuldige meine Begriffsstutzigkeit», sagte Ann, »aber warum suchst du dir nicht einen Job, der sich ein bißchen besser bezahlt macht als der einer Stenotypistin?«
    „Ich habe es versucht«, behauptete Karen vehement. »Ich habe mich bei einem Dutzend Unternehmen beworben, aber man zog mich nicht in Betracht, weil ich über keinen Collegeabschluß verfüge. Daß ich acht Jahre lang ein Eisenwarengeschäft geführt habe, zählt für einen Personaldirektor nun einmal nicht.«
    „Du hast den Gewinn des Ladens in dieser Zeit ja auch nur vervierfacht.«
    »Wie auch immer. Das besagt gar nichts. Sie wollen nur ein Papier, das bescheinigt, daß ich jahrelang langweilige Kurse absolviert habe.«
    »Und warum gehst du nicht wieder zur Schule und holst dir dieses Papier?«
    »Ich gehe doch zur Schule!« Karen trank wieder einen Schluck Tee, um sich zu beruhigen. »Hör mal, Ann, ich weiß, daß du es gut meinst, aber ich weiß genau, was ich tue. Mir ist bewußt, daß ich nie wieder einen Mann wie Ray finden werde, aber ich kann vielleicht genug lernen, um selbst ein Geschäft eröffnen zu können. Ich habe schließlich noch das Geld aus dem Verkauf von Rays Hälfte des Eisenwarengeschäfts und spare von meinem jetzigen Verdienst soviel ich kann. Und unterdessen lerne ich alles über die Führung eines Unternehmens von der Größe der Taggert-Firma.«
    »Und wie willst du dieses Wissen nutzen?«
    »Indem ich irgendwo ein Geschäft eröffne. Damit kenne ich mich aus, selbst wenn mir Ray für den zweiten Verlauf nicht mehr zur Verfügung steht ...»
    »Du solltest wieder heiraten.«
    »Aber ich will nicht heiraten!« entgegnete Karen heftig. »Ich werde nur schwanger!« Sie zuckte zusammen und sah ihre Schwägerin entsetzt an. »Vergiß, was ich eben gesagt habe«, sagte sie leise. »Hör mal, ich sollte jetzt besser gehen. Ich muß noch ...«
    »Wenn du das tust, wirst du es bitter bereuen«, erklärte Ann gelassen.
    Seufzend lehnte sich Karen wieder in die Polster der Küchenbank zurück. »Tu mir das nicht an, Ann.«
    »Was tue ich dir denn an?« erkundigte die sich unschuldig. »Du fragst mich aus und mischst dich ganz allgemein in Dinge ein, die dich nichts angehen.«
    »Ich weiß gar nicht, was du meinst. So etwas habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht getan. Aber nun erzähl endlich.«
    Karen versuchte das Thema zu wechseln. »In der letzten Woche verließ schon wieder eine gutaussehende Frau tränenüberströmt Taggerts Büro«, sagte sie über ihren Chef, an dem Ann ein leidenschaftliches Interesse zu haben schien. Doch Karens Ansicht nach lag das lediglich daran, daß sie ihn nicht kannte.
    »Was meinst du damit, du würdest schwanger werden?« hakte Ann nach.
    »Ungefähr eine Stunde später tauchte ein Juwelier mit einem kleinen Koffer und zwei bewaffneten Begleitern bei Taggert auf. Wir alle waren überzeugt, daß er sie abfinden - ihr sozusagen die Tränen mit Smaragden trocknen wollte.«
    »Hast du schon irgend etwas unternommen, um schwanger zu werden?«
    »Und am Freitag erfuhren wir, daß sich Taggert wieder einmal verlobt hat. Aber nicht mit der Frau aus seinem Büro. Diesmal handelt es sich um eine Rothaarige.« Sie beugte sich Ann zu. »Und am Sonnabend habe ich die voreheliche Vereinbarung getippt.«
    Das erregte Anns Wißbegierde. »Und was steht drin?«
    Mit angewidertem Gesicht lehnte sich Karen wieder zurück. »Er ist ein Lump, Ann. Ich weiß, er sieht sehr gut aus und ist unvorstellbar reich, aber rein menschlich ist er nicht viel wert. Mir ist klar, daß seine ... seine Partydamen wahrscheinlich nur hinter seinem Geld her sind, denn lieben können sie ihn mit Sicherheit nicht, aber es sind immerhin menschliche Wesen und sollten auch als solche behandelt werden.«
    »Würdest du bitte mit dem Predigen aufhören und mir endlich sagen, was in der Vereinbarung steht?«
    »Die Frau, seine Braut, muß alle Ansprüche auf- während der Ehe erworbene Besitztümer aufgeben. Soweit ich weiß, würde ihr gar nichts gehören. Im Fall einer Scheidung würde ihm sogar die Kleidung bleiben, die er ihr gekauft hat.«
    »Tatsächlich?« Ann zog die Stirn kraus. »Und was will er damit anfangen?«
    »Oh, ich weiß nicht. Vermutlich wird er sich eine neue, blendend aussehende Goldschürferin suchen, der sie passen. Vielleicht verkauft er sie auch, um sich neue Verlobungsringe zu kaufen. Immerhin hat er einen großen Verschleiß.«
    »Warum verabscheust du diesen Mann
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