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Einfach Königlich2

Titel: Einfach Königlich2
Autoren: Mary Janice Davidson
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sagst das auch nicht. Selbst der Kongress sagt es nicht. Aber offensichtlich denkt sie selbst, dass sie etwas falsch gemacht habe, denn sonst könnte sie ja schlafen und essen und würde nicht jedes Mal, wenn jemand eine Stecknadel fallen lässt, vor Angst ausflippen. Ich meine, überleg doch mal: Das ist ja nicht mehr normal. Auszuflippen, wenn dein Bruder – der notorisch zu spät kommt – zu spät kommt, das ist doch nicht normal, oder?“
    „Für Prinzessin Alexandria nicht, nein. Für sie ist es nicht normal.“
    „Ich kannte sie ja noch nicht lange, bevor Devon seine Töte den König und übernimm die Herrschaft-Nummer abgezogen hat, aber sie ist – ich meine, schau sie doch nur an. Man kann kaum noch glauben, dass sie hübsch ist.“
    „Das ist, mit Verlaub, eine Diffamierung“, warf Edmund ein. „Die Prinzessin ist zu jeder Zeit schön.“
    „Nicht, wenn sie einem nachts um halb drei im Korridor entgegenwankt“, entgegnete Christina. „Ist mir egal, wie toll sie auch sonst aussehen mag, denn niemand sieht um halb drei auf dem kalten Hausflur toll aus. Aber wisst ihr, warum in der Kapelle keiner gemerkt hat, dass sie gleich in Ohnmacht fällt? Weil sie sowieso schon so blass ist, als wenn sie jeden Moment in Ohnmacht fallen würde!“
    Der König kaute an seinem Daumennagel. Er war wie eine ältere, männliche Ausgabe von Prinzessin Alex, mit deren Baranov-Blauaugen, dem schwarzen Haar und der raschen Auffassungsgabe. Seine Fäuste hatten die Größe von Bowlingkugeln, doch er machte selten Gebrauch von ihnen, weil er ein gutes Herz besaß. „Was sagt denn Dr. Pohl dazu?“ Sorgfältig zog er einen Kreis um das Wort VERLEGENHEIT. „Ihr fällt doch bestimmt etwas dazu ein.“
    „Ach, die ist so verschlossen wie eine Auster. Beruft sich immer nur auf diese Arzt-Patienten-Kiste.“
    „Auf das Arztgeheimnis, Hoheit.“
    „Genau. Letztes Wochenende auch. Wie dem auch sei, aus ihr ist jedenfalls nichts rauszukriegen, nicht mal, wenn man sie extrem nervt. Und ich wette, dass Alex genauso verschlossen ist. Nicht Dr. Pohl gegenüber, aber uns.“
    „Charakteristisch“, urteilte Edmund.
    „Nervig“, sagten König Al und Christina unisono.
    „Es ist also beschlossen, dass sie reist. Im Übrigen sieht es ja auch ganz so aus, als freue sie sich darauf, stimmt s? Oder hat sie zu dir irgendwas in der Richtung gesagt, dass sie nicht fahren möchte?“
    „Nein, sie hat auch schon ihre Kleiderlisten und all den übrigen Scheiß abgezeichnet. Sie hat Besprechungen anberaumt, und alles ist zur Abreise bereit. Als sie zum Lunch kam, machte sie den Eindruck, als sei es entschieden.“
    . „Tja, dann …“ Der König malte einen Kreis um EINSCHÄTZUNG. „Will mal was anderes sehen, hm? Könnte der Kleinen großen Spaß machen. Kann dann vielleicht auch wieder schlafen.“
    „Ich nehme an, ihr etwas ins Essen zu tun, steht völlig außer Frage?“
    „Ja, und außerdem verstößt es gegen das Gesetz, einen derartigen Anschlag auf ein Mitglied der königlichen Familie zu verüben.“
    „Außerdem“, setzte Edmund noch einen drauf, „ist es moralisch falsch und keine angemessene Lösung für ein chronisches Problem.“
    „Jaa-haa“, murrten Al und Chris.
    „Wann fährt sie denn? Steht doch irgendwo hier in meinen Terminplänen …“ Der König machte eine vage Handbewegung zu den Hunderten von Seiten hin, die säuberlich gestapelt auf seinem Schreibtisch lagen. „Irgendwo unter dem Programm für die Eröffnung der neuen Lachsfarm.“
    „Sie reist übermorgen, Majestät.“
    „Sagen Sie ihr bitte, ich möchte vorher noch ein Meeting mit ihr ansetzen. Sagen Sie für morgen früh alle Termine ab, dann dürfte es klappen.“
    „Ich kümmere mich unverzüglich darum, Sir.“
    „AL, wie oft müssen wir noch darüber reden? Mit seinen Kindern hat man doch keine Meetings.“
    „Hab sie ein paar Tage nicht gesehen“, sagte der König zerstreut und kreiste DEMÜTIGUNG ein. „Der Palast ist nun mal groß. Wenn ich sie nicht bald erwische, muss ich es auf später verschieben. Später hab ich aber noch genug zu tun.“
    Christina warf sich in einen Sessel auf der anderen Seite des Tisches und vergrub ihr Gesicht in den Händen. „Fang nicht schon wieder damit an!“
    „Hey, wir sind füreinander bestimmt, Kindchen!“
    „Bitte, AL.“
    „Wie kann Betty so einem Kerl widerstehen?“, prahlte der König und zeigte mit dem Daumen auf sich. Und mit seinen breiten Schultern, dem dichten schwarzen,
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